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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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worauf Eriks Vater anspielte, antwortete allerdings unverbindlich: »Erma und Lennart wissen bereits, dass er ein Schwarzmagier ist.« Sein Blick wanderte zu seinen Schützlingen. »Und jetzt wisst ihr das auch.«
    Die starrten ihn entsetzt an und schluckten heftig.
    »Was genau ist eigentlich ein Schwarzmagier?«, entfuhr es Erik. Sofort sah er seinen Vater an. »Entschuldigung, aber ich konnte noch nicht alles lernen.«
    »Schwarzmagier sind ...« Von Gandar brach ab und sah Aeneas an. »Möchten Sie das vielleicht lieber erklären?«
    »Nein! Fahren Sie fort!«
    »Wie Sie wünschen. Das sind Magier, die ihre Kräfte nur zerstörerisch einsetzen. Sie lassen sich mit dunklen Mächten ein und schrecken nicht einmal davor zurück, Dämonen für ihre Zwecke zu beschwören. Karon, den sie wegen seiner Tätowierungen hier auch den Schlangenmann nennen, ist wohl der gewissenloseste und grausamste doch leider auch der stärkste aller Schwarzmagier. Bevor er nach Rantaris kam, war er der Meister der Schwarzen Mächte. War das korrekt, van Rhyn?«
    »Ich weiß es nicht genau, denke aber schon!«
    »Aber man kann ihn besiegen, oder?«, fragte Erik heiser.
    »In Anbetracht der Umstände müssen wir zumindest den Versuch unternehmen«, erwiderte sein Vater. »Als wir hier ankamen, hatte er bereits seine Wolfsarmee gezüchtet und fast alle Bewohner unter seinen Bann gebracht. Zunächst haben wir noch versucht, uns ihm entgegen zu stellen, aber unsere zahlenmäßige Unterlegenheit war zu groß. Auch ohne Magie war es Karon gelungen, Menschen und Wölfe zu willenlosen Werkzeugen zu machen. Seine hypnotischen Fähigkeiten sind gewaltig und seine kriegerischen Fähigkeiten unvergleichbar. Jetzt wird er von Stunde zu Stunde stärker. Wenn wir überhaupt eine Chance gegen ihn haben, dann nur, solange er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Wir müssen ihn also schnellstens aus seinem Palast locken. Aber ich denke, das könnte uns mittels eines Köders nunmehr gelingen. Was meinen Sie, van Rhyn?«
    »Das könnte sein«, erwiderte der trocken und schickte einen stummen Dank an seine Großmutter, deren Erziehung es ihm jetzt ermöglichte, nach wie vor Gelassenheit zu demonstrieren, während er seinem Gastgeber mittlerweile am liebsten an die Gurgel gegangen wäre.
    »Was für einen Köder haben wir denn?«, fragte Lennart verblüfft.
    Von Gandar sah Aeneas an, stellte nicht die kleinste Gefühlsregung fest und erwiderte: »Das werde ich morgen erläutern. Es ist spät. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns und sollten uns zur Ruhe begeben. Meine Assistenten werden euch Schlafräume zuweisen. Ich muss noch meinen Rundgang machen. Van Rhyn, begleiten Sie mich doch bitte!«
    Er wandte sich an Erik, bevor er ging. »Ich wünsche dir eine gute Nacht, mein Sohn. Morgen stehle ich mir etwas Zeit, und dann wirst du mir von dir erzählen!«
    Der nickte stumm zurück, weil sein Vater sich bereits wieder abgewandt hatte.

    Kaum aus der Tür blieb von Gandar stehen und sah Aeneas mit gerunzelter Stirn an.
    Der hielt ihm prompt die rechte Hand hin. »Wenn Sie sich dann besser fühlen, legen Sie mir doch Ihr Armband wieder an.«
    »Ich bin in der Tat stark versucht. Sie sind ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur hat er schwarze Augen.«
    »Ich danke Ihnen, dass Sie meinen Begleitern nichts gesagt haben.«
    »Wann gedenken Sie, sie davon in Kenntnis zu setzen?«
    »Gar nicht!«
    Sein Begleiter sah ihn verblüfft an. »Wie stellen Sie sich das vor? Sie werden es zwangsläufig erfahren, wenn wir gegen Karon kämpfen.«
    »Sie wollen ja wohl kaum mit ihnen zusammen in den Krieg ziehen. Wir schicken sie morgen zu meiner Großmutter. Sie sollten es, wenn überhaupt, erst erfahren, wenn alles vorüber ist.«
    »Zurückschicken? Das werde ich ganz sicher nicht tun. Wir sind auf jeden Magier angewiesen, wenn wir zumindest den Hauch einer Chance haben wollen. Allein gegen die Riesenarmee der Wölfe wird es schon schwierig, gegen die Seelenlosen und Karon wird es die Hölle!«
    Aeneas starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Meine Güte, von Gandar! Genau deswegen müssen sie in Sicherheit gebracht werden. Es sind Kinder, Ihr Sohn ist dabei. Sie können unmöglich wollen, dass sie in Kämpfe verwickelt werden.«
    »Ich habe doch gar keine Wahl.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein! Das werde ich auf keinen Fall dulden.«
    Eriks Vater entgegnete kalt: »Soweit ich mich erinnere, habe ich Ihr Wort, dass Sie nichts gegen meinen Willen

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