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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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beeinflussen, und ich bin ziemlich nachtragend. Wenn ich dir folgen soll, dann nur freiwillig. Sonst wirst du mich jetzt und hier töten müssen.«
    Sein Vater seufzte bekümmert. »Ich wollte dir nur den Kampf ersparen, den du nicht willst. Ich sehe es in deinen Augen. Du fürchtest dich, Aeneas.«
    »Reines Wunschdenken! Ich fürchte weder dich noch den Kampf.«
    »Mir kannst du nichts vormachen. Du fürchtest dich zu Tode, mein Sohn. Ich spüre deutlich deine Angst. Tu dir das nicht an! Soll ich deine Freunde verschonen? Wenn du das möchtest, sollen sie am Leben bleiben. Komm mit mir, und keinem Rhan wird etwas geschehen.«
    »Lebt noch jemand von denen, die dir einmal vertraut haben?«
    Karon seufzte auf und sah ihn traurig an. »Was hat diese Hexe nur aus dir gemacht?«
    Aeneas dachte ernsthaft darüber nach und dabei gelang es ihm endlich, seine überwältigenden Zukunftsängste zu verdrängen, seine Wunschträume als belanglose Phantastereien abzutun und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Viele Leben galt es zu retten, ein einzelnes Schicksal war nebensächlich. Offen begegnete er wieder Karons Blick. »Sie hat aus mir einen van Rhyn gemacht. Ich will nicht dein Sohn sein, aber ich kann es nicht ändern. Ich habe dir gesagt, dass ich dir folgen werde, wenn du mich besiegst, und ich stehe dazu. Wenn die Macht Loths stärker ist als die der Rhan, werde ich mich ihr beugen.«
    »Also gut!« Karon schüttelte verständnislos den Kopf. »Wie hättest du es gern? Ein magischer Erfahrungsaustausch? Ich gebe dir keine zwei Minuten.«
    »Och, dann möchte ich das lieber nicht«, erwiderte der Ringlord mit einem Blinzeln. »Wie wär´s stattdessen mit einem gar nicht magischen Schwertkampf?«
    Karon stutzte und lachte erneut laut auf. »Du bist unglaublich. Wir werden in Zukunft viel Spaß miteinander haben. Gut, wie du willst: ein Schwertkampf! Mit deinem Tod ist mir nicht gedient. Gib einfach auf, wenn du nicht mehr kannst. Dann begleitest du mich, um neben mir über das Universum zu herrschen.«
    »Na, deine Ziele sind ja überschaubar. Ohne fremde Einmischung?« Aeneas deutete um sich herum.
    »Ohne fremde Einmischung!« Karon schmunzelte und wedelte mit den Armen. Seine Kreaturen zogen sich ein wenig zurück.

    Erik hatte nicht verstanden, was gesprochen wurde, aber was jetzt kommen sollte, war auch für ihn zu erkennen.
    Aeneas hielt bereits sein Schwert in beiden Händen. Karon griff in die Luft und hielt das größte Schwert in der Hand, das Erik jemals gesehen hatte. Eine Seite der Schneide war glatt, die andere wie bei einer Säge gezahnt. Es war noch länger und breiter als das Schwert des Ringlords, aber Karon ließ es leicht in einer Hand hin und her schwingen.
    Erik hätte am liebsten losgeheult.
    »Seht euch diese Waffe an! Er hat überhaupt keine Chance«, stöhnte Erma neben ihm überaus aufbauend.
    Duncan unterdrückte seine stärker werdende Unruhe und sah sie mit einem aufmunternden Lächeln an. »Es läuft alles bestens. Zumindest hat er Karon schon mal dazu gebracht, auf seine Magie zu verzichten. Ihr werdet sehen, er weiß genau, was er macht.«
    »Haben wir kein längeres Schwert für Aeneas?«
    »Das würde herzlich wenig nützen, Erik. Er muss es ja noch halten können. Aber keine Angst, darauf kommt es auch nicht an. Du solltest jetzt gehen. Das ist wirklich nichts für dich.«
    Erik schüttelte den Kopf. »Ich bin schuld an diesem Kampf. Deshalb muss ich zusehen.« In Filmen hatte er Schwertkämpfe immer gern gesehen, nun flößte ihm allein das Blitzen der riesigen Waffen Angst ein. Er dachte an Gamals Erzählungen von Karons Trainingsprogramm und spürte wieder eine Gänsehaut.
    »Rede kein dummes Zeug! Für Aeneas und mich ist es leichter, wenn wir euch in Sicherheit wissen.«
    Erik schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Erma, bringen Sie ihn endlich in die Höhlen«, versuchte Duncan es weiter. »Es wird euch niemand aufhalten.«
    Auch sie schüttelte den Kopf. »Wenn Karon siegt, gibt es ohnehin nirgendwo mehr Sicherheit. Ich bleibe.«

    Karon musterte seinen Sohn genauer. Dank Ermas Heilkunst waren die langen Kratzer nur noch als dünne Linien zu sehen. »Das mit deiner Verletzung tut mir wirklich leid. Ich hatte strikte Anweisung gegeben, dich zu verschonen. Ich hoffe, du warst nicht zu sehr beeinträchtigt!«
    »Aber, nein! Ich genieße es immer, wenn mir jemand fast den Kopf spaltet.« Der Ringlord sah auf das Schwert seines Vaters. »Waren deine Gegner bisher so langsam, dass

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