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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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der wir beim letztenmal gelandet sind, man wird also kaum von uns gehört haben. Doch wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen: Lauf zu Tez und bitte ihn, die großen Scheinwerfer einzuschalten. Dann kommen sie nicht mehr näher, weil ihre Augen die Helligkeit nicht ertragen können.«
    Carli nickte und verschwand im Schiff. Ancor hob eine schwere Verkleidung an und legte eine kurze Pause ein, um den Rücken zu schonen. Da passierten zwei Dinge in schneller Folge. Ein schwerer Gegenstand zerschmetterte die Lampe, und ein zweiter traf Ancor am Kopf und riß ihn in die Dunkelheit.

 
Kapitel 11
     
    Die Scheinwerfer erwachten zum Leben und tauchten die Umgebung der Shellback in grelles Licht. Carli trat aus der Luke und ging mit neugewonnener Sicherheit zu der Stelle zurück, an der sie Ancor zurückgelassen hatte. Als sie ihn dort nicht vorfand, ging sie davon aus, daß er ins Schiff gegangen war, um sich ein Werkzeug zu holen. Die Scheinwerfer waren so grell, daß ihr die fehlende Lampe nicht sofort auffiel. Doch dann fand sie die mit brutaler Gewalt zerschmetterte Leuchte; ein dreißig Meter langer und über zwei Zentimeter dicker Metallstab ragte aus dem stabilen Metallgehäuse. Sie stieß einen ängstlichen Schrei aus und flüchtete sich ins Schiff.
    »Maq, bist du da?«
    »Maq ist draußen bei dir, oder nicht?« fragte Tez.
    »Jetzt nicht mehr. Und jemand hat die Lampe zerschmettert. Oh, mein Gott… sie haben ihn doch nicht etwa entführt!«
    Mit gezückter Waffe stürmte Tez aus der Luke, taxierte mit einem schnellen Blick die umgebende Dunkelheit und rannte zu der Stelle, an der Maq gearbeitet hatte. Ancors Werkzeuge waren über den Boden verstreut, und ein schwerer Lederball, der offenbar mit Bleikugeln gefüllt war, lag daneben. Tez konnte keinen Hinweis auf einen Kampf finden, aber in dem feuchten Lehm zeichneten sich eindeutig die Spuren von Maqs Fersen ab.
    »Hol Sine!« rief Tez Carli zu, die an der Luke wartete. »Ich glaube, man hat Maq bewußtlos geschlagen und weggeschleppt.«
    Sie verschwand in der Shellback. Er folgte ihr einige Sekunden später, warf sich in den Sitz vor den Radarschirmen und veränderte hektisch die Einstellung der Reichweite.
    »Sine kommt sofort«, sagte Carli, die keuchend zurückkehrte. »Hast du die Angreifer nicht da drauf sehen können?« Sie deutete auf den hell erleuchteten Schirm, auf dem sich eine Vielzahl von Umrissen abzeichneten.
    »Nein, der Radar war so eingestellt, daß er Bodenobjekte im Nahbereich ignorierte. Sie müssen aus unmittelbarer Nähe gekommen sein. Aber jetzt habe ich sie auf dem Schirm.« Er klopfte vielsagend auf eine Stelle des Bildschirms, an der eine Gruppe von Lichtern sich in Richtung des Schirmrands bewegte.
    Sine Anura, die von Carli geweckt worden war, betrat den Raum und erfaßte die Lage innerhalb weniger Augenblicke. »Wenn sie vom Radar nicht erfaßt wurden, dann müssen sie innerhalb eines Radius von drei Kilometern aus dem Boden gekommen sein. Wahrscheinlich kehren sie jetzt dorthin zurück. Wir können es nicht zulassen, daß sie Maq mit in den Untergrund nehmen, sonst haben wir nicht die geringste Chance, ihn jemals wieder in dem Labyrinth der Milliarden von Höhlen wiederzufinden. Können wir sie irgendwie aufhalten?«
    Tez hatte bereits den Waffenleitstand aktiviert. »Sine, ich könnte sie auf der Stelle aufhalten – aber dann laufen wir Gefahr, Maq ebenfalls zu töten.«
    »Dann müssen wir anders vorgehen. Carli, hol drei Taschenlampen und Waffen. Wir werden ihnen folgen. Da sie Maq schleppen müssen, können sie noch nicht weit gekommen sein.«
    »Licht…«, sagte Tez nachdenklich. »Wenn ich ihnen ein paar Brandbomben in den Weg lege, müssen sie anhalten, weil sie das Licht nicht ertragen können. Und ein paar Leuchtkugeln an Fallschirmen würden auch nichts schaden. Wir können sie blenden, und uns gleichzeitig die nötige Helligkeit beschaffen.«
    »Gute Idee«, sagte Sine. »Mach die Beleuchtung an und komm uns anschließend nach. Cherry bleibt inzwischen im Schiff.«
    Die beiden Frauen rannten über den rutschigen Lehmboden in die ungefähre Richtung, die ihnen der Radar angegeben hatte. Kurze Zeit später eröffnete Tez das Feuer. Innerhalb weniger Sekunden loderten zehn große Lichtflecken am Horizont, zu denen sich vier Leuchtkugeln am Himmel gesellten. Plötzlich war die Landschaft in taghelles Licht getaucht. Den Spuren zufolge mußte man den bewußtlosen Ancor auf eine Trage mit langen Stangen an beiden Seiten

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