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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Angesicht mit einer der tödlichen Maschinen. Das Hochgeschwindigkeitsmaschinengewehr des Menschenjägers war nur Zentimeter von seiner Brust entfernt. Sine und Carli, die zur Seite gesprungen waren, sahen Ancor in einer Situation, aus der er unmöglich fliehen konnte. Sein löwenhaftes Gesicht blickte geradewegs in die visuellen Rezeptoren der Maschine. Dann, als der Tod scheinbar nur den Bruchteil einer Sekunde entfernt war, begann Ancor trotzig zu lachen.
    Zehn unglaubliche Sekunden lang geschah nichts. Die Sekunden zogen sich zu einer Minute, dann zuckte Maq die Achseln und bedeutete Sine und Carli, ihm zu folgen.
    »Alles in Ordnung!«
    Sine Anura ging ängstlich um die Maschine herum und eilte an seine Seite.
    »Was hast du mit ihr angestellt?«
    »Nichts. Die einzige Erklärung, die ich mir denken kann, ist, daß der Angriffsbefehl vor Ort gegeben und dann von einer höheren Instanz widerrufen wurde. Jedesmal, wenn wir bisher in Konflikt mit Zeus’ Maschinen geraten sind, haben sie nach dem ersten Angriff nicht nachgehakt. Es scheint, als ob sie woanders zusätzliche Befugnisse einholen müssen. Zu unserem Glück wurden diese bisher immer verweigert.«
    »Von Zeus?«
    »Möglicherweise. Laut Land-as Aufzeichnungen befindet sich Zeus irgendwo in der Umlaufbahn um die Venus – sagen wir mal 50 Millionen Kilometer von hier. Wenn die Maschinen nach dem Scheitern des ersten Angriffs ihre Anfrage abschickten, dann hätte das Signal ungefähr fünf Minuten gebraucht, um zu Zeus und wieder zurück zu gelangen. Dieses Timing stimmt mit unserem Erlebnis hier überein. Leider können wir uns nicht darauf verlassen. Diese Vorgehensweise trifft vielleicht nur auf einzelne Maschinen zu.«
    Als sie die Gebäude hinter sich ließen und auf das Landefeld liefen, hörten sie, wie die Düsen der Shellback aufheulten. Das Schiff stieß auf sie herab, um sie für einen Notstart an Bord zu nehmen. Ancor wollte gerade Cherry für seine Eigeninitiative loben, da sah er auf den Schirmen der Fernortung den wahren Grund für den Notstart. Die Schirme wurden von den Reflexen zahlloser Sammler erleuchtet, die sich ihnen entschlossen näherten. Ob es Cherry gefiel oder nicht, ihre einzige Hoffnung auf Flucht bestand darin, die Hänge des ›Vulkans‹ hinauf und in den Zwischenraum der Käfigwelt zu fliegen. Die massive Konzentration von Zeus’ Maschinen ließ ihnen keine andere Wahl.
    Cherry nahm die Herausforderung mutig an und schleuderte das kleine Schiff geradewegs dem Rand des gewaltigen Berges entgegen. Sein Blitzstart und das wilde Tempo, mit dem er auf den ›Vulkan‹ zuraste, beförderte sie eine ganze Minute, bevor die mechanischen Jäger eintrafen, über den Kraterrand. Die Endgeschwindigkeit des kleinen Schiffs war so groß, daß keiner der Verfolger sie einholen konnte.
    Sie ließen dank ihrer exosphärischen Beschleunigung in weniger als drei Minuten den flachen Kraterrand hinter sich. Dann folgte der furchterregende Aussetzer, als sie auf die unbekannte Käfigwelt zustürzten und sich fragten, was geschehen würde, wenn sie bei diesem Tempo auf eine Schockwelle trafen. Ironischerweise war es wahrscheinlich genau ihre hohe Geschwindigkeit, die sie rettete. Cherry war nicht in der Lage, eine scharfe Kurve zu fliegen, um sie wieder sicher unterhalb des Kraterrands des Berges zu bringen. Statt dessen konzentrierte er sich darauf, das Schiff in die Nähe der Käfigwelt zu steuern. Er brachte die Shellback auf einen ausladenden, spiralförmigen Kurs, um ihre Geschwindigkeit vor dem Eintritt in die Atmosphäre zu vermindern. Auf diese Weise vermieden sie mehr durch Glück als durch Absicht die äußere Schockwellenregion. Bald darauf glühte die Hülle weiß auf, und sie hörten das Kreischen der Stratosphäre der Käfigwelt. Weit über ihnen kamen viele Sammler über den Kraterrand und schwebten dort, als ob sie ihren Abstieg beobachteten, aber keiner nahm die Verfolgung auf.
    Cherry blieb auf dem spiralförmigen Kurs, bis ihre Geschwindigkeit auf wenige hundert Stundenkilometer gesunken war und sich nur ein Kilometer unter ihnen die Oberfläche der Käfigwelt erstreckte. Maq stand bereits vor dem Computer und las die Anzeigen der Sensoren ab. Die meisten Werte stimmten mit denen der Käfigwelt M13 überein; die Schwerkraft, der Luftdruck und die Zusammensetzung der Atmosphäre waren sogar nahezu identisch. Es schien, als ob die Käfigwelten des Solaren Universums einem standardisiertem Grundmuster folgten. In Ermangelung

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