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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Stand, in dem Carli saß. Sie sah, wie Maq langsam in die angegebene Richtung schlenderte, und hörte, wie Carlis Händler sein Verkaufsgeschrei aufnahm.
    Ein leerer Stand wartete auf sie, und ihre Ankunft hatte bereits großes Interesse erregt. Die Entführer nahmen ihr die Drahtschlinge von den Handgelenken und legten ihr statt dessen Ketten an. Sie wartete, bis sie das Metall auf der Haut spürte, dann streckte sie ihre zarten Finger aus und berührte die Glieder ihrer Peiniger. Zwei der Männer fielen um, als ob sie eine lautlose Explosion erfaßt hätte. Den meisten Zuschauern war der Vorfall so unerklärlich, daß sie niemanden für verantwortlich hielten, schon gar nicht das grünhäutige Mädchen. Dann stand Sine Anura ohne Fesseln auf der kleinen Bühne, auf der man sie hatte ausstellen wollen, und gab ihre eigene Version einer offenkundigen Aufforderung zum besten. Selbst die Händler in der Nähe verließen ihre Stände, um zuzusehen.
    Ungefähr 30 Mann wurden von einem einzigen hypersonischen Betäubungsgeschoß gefällt, das Maq von hinten tief über ihren Köpfen plazierte. Seine nächsten Schüsse waren Explosivgeschosse, die das Glasdach und die hohen, gußeisernen Bögen zerstörten. Dann folgten einige Augenblicke von Panik und Verwirrung, während der die meisten Kunden ihr Heil in der Flucht suchten und die Händler wütend ihre Waffen zogen, um ihre wirtschaftlichen Interessen gegen diese brutale Einmischung zu verteidigen. Ancor streckte die meisten von ihnen mit Betäubungsgeschossen nieder und hob die Hochgeschwindigkeitsgeschosse für diejenigen auf, die so naiv waren zu glauben, daß die hölzernen Stände sie vor seinem Feuer schützten.
    Schließlich legte sich Maq die verwirrte Carli über die Schulter und rief zu Sine herüber.
    »Laß uns hier so schnell wie möglich verschwinden!«
    Die Dringlichkeit seines Tonfalls verblüffte sie; Ancor war offensichtlich Herr der Lage. Als sie losrannte, sah sie aber, was Maq bereits bemerkt hatte, und ihr Blut erstarrte zu Eis. Drei von Zeus’ tödlichen Menschenjägern tauchten in der Halle auf…
    »Runter!«
    Anfangs wußte Sine nicht genau, was Maq mit seiner Aufforderung meinte, aber sie warf sich sofort auf den mit Trümmerstücken übersäten Boden. Einer der Menschenjäger feuerte eine Salve ab, die einen tiefen Einschnitt in eine nahegelegene Wand schlug. Wenn sie stehengeblieben wäre, hätte sie der Feuerstoß entzweigerissen. Voller Angst sah sie sich nach Ancor um. Er und Carli lagen ähnlich wie sie auf dem Bauch, Maq legte gerade im Schutz einer umgestürzten Säule auf den nächsten Menschenjäger an. Die Explosion der Granatgeschosse in dem geschlossen Raum der Halle war unglaublich heftig. Die Todesmaschine wirbelte auf ihren Ketten herum und fiel in einer grellen Stichflamme um.
    »Lauf!«
    In der Nähe war eine Gasse, die nach rechts abbog, und damit nicht in der direkten Schußlinie der beiden übrigen Maschinen lag. Ancor hetzte geduckt und mit Carli in den Armen in die Gasse. Sine Anura folgte ihm und erwartete, jeden Augenblick von einer zweiten Salve niedergemäht zu werden. Glücklicherweise war sie bereits um die Ecke gebogen, als der nächste Feuerstoß folgte. Einige Querschläger fanden ihren Weg in die Gasse, aber ihr Eintrittswinkel war zu steil, als daß die Projektile Schaden hätten anrichten können.
    Ancor stellte Carli auf die Beine und bestand darauf, daß die beiden Frauen weiterrannten. Er musterte die Wände, die an den Eingang der Gasse grenzten. Eine Reihe schwerer Explosionen erschütterte die Luft, und als Sine zurückblickte, um sich zu versichern, daß Maq ihnen folgte, sah sie, wie ein kompletter Wandabschnitt und ein Teil des Hauses zusammenstürzte und den Eingang vollständig versperrte. Die Atempause war aber nur von kurzer Dauer. Die verbliebenen Menschenjäger hatten alle Wege des Komplexes einprogrammiert und würden automatisch die strategischen Punkte berechnen, von denen aus man die längeren Straßen mit Feuer belegen konnte. Maqs Taktik, sich so schnell wie möglich zu bewegen und möglichst viele verschiedene Wege zu benutzen, schien allerdings zu funktionieren. Mehrere atemlose Minuten lang rannten sie zügig durch eine Reihe von Straßen, die von den Bewohnern verlassen worden waren, in Richtung der Shellback.
    Dann, als sie über eine breite Straße in eine kleinere Gasse flitzten, zeigte sich plötzlich ein Menschenjäger, der sich dort versteckt hatte. Maq stand Angesicht zu

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