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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Ihr euch so weit in die Zivilisation wagt?«
    »Gesindel wie euch, Sine Anura. Ich rekrutiere Fachkräfte für eines meiner kleinen Projekte, und man sollte nicht glauben, was für tödliche Talente man in den dunklen Ecken des Solaren Zirkus findet.«
    »Warum kommen Sie zu mir? Es gibt… andere.«
    »Wenige, deren Gewissenlosigkeit so absolut ist wie ihre Könnerschaft im Lügen. Niemand, den ich für so gewandt in der Kunst der Verführung und der Erotik halte.«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit, Land-a. Ihre Pläne interessieren mich nicht.«
    »Sie vergessen meinen Ruf. Ich bekomme immer, was ich will. Ich habe sogar das Ergebnis meines Besuchs sichergestellt. Man hat die Föderations-Polizei darüber informiert, wer und wo Sie sind. Meinen Informationen zufolge befindet sich bereits ein Sonderkommando auf dem Weg.«
    »Sie arbeiten mit den Kommandos zusammen?« Zum erstenmal zeigten sich Risse in der Selbstsicherheit der Frau.
    »Ein Arrangement, das lediglich den Umständen zu verdanken ist«, sagte Land-a. »Genauer gesagt dem Umstand, daß ich das einzige Schiff auf diesem Teil der Schale besitze, das die Polizei nicht anrühren kann. Ich unterliege nicht nur der diplomatischen Immunität, mein Schiff kann allem und jedem in diesem gottverlassen Sektor der Mars-Schale entkommen oder es, falls nötig, zusammenschießen. Ihre Wahl ist einfach – Sie wissen, was die Esper mit Ihnen anstellen werden, wenn sie Sie jemals in einer Zelle festnageln. Warum sollten Sie dieses Risiko eingehen, Mistress Sin? Ich bin hier, um Ihnen meinen Schutz im Gegenzug für einige Gefallen anzubieten.«
    Sine Anura ließ einen Augenblick lang in ihrer Aufmerksamkeit nach. Als der Lauf der Photonenpistole in ihrer Hand etwas von seinem Ziel abwich, sprang einer von Land-as Handlangern wie ein Tiger auf sie zu und versuchte, ihr die Waffe aus der Hand zu schlagen. Land-a stieß angesichts des abzusehenden Resultats eines derartig unklugen Angriffs unwillkürlich einen Warnruf aus.
    Sine Anura machte einen Schritt zur Seite und ließ sich die Waffe aus der Hand schlagen. Der Mann folgte unüberlegt der Waffe. Als er an Anura vorbeistürzte, strichen ihre zierlichen grünen Finger unmittelbar unter den Ohren über seinen Nacken. Der Mann schrie auf und verstummte plötzlich, als ihn das heftige Zucken seiner Muskeln buchstäblich nach oben schleuderte. Seine Flugbahn ließ ihn mit dem Kopf gegen die Sicherheitsfassung eines Aquariums prallen, und er glitt wie eine zerbrochene Puppe zu Boden, während die abscheulichen Meeresbestien ihn hungrig beäugten.
    Mittlerweile hatte einer von Land-as Helfern seine Waffe auf die Frau gerichtet, während der Prinz den Zustand seines gefallenen Beschützers taxierte.
    »Er ist tot! Ich sollte Sie dafür umbringen.«
    »Das werden Sie nicht. Sie wären hier nicht persönlich aufgetaucht, wenn ich für Sie nicht wertvoll wäre. In Ordnung, Land-a! Sie haben Ihren Standpunkt klargemacht. Jetzt lassen Sie uns verschwinden, bevor die Polizei eintrifft.« Sie wandte sich um und deutete auf den toten Leibwächter. »Was wollen Sie mit ihm anstellen?«
    Land-a betrachtete seinen toten Begleiter mit einem Ausdruck, der Bedauern ähnelte, und faßte einen Entschluß. »Wir können ihn nicht mit uns nehmen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, also verfüttern wir ihn besser an die Fische. Ich hatte schon immer den Verdacht, daß es Ihnen Ihr Nervensystem gestattet, Stromschläge auszuteilen, aber ich hatte nicht geglaubt, daß sie tödlich sein könnten.«
    »Sie haben noch nicht gesehen, was ich wirklich anrichten kann«, sagte Anura wild. »Ich könnte Sie alle mit Leichtigkeit niederstrecken. Vergessen Sie das nicht, falls irgend jemand auf seltsame Ideen kommen sollte, was unsere Beziehung angeht.«
    Plötzlich fiel ihr Blick auf den verängstigten Treem Admel, der unter den Stufen kauerte, die zu dem Gerüst hinaufführten.
    »Raus mit dir, du Ratte! Ich kann Zeugen nicht ausstehen, nur Amateure lassen sie entkommen.«
    Treem kam zögernd aus seinem Versteck. Sein Gesicht wand sich förmlich unter der nervlichen Anspannung.
    »Ich habe nichts gesehen, ehrlich. Ich schwöre, daß sie mich nie zum Reden bringen.«
    Sine Anura bewegte sich langsam auf ihn zu. Der glücklose Treem verfolgte ihr Herannahen mit einer Furcht, die bereits an hypnotische Faszination grenzte; er ließ ihre zarten, grünen Finger keine Sekunde aus den Augen. Dann, im allerletzten Augenblick vor ihrer Berührung, warf er Land-a einen

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