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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Lebwohl und machten sich auf die Suche nach dem Büro von Gorbovast. Barnevelt verspürte dabei wieder jenes Kribbeln im Magen, das ihn jedes Mal befiel, wenn eine Begegnung mit einem Fremden bevorstand.
    Diese Sorgen hätte er sich sparen können, Gorbovast empfing sie dank Castanhosos Empfehlungsschreiben mit (wie Barnevelt empfand) geschwätziger Liebenswürdigkeit und öliger Höflichkeitsfloskeln. Dieser aalglatte krishnanische Gentleman war der lebendige Beweis für die Fragwürdigkeit des Sprichworts, dass es schwierig sei, zwei Herren gleichzeitig zu dienen. Sein Einkommen als Bevollmächtigter von König Eqrar von Gozashtand in Majbur besserte er seit Jahren dadurch auf, dass er vertrauliche Informationen an die Interplanetarische Sicherheitstruppe der Viagens in Novorecife weitergab.
    »Sie sind also der berühmte Snyol von Pleshch? Und auf Gvam-Jagd im Sunqar?« fragte er. Dabei sprach er Barnevelts Pseudonym als »Esnyol« aus, was alle Krishnaner taten, deren Muttersprache Gozashtando war. »Nun ja, wie sagt man doch so schön: Wer wagt, gewinnt. Wie Sie vielleicht wissen, hat sich die Banjao-See zu einem wahren Schlupfwinkel ruchloser Piraten entwickelt, und man kann dieses Nest nicht ausräuchern, weil Dur sie in seiner Unverschämtheit mit Tributzahlungen unterstützt, damit sie den Handel kleinerer Mächte wie Majbur und Zamba stören. Darüber hinaus geht das Gerücht, dass dieselben Kerle auch hinter dem Janru-Schmuggel stecken, ein Gedanke, bei dem sich jedem freien Mann die Haare sträuben.«
    Barnevelt berichtete ihm über die Entlarvung von Vizqash in Novorecife.
    »Soso«, sagte Gorbovast, »jetzt operieren die Strolche also in der Gegend auch schon. Fein, fein, fein. Ich denke, es kann nicht schaden, dem Chefsyndikus diesbezüglich einen kleinen Wink zu geben, denn die männliche Bevölkerung von Majbur steht Todesängste aus, dass das Zeug sich hier verbreitet und ihre Frauen die Oberhand bekommen. Wir sind zwar nicht so anfällig gegen das Zeug wie die albernen Erdbewohner, die schon ein winziger Hauch davon zu servilen Schlappschwänzen macht, aber dieses heimtückische Gift könnte trotzdem eine Menge Unheil anrichten. Und was den Brief an die Douri von Qirib betrifft, den bekommen Sie sofort. Ich würde Ihnen empfehlen, sich zu sputen, wenn Sie ihn noch rechtzeitig abliefern wollen.«
    »Wieso? Liegt die alte Menschenfresserin etwa schon im Sterben?«
    »Das nicht. Es ist nur … man hört so an den Theken das Gerücht, dass sie beabsichtigt, zugunsten ihrer Tochter Zei abzudanken, sobald ihr derzeitiger Prinzgemahl gemäß ihrer barbarischen und blutigen Sitte enthauptet worden ist.«
    Barnevelt hob die Augenbrauen, und seine angeklebten Antennen hoben sich mit ihnen. Qirib unter einer jungen und neu inthronisierten Königin, das klang schon bei weitem attraktiver als unter einer raubeinigen alten Tatarin wie Alvandi. »Das höre ich zum ersten Mal. Vielleicht geben Sie uns am besten gleich zwei Empfehlungsschreiben mit, Meister Gorbovast: eins für die alte Königin und eins für die neue.«
    »Genau das werde ich tun. Und passen Sie gut auf bei diesen gestrengen Damen; man munkelt, dass sie sich ihre Männer ebenfalls mit dieser Droge gefügig machen …« Darauf erzählte er ihnen alles, was sie über Fahrkarten, Abfahrtszeiten und ähnliches wissen mussten. Zum Schluss sagte er: »Wie ein Blick auf das Glas mir zeigt, hat das Himmelsrad sich noch nicht bis zum Meridian gedreht. Es bleibt Ihnen also noch ausreichend Zeit, unser Juwel von einer Stadt zu besichtigen, bevor der tägliche Expresszug nach Süden abfährt.«
    Und genau das taten sie ausgiebig, gleich nachdem sie Gorbovasts Büro verlassen hatten. Als erstes schlenderten sie zum Hafen hinunter und fotografierten die Schiffe, einfache Kähne im Vergleich mit irdischen Schiffen, doch auf ihre Art recht eindrucksvoll. Da gab es hochbordige Rahschiffe aus Dur in der Va’andao-See, Lateinsegler aus Sotaspé und anderen Häfen an der Sabadao-See und sogar einen Katamaran mit einem Halbmondsegel aus Malayer im tiefen Süden. Das Eindruckvollste jedoch waren die langen flachbordigen Kriegsgaleeren, unter denen besonders die fünfriemige Junsar, der Stolz der Kriegsmarine Majburs, mit ihren Fünf-Mann-Ruderbänken an den Seiten, ihrem hohen vergoldeten Heck und ihrem gezackten Rammbug herausragte.
    Sie rafften alle Kräfte zusammen, um gegen die vielfältigen Gerüche des Fischmarkts gewappnet zu sein, und ließen sich an einer

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