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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ge­ra­de ei­nen Bei­trag, der spä­ter am Tag ge­sen­det wer­den soll­te. Das hat­te den Vor­teil, dass Fox nicht bis ins Glas­gow­er Stadt­zent­rum fah­ren muss­te. Der Nach­teil war, dass er sich in ei­nem Ge­wer­be­ge­biet an der Stadt­gren­ze be­fand. Aus ir­gend­ei­nem Grund war ein mo­der­ner schwar­zer Kas­ten von ei­nem Ho­tel dorthin­ ge­baut wor­den, und ­Ell­iots Crew hat­te das da­zu­ge­hö­ri­ge Res­tau­rant mit Be­schlag be­legt. Die ir­ri­tier­ten Gäs­te früh­stück­ten in der Bar, wäh­rend Schein­wer­fer neu po­si­ti­o­niert und Ka­me­ras an Sta­ti­ven be­fes­tigt wur­den.
    » To­ta­les Cha­os « , er­klär­te der Re­gis­seur Fox. Fox hat­te eine klei­ne Kaf­fee­kan­ne und zwei pa­ins au cho­co­lat vor­ge­setzt be­kom­men. In ei­ner Ecke des Res­tau­rants mach­te sich eine Vi­sa­gis­tin an Ell­iot zu schaf­fen. Es gab ei­nen gro­ßen be­leuch­te­ten Spie­gel und et­was, das ei­ner Werk­zeug­kis­te äh­nel­te, aber statt Zan­gen Kos­me­tik­pro­duk­te ent­hielt.
    » Ver­rück­te Bran­che « , mein­te Ell­iot zu Fox, der sei­nem Blick im Spie­gel be­geg­ne­te. Sei­ne Haa­re wa­ren or­dent­lich ge­kämmt, sei­ne Nase und sei­ne Stirn ab­ge­pu­dert, und ein Pa­pier­hand­tuch schütz­te sei­nen Hemd­kra­gen. Sei­ne Au­gen glänz­ten, und Fox frag­te sich, ob er Trop­fen be­nutzt hat­te. Er trug ein Hemd mit of­fe­nem Kra­gen, ein schwar­zes Baum­woll­ja­ckett und ver­bli­che­ne Jeans, am Ho­sen­saum leicht aus­ge­franst.
    » Vie­len Dank, dass Sie sich so kurz­fris­tig Zeit für mich neh­men konn­ten. «
    » Wenn ich hier fer­tig bin, ha­ben wir un­ge­fähr fünf­zehn ­Mi­nu­ten. Da­nach muss ich wie­der ins Stu­dio. «
    Der Re­gis­seur war ne­ben Ell­iot ge­tre­ten. Er hielt ein Script in der Hand und wirk­te ge­stresst.
    » Der Koch sagt, die Hum­mer­sche­ren sind mit Kle­be­band ver­klebt, das ist also un­ge­fähr­lich « , er­klär­te er.
    » Der Gla­mour des Fern­se­hens « , sag­te Ell­iot, be­geg­ne­te er­neut Fox’ Blick und schenk­te ihm ein um­wer­fen­des Lä­cheln.
    Es gab eine Pro­be, dann noch drei Takes, bis der Bei­trag im Kas­ten war. An­schlie­ßend wur­den Schnitt­bil­der, ver­schie­de­ne Win­kel, Be­leuch­tungs­va­ri­an­ten und Ähn­li­ches ge­dreht, was Fox nicht ganz ver­stand. An­dert­halb Stun­den spä­ter wa­ren die drei Mi­nu­ten Sen­de­zeit end­lich fer­tig auf­ge­nom­men. Ell­iot wisch­te sich ge­ra­de mit ei­nem feuch­ten Ba­by­tuch über das Ge­sicht, als er quer durch den Raum auf Fox zu­kam. Die Aus­rüs­tung wur­de ein­ge­packt, Ti­sche und Stüh­le wie­der an ihre ur­sprüng­li­chen Plät­ze zu­rückge­stellt. Ein Gast, eine Frau mitt­le­ren Al­ters, fing Ell­iot ab und bat ihn, ihr ein Au­to­gramm auf eine der Früh­stücks­kar­ten zu ge­ben.
    » Mit Ver­gnü­gen « , sag­te er. Ein klei­ner Schau­der schien sie zu durch­fah­ren, als sie ihn un­ter­schrei­ben sah.
    » Pas­siert Ih­nen das oft? « , frag­te Fox, als er end­lich dazukam, dem Fern­seh­mann die Hand zu schüt­teln.
    » Mir sind Fans lie­ber als die Be­schimp­fun­gen, die ich mir manch­mal nach La­den­schluss in Fuß­gän­ger­zo­nen an­hö­ren muss. Hier kön­nen wir uns hin­set­zen. « Ell­iot nick­te in Rich­tung ei­ner Bank in der of­fen ge­stal­te­ten Bar. » Also«, sag­te er und schlug die Hand­flä­chen auf die Knie, » jetzt holt mich ­mei­ne schänd­li­che Ver­gan­gen­heit wohl doch noch ein … «
    » Die ist aber kein Ge­heim­nis, oder? «
    » Mein gan­zes Le­ben ist öf­fent­li­ches Ei­gen­tum, In­spec­tor. «
    Ein Kell­ner kam und frag­te, ob sie et­was bräuch­ten. ­Ell­iot be­stell­te ei­nen Pfef­fer­minz­tee, über­leg­te es sich dann aber an­ders und bat um Mi­ne­ral­was­ser mit Koh­len­säu­re. Fox hielt sich im­mer noch an sei­ner hal­ben Tas­se lau­war­mem Kaf­fee fest.
    » In­te­res­sie­ren Sie sich noch für Po­li­tik? « , frag­te er, als der Kell­ner wie­der ge­gan­gen war.
    » Die Fra­ge ist eher: Habe ich das je ge­tan? «
    » Sie wä­ren des­halb fast im Ge­fäng­nis ge­lan­det. «
    Ell­iot nick­te lang­sam. » Trotz­dem, wie viel da­von war ein­fach nur Pose? Ich mei­ne, wir

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