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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die lan­ge Fahrt zu­rück nach Edin­burgh.
    Die Ta­ges­post war­te­te hin­ter der Haus­tür auf ihn, da­run­ter auch eine Aus­ga­be von No Mere Par­cel of Ro­gues. Sie war ver­schrammt, und der Bild­teil hing lose da­rin, war aber noch ei­ni­ger­ma­ßen brauch­bar. Fox blät­ter­te un­ge­fähr eine Stun­de in dem Band. Pro­fes­sor Mar­tin ging spar­sam mit Na­men um. Fox no­tier­te sich ein paar. Dann, kurz vor dem Re­gis­ter, sah er eine An­mer­kung, die Na­men sei­en fik­tiv– » zum Schutz der Per­so­nen ge­än­dert « .
    » Na, schö­nen Dank auch « , sag­te Fox.
    Er be­schäf­tig­te sich er­neut mit den Un­ter­la­gen, die ihm Charles Man­gold hat­te zu­kom­men las­sen. Es wa­ren Ge­richts­be­rich­te von An­fang der acht­zi­ger Jah­re, und hier wür­den die Na­men stim­men. Es gab auch Fo­tos – die nach der Ver­haf­tung der Ver­däch­ti­gen von der Po­li­zei auf­ge­nom­men wor­den wa­ren. Ein paar ver­schramm­te Ge­sich­ter, Platz­wun­den an Lip­pen und Na­sen, ge­schwol­le­ne Au­gen.
    Do­nald Mac­Iver wur­de ein paarmal er­wähnt, eben­so John Ell­iot. Bei Wi­kipe­dia gab’s eine gan­ze Sei­te über den Fern­seh­mann. Als Fox das Foto sah, wur­de ihm klar, dass er ihn ein paarmal als Nach­rich­ten­spre­cher ge­se­hen hat­te. Laut Wi­kipe­dia-Ein­trag hat­te er sich als Stu­dent für » Al­ter­na­tiv­po­li­tik « en­ga­giert und we­gen der ge­plan­ten Ent­füh­rung ei­nes Mi­nis­ters vor Ge­richt ge­stan­den. Fox ver­glich die Fo­tos – ja der Nach­rich­ten­spre­cher und der ra­di­ka­le Stu­dent wa­ren ein und der­sel­be. Die Haa­re wa­ren da­mals län­ger ge­we­sen, die Kla­mot­ten schmud­de­li­ger und die Haut blas­ser. Fox hät­te den zwan­zig­jäh­ri­gen Ell­iot nicht als gut­aus­se­hend be­zeich­net, die ak­tu­el­len Promo-Auf­nah­men zeig­ten aber sein aus­ge­präg­tes Kinn, strah­len­de Au­gen und eine ge­sun­de Aus­strah­lung. Die Fri­sur war ma­kel­los, die Zäh­ne perl­weiß und das Hemd frisch ge­bü­gelt. Ell­iot hat­te ein ei­ge­nes Ma­na­ge­ment, und man konn­te ihn für » Fir­men- und Wohl­tä­tig­keits­fei­ern « bu­chen. Fox no­tier­te die Te­le­fon­num­mer, stand auf, um sich zu stre­cken und Tee zu ko­chen.
    Als es sechs Uhr wur­de, schal­te­te er den Fern­se­her ein, aber ein an­de­rer prä­sen­tier­te die Schlag­zei­len des Ta­ges. Er kehr­te für eine Stun­de an sei­nen Schreib­tisch zu­rück und rief sei­ne Schwes­ter an, um ihr zu er­zäh­len, dass er in Lau­der ­Lod­ge ge­we­sen sei, fing wie ge­wöhn­lich Streit mit ihr an und aß an­schlie­ßend eine Dose Tun­fisch mit Ma­yon­nai­se und Senf.
    Um halb neun klin­gel­te sein Te­le­fon. Es war Tony Kaye.
    » Sag an « , sag­te Fox.
    » Sie ha­ben’s ge­checkt « , knurr­te Kaye, wo­mit er mein­te, dass es Joe Nay­smith nicht ge­lun­gen war, sich im Wheats­heaf un­auf­fäl­lig un­ter die Gäs­te zu mi­schen.
    Fox at­me­te lang­sam und ge­räusch­voll aus. » Hat er ir­gend­was hö­ren kön­nen? «
    » Der La­den war nicht ge­ra­de über­lau­fen, und sie sa­ßen an ei­nem Tisch, er muss­te an der Bar ste­hen blei­ben – gute drei bis vier Me­ter ent­fernt. «
    » Und was dann? «
    » Er meint, Hald­ane war’s. Hat ihn im­mer wie­der an­ge­starrt, dann was zu den an­de­ren ge­sagt. An­schlie­ßend kam Scho­les auf ihn zu und hat ihm ge­sagt, dass er sich ver­pis­sen soll. Da­nach herrsch­te Ruhe in der Bar – alle wuss­ten, wer Joe ist, und Joe wuss­te, dass er aus de­nen nichts raus­kriegt. «
    » War ein Ver­such « , mein­te Fox.
    » Trotz­dem hat er sich blöd an­ge­stellt. «
    » Darf ich da­von aus­ge­hen, dass er mit­hört? «
    » Wir sind im Mon­deo, fünf­zig Me­ter vom Pub ent­fernt. «
    » Ist es sinnvoll, ih­nen nach­zu­fah­ren? «
    » Nicht, wenn wir nicht hö­ren, was sie sa­gen « , sag­te Tony Kaye.
    » Na gut. Dann könnt ihr nach Hau­se fah­ren – und sag Joe, dan­ke, dass er’s ver­sucht hat. «
    » Foxy sagt, schö­nen Dank auch, dass du’s ver­mas­selt hast « , hör­te Fox Kaye dem glück­lo­sen Nay­smith über­mit­teln.
    » Du bist gna­den­los, Tony Kaye. «
    » Grau­sam aber fair. «
    Fox wünsch­te ihm eine gute Nacht.

Neun

28
    John Ell­iot dreh­te

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