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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ge­kauft hat, hat mich mein Dad ein paarmal her­ge­schleift. Dad fand es sau­ko­misch, dass On­kel Alan glaub­te, er wür­de das Haus auf­wer­ten, wo er doch ei­gent­lich al­les nur schlim­mer mach­te. « Car­ter schien ei­nen Au­gen­blick in der Er­in­ne­rung ge­fan­gen, doch dann schüt­tel­te er sie ab. » Viel­leicht soll­te ich es ein­fach an­zün­den und die Ver­si­che­rungs­prä­mie kas­sie­ren. «
    » Sind Sie si­cher, dass Sie mir das er­zäh­len soll­ten? «
    Car­ter rang sich ein Lä­cheln ab. Er wirk­te er­schöpft – die Ver­neh­mun­gen hat­ten ihre Spu­ren hin­ter­las­sen; viel­leicht auch das Ge­flüs­ter und An­ge­starrt­wer­den in der Stadt.
    » Als Kind hab ich ihn sehr ge­mocht – und ich dach­te, er wür­de mich auch mö­gen. «
    » Ich hab’s ver­ges­sen, wie hieß sei­ne Frau noch mal? «
    » Tan­te Jes­sica – man muss­te es im­mer ganz rich­tig sa­gen. Wenn man’s mit ›Jess‹ oder ›Jes­sie‹ ver­sucht hat, wur­de man so­fort zu­recht­ge­wie­sen. Ir­gend­wann stell­te sich he­raus, dass sie hin­ter On­kel Alans Rü­cken was mit ei­nem an­de­ren hat­te, und das war’s dann. «
    » Ha­ben Sie Ih­ren El­tern das Le­ben zur Höl­le ge­macht? «
    » Wie die meis­ten Drei­kä­se­hochs. «
    » Aber auch noch, als Sie kein ›Drei­kä­se­hoch‹ mehr wa­ren? «
    Car­ter zuck­te mit den Schul­tern und ging vom Ba­de­zim­mer in das klei­ne Ne­ben­zim­mer. Es wur­de als Ab­stell­kam­mer be­nutzt, hier sta­pel­ten sich Kis­ten und Kof­fer.
    » Ein schö­nes Freu­den­feu­er « , mur­mel­te er er­neut, be­vor er sich wie­der an Fox wand­te. » Ich war nicht an­ders als alle an­de­ren. Wenn er Ih­nen er­zählt hat, ich sei ein Mons­ter ge­we­sen, dann hat er ge­lo­gen. «
    » Er hat Sie ver­pfif­fen « , stell­te Fox lei­se fest.
    » Dann war er viel­leicht selbst das Mons­ter – ha­ben Sie sich das mal über­legt? «
    » Hab ich tat­säch­lich. «
    Da­mit hat­te Paul Car­ter nicht ge­rech­net. Er mus­ter­te Fox ohne zu blin­zeln. Fox fiel ein leich­tes ner­vö­ses Zu­cken di­rekt un­ter dem ei­nen Auge auf. Car­ter, dem dies be­wusst war, drück­te sich ei­nen Fin­ger auf die Stel­le, als ob er es so ku­rie­ren könn­te.
    » Wis­sen Sie, was die im Knast mit Bul­len ma­chen? « , frag­te er lei­se, be­vor er sei­ne Fra­ge selbst be­ant­wor­te­te. » Na­tür­lich wis­sen Sie das – Sie las­sen ja stän­dig Cops ein­buch­ten. «
    » Nur die­je­ni­gen, die’s ver­dient ha­ben. «
    » Und Sie den­ken, ich hab’s ver­dient? « Car­ter hob die Stim­me. » Weil ich eine er­bärm­li­che klei­ne Schlam­pe um eine hal­be Stun­de ih­rer ach so kost­ba­ren Zeit ge­be­ten habe? «
    » Wa­rum ha­ben sich die an­de­ren bei­den Frau­en ge­mel­det und aus­ge­sagt? «
    Er schlug mit dem Hand­bal­len ge­gen die Wand. Das ge­sam­te Ge­bäu­de schien zu be­ben. » Ich weiß es nicht! « , schrie er. » Sie muss ih­nen ge­sagt ha­ben, dass sie’s tun sol­len! «
    » Sie kann­te sie gar nicht. «
    » Ich hab den bei­den nichts ge­tan – hab’s nicht mal ver­sucht! « Er trat mit dem Fuß ge­gen die Wand, der Putz brö­ckel­te.
    » Den­ken Sie dran, dass das Haus jetzt Ih­nen ge­hört. «
    » Ich will’s nicht ha­ben! « Car­ter fuhr sich er­neut mit der Hand über den Kopf. » Ich hab das al­les satt. Ich will mein Le­ben ­zu­rück. Der Rich­ter kann jetzt je­der­zeit zu ­ei­ner ­Ent­schei­dung kom­men, oder aber Cash klagt mich ­we­gen Mor­des an. Schö­ne Al­ter­na­ti­ven, was? « Er sah Fox an. » Aber wa­rum er­zäh­le ich Ih­nen das? Ih­nen ist das doch scheiß­e­gal. «
    Er schubs­te Fox mit der Schul­ter bei­sei­te und rann­te die Trep­pe hi­nun­ter, nahm zwei Stu­fen auf ein­mal. Fox war­te­te ei­nen Mo­ment, be­vor er ihm folg­te. Als er den Flur er­reicht hat­te, ließ Car­ter be­reits den Astra an und wen­de­te in drei Zü­gen. Von der Tür aus sah Fox dem Wa­gen nach, als die­ser den Hü­gel hi­nab­fuhr. Das Vor­hän­ge­schloss hing of­fen an der Tür. Ohne Schlüs­sel wür­de es sich nicht schlie­ßen las­sen. Paul Car­ter war das egal – das Cot­ta­ge war nur ein wei­te­rer Klotz am Bein. Fox schloss die Tür, so gut es eben ging, stieg in sei­nen Wa­gen und mach­te sich an

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