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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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und ich möch­te stark be­zwei­feln, dass sich das mit dem Amt des Chief Const­able gut ver­trägt. Ich kann mir so­gar vor­stel­len, dass der Fall bei der In­ne­ren lan­det … « Das Auf­nah­me­ge­rät be­fand sich jetzt wie­der in sei­ner Ta­sche. Mit sei­ner ge­sun­den Hand öff­ne­te er die Tür. Der dienst­ha­ben­de Be­am­te gab sich alle Mühe, nicht zu neu­gie­rig zu wir­ken. Als Fox in den Gang trat, dreh­te er sich ein letz­tes Mal zu Ste­phen Pears um. Doch Pears hat­te die Au­gen im­mer noch ge­schlos­sen. Fox ließ die Tür zu­fal­len und über­ließ ihn sei­nem Schick­sal.

Vierzehn

44
    Es gab kein gro­ßes Will­kom­men, als er nach Hau­se zu­rück­kehr­te.
    Sein Va­ter schlief im Wohn­zim­mer. Jude war noch nicht dazuge­kom­men auf­zu­räu­men. Tel­ler und Be­cher muss­ten in die Kü­che ge­bracht, Zeit­schrif­ten in den Korb fürs Alt­pa­pier ge­legt wer­den. Sie drück­te ihm ein Küss­chen auf die Wan­ge und mein­te, sie freue sich, ihn zu se­hen.
    » Wie lan­ge be­kommst du denn frei? « , frag­te sie.
    » Ich küm­me­re mich schon um Dad, falls du das wis­sen willst. «
    » Woll­te ich nicht « , sag­te sie und blick­te ihm nicht in die Au­gen. Sei­ne Bei­ne wa­ren steif von der gan­zen Ren­ne­rei, und sei­ne Lun­ge brann­te im­mer noch ein biss­chen. Alle paar Mi­nu­ten schien er ei­nen Teil der Ver­fol­gungs­jagd noch­ ein­mal zu durch­le­ben, aber wenn er ge­fragt wur­de, wie es ihm gin­ge, sag­te er, es gehe ihm gut.
    Bis­lang hat­te er ver­mie­den, die Fern­seh­be­richt­er­stat­tung zu ver­fol­gen. Er hat­te Nach­rich­ten von Eve­lyn Mills, Fi­ona McFadz­ean und Charles Man­gold be­kom­men. Er hat­te sie an­ge­hört, aber nicht da­rauf re­a­giert. Auch nicht auf SMS – Was soll­te er sa­gen? Er hat­te ein ganz be­son­ders schlech­tes Ge­wis­sen, Eve­lyn Mills zu ig­no­rie­ren, wuss­te aber nicht, was er sonst tun soll­te. Um ihn he­rum wa­ren zu vie­le Be­zie­hun­gen in die Brü­che ge­gan­gen; er woll­te nicht noch mehr Öl ins Feu­er gie­ßen.
    Jude koch­te ihm Tee, wäh­rend er sich aufs Sofa setz­te und sei­nen Va­ter an­sah. Sein Brust­korb hob und senk­te sich. Der Mund war leicht ge­öff­net. Mitchs Haa­re muss­ten ge­wa­schen wer­den, und im Zim­mer roch es leicht nach Tal­kum­pu­der.
    » Ir­gend­was los ge­we­sen? « , frag­te er Jude, als sie ihm sei­nen Be­cher reich­te.
    » Jede Men­ge An­ru­fe, aber das war’s auch schon. Und ei­ner von den Nach­barn ist an die Tür ge­kom­men und hat nach dir ge­fragt. Der alte Herr von ge­gen­über. «
    » Mr An­der­son? « , er­kundigte sich Fox.
    Sie nick­te, ohne die In­for­ma­ti­on wirk­lich zur Kennt­nis zu neh­men. » Egal « , sag­te sie, » ich freu mich je­den­falls, dass du da bist, weil ich mal kurz Kip­pen ho­len muss. «
    » Im­mer noch zehn am Tag? «
    » Hältst du mir jetzt eine Stand­pau­ke? «
    Fox schüt­tel­te den Kopf. » Geh nur « , sag­te er.
    Sie ver­schwen­de­te kei­ne Zeit, hol­te ih­ren Man­tel, dann frag­te sie ihn, ob er et­was wol­le. Er schüt­tel­te wie­der den Kopf. Als sie zö­ger­te, wuss­te er, dass sie Geld brauch­te, also zog er zwan­zig Pfund aus der Ta­sche.
    » Dan­ke « , sag­te sie. » Si­cher, dass du kei­nen To­ma­ten­saft oder so was willst? «
    » Ja. «
    Die Tür schloss sich hin­ter ihr, und Fox blieb mit sei­nem Va­ter al­lei­ne. Er räum­te ein paar Sa­chen vom Stuhl ne­ben dem Bett und setz­te sich, dann nahm er Mitchs Hand in sei­ne. Mitchs Li­der flat­ter­ten, und sei­ne At­mung ver­än­der­te sich, aber er wach­te nicht auf. Fox nahm das Foto aus der Ta­sche, auf dem Chris Fran­cis Ver­nal zu­ju­bel­te. Er schrieb bei­de Na­men auf die Rück­sei­te und steck­te es in den Schuh­kar­ton. Er ent­deck­te eine Halb­li­ter­fla­sche Whis­ky auf dem Ka­min­sims und eine wei­te­re Halb­li­ter­fla­sche Wod­ka da­ne­ben. Der Wod­ka – Ju­des Lieb­lings­ge­tränk – war bei­na­he alle, der Whis­ky noch fast voll. Fox starr­te bei­de Fla­schen an, stand auf und ging drauf zu. Er schraub­te den Ver­schluss vom Whis­ky, hielt die Nase an den Fla­schen­hals, at­me­te tief ein und aus. Er wuss­te, es wäre so ein­fach, ei­nen klit­ze­klei­nen Schluck in den Mund zu neh­men, ihn vor

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