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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Schul­tern. Wäh­rend sie auf die Hin­ter­tür zu­gin­gen, gab er ihm gute Rat­schlä­ge für den Um­gang mit Frau­en. Fox saß bei lau­fen­dem Mo­tor im Wa­gen und dach­te an den demo­lier­ten brau­nen Vol­vo. Wil­lis hat­te ihn aus ei­nem ganz be­stimm­ten Grund ha­ben wol­len. Er muss­te ge­dacht ha­ben, dass der Wa­gen in ir­gend­ei­ner Form ein Be­weis­mit­tel dar­stell­te – eine klei­ne Ver­si­che­rungs­po­li­ce viel­leicht. Wenn er nur das Geld ge­nom­men hat­te, wie­so hät­te er den Wa­gen dann be­hal­ten? Und wo­her wuss­te er über­haupt von dem Geld? Dazu hät­te er Kon­takt zum Dark Har­vest Com­mando ha­ben müs­sen. En­gen Kon­takt.
    War er Mit­glied ge­we­sen?
    Oder Sym­pa­thi­sant?
    Fox sah auf den Bo­den auf der Bei­fah­rer­sei­te. Das War­tungs­heft des Vol­vos lag noch da. Er griff hi­nun­ter und hob es auf. Was hat­te Nay­smith ge­sagt?
    Gut sicht­bar …
    Und Tony Kaye hat­te ent­geg­net: Könn­te so­gar fun­ktio­nie­ren …
    Ei­ni­ge Sei­ten kleb­ten an­ei­nan­der. Fox ver­such­te sie zu tren­nen, aber sie ris­sen leicht. Er fuhr mit dem Fin­ger da­rü­ber, tas­te­te, ob et­was da­zwi­schen ver­steckt war. Hin­ten be­fand sich die trans­pa­ren­te Plas­tik­ta­sche mit der Zu­las­sung und den Werk­statt­rech­nun­gen. Auch die­se be­fan­den sich nicht ge­ra­de im bes­ten Zu­stand. Als In­ha­ber des Wa­gens wur­de Mr F. Ver­nal an­ge­ge­ben, die Ad­res­se: The Gran­ge. Der Wa­gen war von ei­ner Ga­ra­ge im Sü­den E­din­burg­hs ge­war­tet wor­den.
    Er­satz­rei­fen. Öl­wech­sel. Brems­flüs­sig­keit. All­round-Check. Neue Schei­ben­wi­scher.
    Fox starr­te ei­nen der Zet­tel an, ver­such­te zu ver­ste­hen, wo­rum es ging. Es war der­sel­be Brief­kopf – MJM Mo­tors –, aber die Hand­schrift war eine an­de­re. Es sah aus wie eine Rech­nung, war aber kei­ne.
    » Du ge­ris­se­nes klei­nes Arsch­loch « , sag­te Fox lei­se zu sich selbst. Das war Ga­vin Wil­lis’ Werk: Es muss­te so sein. Eine ­Lis­te von Waf­fen, die ei­nem ge­wis­sen » Hawk « – ver­mut­lich die Kurz­form von Hawk­eye – ge­lie­fert wor­den wa­ren. Die Sum­me be­lief sich auf knapp zwölf­hun­dert Pfund. Es sah aus, als hät­te es min­des­tens drei oder vier ver­schie­de­ne Lie­fe­run­gen von ins­ge­samt zwöl f W af­fen und un­zäh­li­gen Mu­ni­ti­ons­ma­ga­zi­nen ge­ge­ben. Zwei Re­vol­ver, zwei Pis­to­len, eine Flin­te und sie­ben Ge­weh­re. Fox fuhr mit dem Fin­ger über das Wort » Hawk « .
    Ob als Mit­glied oder Sym­pa­thi­sant, hier hat­te er den Be­weis, dass Ga­vin Wil­lis Waf­fen ge­lie­fert und mit ei­nem Mann na­mens Hawk­eye Ge­schäf­te ge­macht hat­te, der die Waf­fen wie­de­rum für be­waff­ne­te Über­fäl­le ein­setz­te.
    Wil­lis muss­te Alan Car­ter da­von er­zählt ha­ben – und Car­ter hat­te nicht ge­wollt, dass sein Men­tor in Ver­ruf ge­riet … Nie­mand soll­te je da­von er­fah­ren, auch nicht, als Wil­lis längst un­ter der Erde war.
    » Konn­test es nicht ris­kie­ren, oder? « , mur­mel­te Fox laut vor sich hin. » Konn­test nicht ris­kie­ren, dass je­mand das Cot­ta­ge kauft und et­was fin­det. «
    War der Re­vol­ver die gan­ze Zeit über dort ge­we­sen? Hat­te ihn Alan Car­ter be­hal­ten? In dem Fall muss­te ihm je­mand die Waf­fe ent­ris­sen und ihn ge­zwun­gen ha­ben, sich an den Tisch zu set­zen … Fox schüt­tel­te lang­sam den Kopf. Das konn­te er sich nicht vor­stel­len. Alan Car­ter hät­te sich je­dem An­grei­fer ent­ge­gen­ge­stellt. Und wenn man ihm ge­sagt hät­te, er sol­le sich set­zen, hät­te er sich ge­wei­gert.
    Oder nicht?
    Fox ging die an­de­ren Rech­nun­gen durch, aber es gab kei­ne wei­te­ren Hin­wei­se. Er frag­te sich, ob Alan Car­ter das ge­wusst hat­te. Nein, denn sonst hät­te er die Be­le­ge doch ver­nich­tet, oder?
    Aber so ge­se­hen, hät­te er dann nicht auch jeg­li­che Waf­fen ver­nich­tet, die er ge­fun­den hät­te? Ja, er hät­te das Cot­ta­ge aus­ei­nan­der­ge­nom­men und al­les be­las­ten­de Ma­te­ri­al beseitigt. Wil­lis’ Ruf muss­te ge­ret­tet wer­den. Tony Ka­yes Wor­te hall­ten noch in sei­nem Kopf: Ich glau­be nicht, dass du hier ir­gend­was in der Hand

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