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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ihm.
    Jude schlief im Sit­zen auf dem Stuhl. Die Schwes­ter sag­te, sie habe sich nicht von der Stel­le ge­rührt.
    » Wir ha­ben ihr ge­sagt, sie soll sich die Bei­ne ver­tre­ten, aber sie woll­te nicht. Ich hab ihr Tee und Kek­se ge­bracht, aber sie hat bei­des ste­hen las­sen. «
    Sie stan­den vor der Schwes­tern­sta­ti­on und spra­chen mit lei­sen Stim­men. Fast alle Pa­ti­en­ten schlie­fen. » Ist Dad nicht auf­ge­wacht? « , frag­te Fox.
    » Noch nicht. «
    » Was ist mit der Com­pu­ter­to­mo­gra­fie? «
    » Die Ab­tei­lung ist ein biss­chen über­lau­fen. Er kommt mor­gen dran. «
    » Wo­für ist die In­fu­si­on? « Fox nick­te in Rich­tung des Schlauchs, der zum Arm sei­nes Va­ters führ­te.
    » Wir müs­sen sei­nen Flüs­sig­keits­haus­halt re­gu­lie­ren « , er­klär­te die Schwes­ter. » Möch­ten Sie Ihre Schwes­ter we­cken, oder soll ich das ma­chen? «
    Fox war bei sei­ner An­kunft da­rü­ber in Kennt­nis ge­setzt wor­den, dass für sei­nen Va­ter jetzt ein Bett in ei­nem Sta­ti­ons­zim­mer­ be­reitstand. Sa­ni­tä­ter wür­den kom­men und das Bett an sei­nen neu­en Platz schie­ben.
    » Ich mach das « , sag­te er. Er stell­te sich hin­ter Jude und leg­te ihr eine Hand in den Na­cken. Ihre Haut war kühl. Sie at­me­te ein, zuck­te und wur­de mit ei­nem Ruck wach, stöhn­te ge­quält auf.
    » Sie brin­gen ihn jetzt auf die Sta­ti­on « , er­klär­te Fox. » Bis mor­gen kön­nen wir nichts tun. Ich fahr dich nach Hau­se. «
    » Ich komm schon klar. « Schläf­rig strich sie sich die Haa­re aus den Au­gen. » Es gibt Bus­se, und drau­ßen ist ein Ta­xi­stand. «
    » Wür­de sehr viel schnel­ler ge­hen, wenn ich dich fah­re. « Er hielt inne. » Bit­te, Jude. «
    Sie blickte ihn an und sah et­was in sei­nen Au­gen. Aus ir­gend­ei­nem Grund muss­te er ihr die­sen Ge­fal­len tun. Sie nick­te kaum merk­lich zum Zei­chen, dass sie ein­ver­stan­den war, ge­ra­de in dem Mo­ment, als die Pfle­ger ka­men, um den Pa­ti­en­ten zu ho­len.
    Die Kran­ken­schwes­ter gab Fox und Jude die An­ga­ben zur neu­en Sta­ti­on und eine Te­le­fon­num­mer. Fox be­dank­te sich bei ihr und ging mit Jude den Gang zu­rück zum An­mel­de­schal­ter der Not­auf­nah­me. Fox er­kann­te kei­nen der War­ten­den. Die Tür ging auf, und Jude sog kal­te Nacht­luft in ihre Lun­ge.
    » Bes­ser? « , frag­te er. Sie gab ei­nen gleich­gül­ti­gen Laut von sich und folg­te ihm zu sei­nem Wa­gen.
    Wäh­rend der Fahrt sag­ten sie nicht viel. Fox dach­te an das Haus in Stir­ling, an Chief Const­able Pears und ih­ren Po­li­ti­ker­bru­der. Und an den Mann mit dem Geld, der da­rauf auf­pass­te, dass alle be­ka­men, was sie brauch­ten.
    Fox frag­te sich, ob er hat­te, was er brauch­te. Es dau­er­te eine Wei­le, bis er merk­te, dass Jude wein­te. Er ver­si­cher­te ihr, dass al­les wie­der gut wer­den wür­de.
    » Was, wenn nicht? «
    Dann nicht.
    Aber statt­des­sen sag­te er: » Doch, das wird es. «
    Er setz­te sie vor ih­rem Rei­hen­haus ab und sag­te, sie sol­le ­ih­rer Nach­ba­rin Be­scheid ge­ben.
    » Ich mach’s für dich, wenn du willst « , bot er an.
    Aber Jude schüt­tel­te den Kopf. » Ich geh ein­fach ins Bett « , er­wi­der­te sie. » Muss mich mal hin­le­gen. «
    Fox konn­te nur ni­cken. » Ich hol dich mor­gen ab – dann fah­ren wir zu­sam­men zu ihm. «
    » Reiß dir we­gen mir bloß kein Bein aus. «
    » Jude, lass das. «
    Sie rieb sich die Au­gen. » Also um wie viel Uhr? «
    » Ich ruf dich an. «
    » Könn­te ja was da­zwi­schenkom­men. «
    » Das wer­de ich schon ver­hin­dern. «
    » Hat dich heu­te Abend ja auch von nichts ab­ge­hal­ten, oder? « Sie mus­ter­te sein Ge­sicht und seufz­te. » In Ord­nung « , lenk­te sie ein. » Bis mor­gen. « Sie schlug die Bei­fah­rer­tür zu und ging den Weg zu ih­rem Haus mit dem vor­hang­lo­sen Wohn­zim­mer­fens­ter und dem un­ge­pfleg­ten Gar­ten. Fox er­in­ner­te sich an ein Ver­spre­chen, das er ihr vor drei oder vier Mo­na­ten ge­geben hat­te – Ich helf dir, ihn in Ord­nung zu brin­gen; wird nur zwei Stun­den dau­ern. Zwei Stun­den, die er bis­lang nicht ge­fun­den hat­te. Jude sah nicht noch mal über die Schul­ter zum Wa­gen, dreh­te sich auch nicht um oder wink­te. Kaum war sie im Haus

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