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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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La­den herrsch­te rege Be­trieb­sam­keit – nicht nur An­ge­stell­te und Be­su­cher, auch Pa­ti­en­ten, die man an den Na­mens­schil­dern an ih­ren Hand­ge­len­ken er­kann­te, wa­ren dort. Fox gierte nach ei­nem Kaf­fee, aber als er die Schlan­ge sah, ging er wei­ter.
    Wie ver­mu­tet saß Jude an Mitchs Bett.
    » Hab ge­dacht, ich soll dich ab­ho­len « , be­schwer­te er sich.
    » Bin früh auf­ge­wacht. « Sie hielt wie­der die Hand ih­res ­Va­ters.
    » Ist er im­mer noch nicht wie­der zu sich ge­kom­men? «
    Sie schüt­tel­te den Kopf. In dem Saal stan­den drei wei­te­re Bet­ten, ei­nes da­von leer, in den bei­den an­de­ren la­gen äl­te­re Pa­ti­en­ten. » Soll­test du nicht ar­bei­ten? « frag­te sie.
    » Ich war schon im Büro. « Er zog den Be­richt aus der Ta­sche. » Ich woll­te das hier le­sen. «
    » Gut. «
    Stüh­le stan­den ge­sta­pelt an der Wand. Er hob ei­nen he­run­ter und trug ihn ans Bett sei­nes Va­ters. Er wuss­te nicht, ob es ihr be­wusst und Ab­sicht ge­we­sen war, aber Ju­des Stuhl stand so, dass sein ei­ge­ner Stuhl, wenn er sich ne­ben sie set­zen woll­te, in den Raum hi­nein­ra­gen und mög­li­cher­wei­se dem Kli­nik­per­so­nal im Weg sein wür­de. An­statt sie zu bit­ten, ein Stück rüb­erzu­rut­schen, setz­te er sich auf die an­de­re Sei­te des Betts.
    » Ha­ben sie dir ge­sagt, wann sie die Com­pu­ter­to­mo­gra­fie ma­chen? «
    Er­neut schüt­tel­te sie den Kopf. Sie strei­chel­te ih­rem Va­ter über das Haar. Auf sei­nen Wan­gen und sei­nem Kinn wuch­sen graue Stop­peln, und ein an­ge­trock­ne­ter Spu­cke­fa­den hing ihm seit­lich aus dem Mund. Eine Schwes­ter blieb ste­hen, las, was die Ma­schi­ne ver­zeich­net hat­te, und trug die Er­geb­nis­se am Fuß des Bet­tes in eine Ta­bel­le ein. Fox frag­te sie nach der Com­pu­ter­to­mo­gra­fie.
    » Hof­fent­lich noch vor Mit­tag « , sag­te sie. » Er hat­te eine ru­hi­ge Nacht. « Sie lä­chel­te, als woll­te sie ihn trös­ten.
    Er ist nicht ru­hig, hät­te Fox sie am liebs­ten zu­recht­ge­wie­sen, er liegt im Koma. Er lä­chel­te ein­fach nur zu­rück und dank­te ihr. Als die Kran­ken­schwes­ter ging, sah Fox, dass ihn Jude böse an­blick­te.
    » Was? « , frag­te er.
    » Kannst du nicht mal ein Macht­wort spre­chen? « , zisch­te sie.
    » Was denn für ein Macht­wort? «
    » Du bist doch Po­li­zist, oder nicht? Red mit de­nen – viel­leicht gibt’s ja eine Mög­lich­keit, dass sie ihn schnel­ler dran­neh­men als die an­de­ren. «
    » Das Kran­ken­haus ist nicht der Feind, Jude. «
    » Aber man kann auch nicht be­haup­ten, dass die sich den Arsch für ihn auf­rei­ßen … «
    Sie hat­te kaum aus­ge­spro­chen, als zwei An­ge­stell­te er­schie­nen. Die Schwes­ter führ­te sie ans Bett.
    » Com­pu­ter­to­mo­gra­fie « , ver­kün­de­te sie.
    » Dan­ke « , sag­te Fox noch ein­mal.
    » Dür­fen wir mit­kom­men? « , frag­te Jude und stand auf.
    » Sie blei­ben bes­ser hier « , sag­te eine der An­ge­stell­ten. » Wir brin­gen ihn in null Kom­ma ­nichts zu­rück. « Der Mann war an den Ar­men tä­to­wiert, hat­te brei­te Schul­tern und Nar­ben im Ge­sicht. An­schei­nend hat­te er Fox gleich als Po­li­zis­ten er­kannt, eben­so wie Fox Geld da­rauf ver­wet­tet hät­te, dass der Mann im Knast ge­ses­sen hat­te. Jude woll­te die Hand ih­res Va­ters nicht los­las­sen. Sie beug­te sich über ihn und drück­te ihm ei­nen Kuss auf die Stirn, dann brach sie in Trä­nen aus.
    » Kein Grund zur Sor­ge « , be­ton­te die Schwes­ter. Dann an Fox ge­wandt: » Viel­leicht ge­hen Sie mal ei­nen Tee mit ihr ­trin­ken … «
    Jude woll­te kei­nen Tee, aber Fox ge­lang es trotz­dem, sie über den Gang Rich­tung Café zu ma­növ­rie­ren. Sie trenn­te sich von ihm und er­klär­te, sie wol­le drau­ßen eine rau­chen.
    » Hab ge­dacht, du hät­test auf­ge­hört « , sag­te er.
    » Ir­gend­je­mand wird mir schon eine ge­ben « , er­wi­der­te sie und ging auf die Au­to­ma­tik­tür zu. Fox kauf­te eine Zei­tung und stell­te sich dann in der Ca­fe­te­ria für Kaf­fee und Schin­ken­bröt­chen an. Er be­stell­te das­sel­be gleich noch mal für Jude und setz­te sich an ei­nen Tisch. Sein Te­le­fon brumm­te. Tony Kaye.
    » Mor­gen, Tony.

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