Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
behaupten, Sie hätten es nicht getan? «
» Ich behaupte, dass Sie das nichts angeht. «
Er ließ die Stille einen Moment lang zwischen ihnen stehen, dann erwähnte er, dass er die Briefe hatte.
» Welche Briefe? « Es gelang ihr nicht, die aufsteigende Gesichtsröte zu unterdrücken.
» Die Briefe, die Sie ihm geschickt haben. Imogen Vernal hat sie gefunden und aufbewahrt. «
Er wartete, bis sie das verdaut hatte. » Wollen Sie mir erzählen, dass Sie ihn nie geliebt haben? «
Sie schloss die Augen und schlug sie blinzelnd wieder auf. » Ich sage Ihnen, dass das alles uralte Geschichten sind – und keine, die Sie etwas angehen. Sie sind interner Ermittler. Die Sache fällt überhaupt nicht in Ihr Ressort. «
» Das ist richtig. Vielleicht sollte ich einfach alles an den CID übergeben … «
» Werden Sie nicht unverschämt. «
Fox wartete eine Sekunde, bevor er fortfuhr. » Es gab einen Polizisten namens Gavin Willis. Er hat nach Vernals Tod die Ermittlungen geleitet – sofern man überhaupt von Ermittlungen sprechen kann. Aber zu dem Zeitpunkt waren Sie schon abgetaucht. «
» Die Special Branch wollte, dass ich von der Bildfläche verschwinde – die Fragen hätten unangenehm werden können. Außerdem hatte sich das DHC aufgelöst. «
» Das haben Sie bereits gesagt. Aus irgendeinem Grund hat Willis Vernals Wagen behalten. «
Ihre Augen wurden ein bisschen größer. » Warum denn das? «
» Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Er hat Waffen an Gruppen wie das Dark Harvest Commando verkauft. Insbesondere an einen Mann namens ›Hawkeye‹. « Fox reichte ihr das Foto. Sie nahm sich Zeit, es genau zu betrachten.
» Das hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen. «
» Der Mann, bei dem Sie sich untergehakt haben « , half ihr Fox auf die Sprünge.
» Hawkeye, ja. Er sieht ein bisschen seltsam aus, nicht wahr? Das mit dem Arm war bestimmt meine Idee. Er hielt nicht viel von sozialen Kontakten … Oder von der Damenwelt. Kam nach den Treffen nie mit in die Kneipe – dabei haben sich die meisten vor allem darauf gefreut: nicht auf die Politik, sondern auf das Besäufnis hinterher. «
» Haben Sie nach Vernals Tod nie wieder mit jemandem aus der Gruppe gesprochen? «
Sie schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust, als wäre ihr urplötzlich kalt. » Ich war damals eine andere Person « , stellte sie leise fest.
» Wie, glauben Sie, ist Francis Vernal gestorben? «
» Ich glaube, dass er sich erschossen hat. «
» Warum? «
» Die Sauferei, seine Ehe, die Angst aufzufliegen. Er wusste, dass er überwacht wurde. «
» Hatten Sie beide an dem Abend Streit? «
» Nicht wirklich. Ich glaube, er hat sich darüber geärgert, dass ich immer nur über die Gruppe sprechen wollte. Er meinte, das sei das Wahnsinnige an mir. «
Sie löste ihre Arme aus der Verschränkung und betrachtete erneut das Foto.
» Hatte er keine Ahnung, dass Sie undercover operierten? «
» Ich glaube nicht. «
» Und wenn doch? «
» Dann hätte er vielleicht etwas unternommen, denke ich. «
» Haben Sie jemals eine Waffe in seinem Wagen gesehen? «
» Das heißt nicht, dass keine da war. «
» Also nein? « Fox hielt einen Moment inne. » DCI Jackson weiß nichts davon? «
» Von Francis und mir? « , sie dachte darüber nach. » Ich glaube nicht. Warum sollte er? «
» Er ist die Akten durchgegangen. «
» Warum? «
» Weil er sich gefragt hat, warum ich mich für den Fall interessiere. Er hat mir etwas verraten … «
» Was? «
» Die Agenten, die Francis Vernal gefolgt sind, haben nach dem Unfall nach ihm gesehen. « Fox beobachtete ihre Reaktion. » Er hat noch gelebt. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Kopfschuss. «
» Was haben die getan? « Das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
» Wenn man
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