Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

den Tisch ge­stellt, und Gari­och griff zu, stopf­te sich den Mund da­mit voll.
    » Also, was ist das für ein Deal? « , frag­te er.
    Kaye beug­te sich vor. » Wenn ich das rich­tig sehe, kön­nen wir Sie mit Nach­sicht be­han­deln. Sie hat­ten al­len Grund, auf Paul Car­ter wü­tend zu sein. Die Sa­che ist es­ka­liert, und er ist ab­ge­hau­en. Sie sind ihm hin­ter­her, ha­ben es aber auf­ge­ge­ben, als er ins Was­ser rann­te. « Kaye zuck­te mit den Schul­tern. » Wir fra­gen nicht, wie weit Sie ihn ver­folgt ha­ben; wir er­wäh­nen die nas­sen Ho­sen­bei­ne nicht. Er ist er­trun­ken – das war nicht Ihre Schuld, er war blöd ge­nug, schwim­men zu ge­hen. «
    Kaye ließ dem Mann Zeit, da­rü­ber nach­zu­den­ken. Die Ge­trän­ke tra­fen ein, und er zahl­te sie, nahm ei­nen Schluck und setz­te er­neut an.
    » Wenn wir Sie här­ter in die Man­gel neh­men, er­scheint al­les in ei­nem ganz an­de­ren Licht – Sie ha­ben ei­nen Po­li­zis­ten ver­prü­gelt und in den Tod ge­jagt … Ihn so tief ins Was­ser ge­trie­ben, bis Sie si­cher sein konn­ten, dass er nicht wie­der raus­kommt. « Er hielt inne, schwenk­te das Bier in sei­nem Glas. » Da­mit der Deal funk­ti­o­niert, müs­sen wir aber mehr über Alan und Paul Car­ter er­fah­ren. «
    » Sie sind nicht mal beim CID « , ent­geg­ne­te Gari­och. » Cash wird vor Ge­richt aus­sa­gen, nicht Sie. «
    » Cash wird auf mich hö­ren. Er muss. « Kaye hielt inne. » Ich ma­che mir so­wie­so Vor­wür­fe. Sie wa­ren da, als ich den An­ruf von mei­nem Kol­le­gen er­hal­ten und mit ihm über Paul Car­ter ge­spro­chen habe. Ich hab mir den Na­men no­tiert, nicht wahr? ›Paul Car­ter … Wheats­heaf…‹ « Kaye zog das No­tiz­buch her­vor und zeig­te Gari­och die ent­spre­chen­de Sei­te. » Das Pro­blem ist, wenn ich Cash da­von er­zäh­le, dann kommt plötz­lich Vor­satz ins Spiel. Ver­ste­hen Sie, was ich mei­ne, Tosh? Sie sind Paul Car­ter nicht ein­fach zu­fäl­lig be­geg­net – Sie ha­ben ihm auf­ge­lau­ert. «
    Kaye ließ das so ste­hen, kon­zent­rier­te sich er­neut auf sein Ge­tränk. Gari­och hat­te Recht: Er hat­te kei­ner­lei Hand­ha­be. Und ob Cash tun wür­de, was er ihm sag­te? Egal: Er muss­te jetzt ein­fach zu­ver­sicht­lich klin­gen.
    Gari­och sank ein klei­nes biss­chen tie­fer in sei­nen Ses­sel, und Kaye wuss­te, dass er ihn am Ha­ken hat­te.
    » Alan war gut zu mir « , sag­te Gari­och lei­se. » Hat mir ei­nen Job ver­schafft und al­les. Ist nicht so ein­fach, wenn man ge­ses­sen hat … «
    » Als er Sie um ei­nen klei­nen Ge­fal­len bat, woll­ten Sie nicht nein sa­gen. « Gari­och nick­te zu­stim­mend. » Paul ging frei­tags meis­tens in den Club. Ein paarmal muss­ten wir ihn von ir­gend­wel­chen Frau­en weg­zie­hen, auf die er scharf war. Bil­lie und Bek­kah soll­ten ihm nach drau­ßen fol­gen, ihn an­quat­schen und ihn dann an­zei­gen. «
    » Egal ob er was ge­tan hat­te oder nicht? «
    Gari­och nick­te er­neut. Er ließ den Kopf zwi­schen sei­nen mas­si­ven Schul­tern hän­gen.
    » Eine Frau war be­reits ge­gen ihn vor­ge­gan­gen, aber man hat­te ihr Angst ge­macht. Alan hat mich und Mel ge­be­ten, dass wir uns mal mit ihr un­ter­hal­ten. «
    » Mel Stu­art? « , ver­ge­wis­ser­te sich Kaye. » Mel hat auch ge­ses­sen, oder? War das nicht ein biss­chen selt­sam, dass Sie bei­de sich von ei­nem ehe­ma­li­gen Cop be­zah­len lie­ßen?«
    » Alan war in Ord­nung. Bei ihm wuss­te man, wo­ran man war. «
    » Also hat er euch dazu ge­bracht, dass ihr ein biss­chen Druck au f T e­resa Col­lins aus­übt … « , souff­lier­te ihm Kaye.
    » Bil­lie und Bek­kah wa­ren eine Art Ver­si­che­rung « , gab Gari­och zu. » Aber als sie aus dem Club raus sind, ha­ben sie ihn nicht mehr ge­se­hen. Nach ei­ner Wei­le muss­te Bek­kah pin­keln, und da ist er mit sei­nem Wa­gen ran­ge­fah­ren. Wir konn­ten nicht wis­sen, dass er sie ein­kas­sie­ren wür­de, aber so hat’s ja wun­der­bar funk­ti­o­niert … «
    » Ihr Boss war zu­frie­den? «
    » Er hat sei­nen Nef­fen ge­hasst. Hab’s selbst nie ganz ver­stan­den, aber Fa­mi­li­en sind nun mal so. Da wird aus ei­ner Mei­nungs­ver­schie­den­heit schon mal ein Rie­sen­zer­würf­nis. «
    » Sie ha­ben ihn nie