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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sie gepflegt wie immer aus, als hätte man sie nicht aus ihrem Labor geschreckt, wo sie Forschungen betrieb, die der Medizinsparte der Eagle Corp. zugute kamen. Die weiße Bluse mit den dunkelblauen Hosen wäre für andere Frauen wohl kaum als bequeme Freizeitkleidung eingestuft worden, doch Morrigan fand es irgendwie beruhigend, sich schöne Sachen anzuziehen. Es stand einfach im krassen Gegensatz zu ihrer Vergangenheit, die sie hinter sich gelassen hatte, nachdem sie Irland den Rücken gekehrt hatte. Eine Cousine zweiten Grades lebte im elterlichen Schloss, wo ihr die Luft zum Atmen gefehlt hatte. Manchmal träumte sie von den grünen, sanft geschwungenen Hügeln der alten Heimat, doch sie würde wohl noch einige Jahrhunderte mehr brauchen, um das Land wieder zu betreten, dessen Wiesen und Felder auf ewig mit dem Blut ihrer Ahnen getränkt sein würden.
    „Guten Abend, Nico. Gloria, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Es tut mir so furchtbar leid, was man dir angetan hat“, sprach die Patrona mit bewegter Stimme und glitt neben dem Mädchen auf den Sitz, um es tröstend und beschützend in die Arme zu ziehen.
Nico rückte sofort ab, weil sie den intimen Moment nicht stören wollte. Gloria konnte gerade eine mütterliche Freundin gut gebrauchen.
    Gloria schmiegte sich sofort in die mütterlich gemeinte Umarmung, deren Trost ihr niemand anderer hätte spenden können. Sie schloss die Augen und nickte nur stumm. Morrigan konnte ja nichts dafür. Hauptsache sie war jetzt da und hielt sie ein paar Sekunden lang ganz fest. Minuten wären Gloria lieber gewesen, aber wenn Morrigan sie freigab, durfte sie die Ältere nicht unhöflich weiter festhalten.
Nichts dergleichen geschah. Morrigan ließ sie nicht los. Gloria war mehr als dankbar und der schmerzhafte Kummer in ihrem Herzen und das Brennen in ihrem Hals ließen nach.

    - Ich warte noch, bis Romy und Cat das Gepäck bringen und materialisiere mich dann in der Fortress, Ray. Dann sind die beiden ungestört. Ich finde nicht, dass sie in die Krankenstation gehört… Die Verletzung ist nicht so schlimm. Ich kann sie auch woanders behandeln… -, meinte Nico auf telepathischem Weg, um die beiden Frauen in inniger Umarmung nicht zu stören.
    - Im rechten Turm gibt es einige Apartments, die wir für Notfälle frei halten, Nico. Ich hab eines für Gloria herrichten lassen. Dort hat sie bestimmt nicht das Gefühl, eingesperrt zu sein. Es ist nicht auf den gesicherten Stockwerken und ich habe sie für den regulären Fahrstuhl frei geschaltet, so dass sie sich frei bewegen kann! Meinst du, das ist in Ordnung für sie? -
    Nico lächelte ihn dankbar an, dass Ray soweit mitgedacht hatte. Sie wäre nicht auf die Idee gekommen, da sie von solchen Wohnungen nichts wusste. Aber es war die perfekte Lösung. Vorübergehend zumindest. Gloria brauchte Ruhe und das Gefühl, sicher zu sein. Alles andere würde sich finden. Mit vereinten Kräften mussten sie doch etwas bewirken können.
Cat warf die gepackte Reisetasche auf den Beifahrersitz und konnte sich gerade noch zurückhalten, die Tür wieder (heftiger als nötig) ins Schloss zu werfen, als sie Morrigan und Gloria in inniger Umarmung auf dem Rücksitz entdeckte. Sie war noch ziemlich aufgeladen und zog sich sofort zurück, weil sie die Kleine nicht mit ihrem aufbrausenden Temperament erschrecken wollte. Romy und sie würden die schnellere Reisemethode wählen, die ihr eben gerade richtig reinlief.

    „Falls du Pläne mit dem holden Rys haben solltest, Romy, schlag sie dir aus dem Kopf!“, hörte Nico Cat sagen, als sie aus dem Wagen schlüpfte und die Tür ganz leise ins Schloss drückte. Dann fuhr Ray los und sie sah den Rücklichtern nach, bis sie in der Dunkelheit verschwanden.
    Romy keuchte gespielt empört auf und klopfte Cat auf den Rücken.
„Holder Rys?! Ich glaube, das würde ihm sogar gefallen, wenn ich ihn mal so nennen sollte! Was willst du von ihm? Du hast doch deinen eigenen Krieger zur Hand!“
    Cat schnaubte: „Schon mal versucht, einen Priester zu verkloppen?! Dachte ich mir… Das ist nur halb so spaßig, wie es sich anhört. Ich muss unbedingt Dampf ablassen, sonst gehe ich Flavia nach und mach aus der alten Nebelkrähe doch noch Schaschlik und verspeise sie anschließend! Rys kann ich die übelsten Schimpfwörter an den Kopf werfen, der grinst sich nur eins! Komm schon, Baby! Du kriegst ihn auch an einem Stück wieder!“
    Catalina konnte sehr überzeugend betteln, Romy konnte nicht anders, als zu

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