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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Gloria verbeugte und sich dann mit leisen Worten verabschiedete, als ahnte er irgendwie, dass Respektsbekundungen bei ihr von Nöten waren.
    Cat indessen sammelte ihre Pfeile wieder ein, die zwei Löcher in der Wand hinterließen, die man wohl kaum einem Nagel zuschreiben würde. Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf und machte sich eine mentale Notiz für die Reparatur zu sorgen. Sie hätte schließlich besser auf die alte Wachtel aufpassen können.
    „Kommst du, Gloria? Romy und Cat können für dich ein paar Sachen packen. Wir bringen dich von hier fort, wohin du auch möchtest…“
Nico versuchte, Glorias leicht abwesenden Blick einzufangen, um festzustellen, ob sie überhaupt in der Lage war, eine Entscheidung für sich zu treffen. Sie sollte sich in keinem Fall übergangen fühlen, das war schon viel zu lange geschehen.
    „Ja, ich komme“, erwiderte Gloria langsam und stand auf, um Nico zu folgen. In der Fortress war sie sicher gewesen und würde es auch diesmal wieder sein.

    Nico hätte so gerne etwas getan, um Gloria wirklich Trost zusprechen zu können. Wenn sie sich vorstellte, sich an ihrer Stelle zu befinden, dass Babu sie verraten hätte, dann wüsste sie nicht, ob sie mit dem Wissen hätte leben können.
    Wissen… Scientia . Das Erbe war bestimmt keine leichte Last, da Wissen einen zwar stark machen konnte, doch zu welchem Preis? Gloria hatte innerhalb weniger Tage beinahe zwei Mal mit ihrem Leben bezahlt. Es hätte nicht sein müssen, hätten sie ihr nur nicht so viel Freiheit gelassen.
    „Komm, unten wartet schon ein Wagen auf uns“, sagte Nico leise und verzichtete auf weitere tröstende Worte, die zwar von Herzen kamen aber für Gloria wohl keinen Unterschied machen würden.
    Der dunkle Hummer auf der Straße wurde von keinem geringeren als Raynor gefahren, der in der Einsatzzentrale natürlich den Aufruhr und den Alarm mitbekommen hatte. Sein Ehrgefühl gebot es ihm, Gloria Burton selbst abzuholen, auch wenn sie inzwischen in Sicherheit war, weil sie von der neuen Quadruga beschützt wurde. Seine Mutter würde sicher von ihm erwarten, dass er der jungen Frau besondere Sorge zukommen ließ.
    Morrigan waren die Hände gebunden, sich in die Angelegenheit einzumischen, bis nicht offizielle Anklage erhoben worden war. Sie würde später mit über das Schicksal der Abtrünnigen entscheiden. Sie war immerhin Glorias Patin und hatte somit das Recht, in juristischen Dingen für sie zu sprechen. Mathilda musste wirklich von Sinnen sein, so weit zu gehen, ihre Nichte tätlich anzugreifen.
    In der Absicht, sie zu töten! Ray fühlte eine heftige Welle von Zorn in sich aufsteigen, die er jedoch unterdrückte, als er spürte, dass er nicht mehr allein war.
    Er nickte den beiden jungen Frauen nur einen stummen Gruß zu, da er kein Wort äußern wollte, was Gloria vielleicht zu sehr belasten würde. Immerhin benutzte er niemals seine 'echte' Stimme. Nico wies ihn darauf hin, dass Cat und Romy noch Gepäck bringen wollten. Das ließ ihn leicht in die Dunkelheit lächeln, da man wohl selten erhabenere Gepäckträger zugeteilt bekommen würde. Aber eine gute Patrona sollte sich niemals scheuen, ihren Status in Zeiten der Not abzustreifen, um selbst mit anzupacken. So wie Morrigan das tat oder Flavia oder Lilith. Für die anderen konnte er nicht sprechen, da er diese drei Frauen am besten kannte.

    Gloria lächelte ihren Fahrer freundlich und dankbar für das Abholen an. Sie wusste nicht, wie viel er bereits über den Angriff und ihr Treffen mit seiner Mutter wusste, aber das war in diesem Moment als sie im Wagen Platz nahm auch nicht weiter wichtig. Es war ihr unangenehm, schon wieder Umstände zu verursachen und sich an niemanden außer diesen Fremden hier wenden zu können, um Hilfe zu bekommen. Das war komisch und gleichzeitig doch richtig, da niemand anders sie besser verstehen konnte als Nico und ihre Freunde. Ihr war nicht ganz bewusst, wem sie da das Packen überlassen hatte. In diesem Moment dachte sie nicht mehr an den Status, den Cat und Romy in den Reihen der Immaculates inne hatte. Sie sah die beiden einfach nur als ihre hoffentlich zukünftigen Freundinnen. Alles andere hätte sie nur weiter verunsichert.
    Als es leise an der getönten Scheibe klopfte, zuckte Nico aus ihren Gedanken gerissen zusammen, doch ihr Gesicht erhellte sich gleich, als sie erkannte, wer da um Einlass bat, obwohl sie das nicht nötig hatte. Sie war bestimmt mehr als willkommen.
    Morrigan.
    Trotz der späten Stunde sah

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