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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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gespannt hinaus in die Nacht, als erwartete sie, dass jemand ihr davor erschien, als würde sie sich nicht gerade Dutzende von Metern über dem Boden befinden. Das ganze Zimmer war in eine intensive Zimtwolke gehüllt, die sich sekündlich aufzuheizen schien. Allerdings duftete sie für Nico gerade nach wilder Brombeere. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen in Erwartung ihres Besuchers, den sie zum ersten Mal seit langer Zeit an ihre Seite gerufen hatte. Er sollte kommen. Unbedingt. Gott, sie vermisste ihn so sehr, sie begehrte ihn… Sie liebte ihn!
    Nico wich vor dem Fenster zurück und starrte entsetzt an sich herunter. Sie sah aus wie ein Flittchen, das einen Freier erwartete! Im ganzen Zimmer roch es nach sexueller Erregung, sie wollte ihn wieder in ihr Bett locken! Sie verschränkte die Arme schützend vor dem üppigen, durch einen spitzenbesetzten Balkonett-BH noch zusätzlich betonten Busen. Das hier war falsch, sie sollte diese Dinge nicht fühlen. Was war nur in sie gefahren?
Sie stand regungslos im Zimmer und versuchte, das Erwachen der Lust in ihrem Körper zu ignorieren, doch es war beinahe Vollmond und sie konnte nicht dagegen angehen. Wieder und wieder war sie ihm machtlos ausgeliefert. Das Begehren war schmerzhaft, hielt sie vom Schlaf ab und machte sie launisch und zänkisch. Eine Hand glitt zwischen ihre Beine und presste sich gegen den Venushügel, der von einem kleinen Spitzenhöschen verdeckt wurde. Das Pochen in ihrem Unterleib wollte nicht abklingen. Es gab nur einen Weg, sich Linderung zu verschaffen. In seinen Armen.
    Aus Nicos Kehle rang sich ein trockenes Schluchzen. Allen Gebeten und Beichten zum Trotz konnte sie ihm einfach nicht widerstehen.
Dann stahl sich ein berechnendes Lächeln auf ihre Lippen, weil ihr einfiel, dass heute keine gewöhnliche Nacht war. Sie war nicht allein, sie wurde beschützt. Ja, man musste sie vor sich selbst schützen! Der Teufel beeinflusste sie und sie konnte gar nicht für ihre Reaktionen! Er war an allem schuld! Er allein!
    Sie ließ die Arme sinken und hob den Kopf mit trotzigem Hochmut an. Er würde sie ein letztes Mal sehen und sie würde sich nicht schämen, sich ihm zu zeigen. Entschlossen trat sie zurück ans Fenster, doch der Garten blieb leer. Es vergingen Sekunden, Minuten dann Stunden, und er kam nicht. Dafür sah sie eine andere Gestalt durch den Garten huschen. Dunkle Schatten. Das war er nicht. Sie hätte seine Nähe gespürt. Und dann sah sie die Flammen an den Außenwänden hochlecken. Zuerst dachte sie, es wäre Einbildung, doch als sie das Fenster aufriss, konnte sie den beißenden Rauch riechen und die Hitze des Feuers spüren. Sie sah direkt in ein dunkles Augenpaar, das von buschigen Brauen überschattet war. Sein Gesicht lag im Schatten, da er eine dunkle Kutte trug. In den Händen hielt er einen Benzinkanister und ein Feuerzeug, dessen Flamme er immer wieder anspringen ließ.
    „Verräter sollen auf ewig in den Flammen der Hölle schmoren!“, wisperte er ihr zu, doch sie verstand jedes Wort, das nackte Panik in ihr aufsteigen ließ. Ihr Aufschrei fiel mit einem weiteren Auflodern der Flammen zusammen und dann taumelte sie ins Zimmer zurück.
    DIE KINDER!
    Sie eilte auf ihren hohen Absätzen in das Kinderzimmer und holte das Baby aus dem Bett, nachdem sie das Kleinkind beinahe brutal hoch gezerrt hatte, das sich verängstigt an ihre Hand klammerte. Sie wollte die Stufen herunter laufen, doch da begrüßte sie eine schwere Rauchwolke, die sie nicht mehr durchdringen konnte. Sie drückte das Baby an ihre Brust und zog das Mädchen in den hinteren Teil des Hauses, wo ihre Mutter die Wäsche von anderen bügelte, Überall standen Körbe mit frisch gewaschener und sorgfältig gefalteter Wäsche. Wie sehr sie dieses Leben hasste!
    Sie riss das kleine Fenster auf, durch das ein wenig frische Luft drang. Es war trotzdem noch viel zu hoch, um einfach hinaus zu klettern. Sie legte das Baby in eines der Körbe und zog ein Laken aus einem anderen Stapel Wäsche, das sie in Bahnen riss und daraus ein Seil knotete, das sie ihrer kleinen Tochter um den Bauch band. Das Mädchen weinte herzzerreißend, als sie es auf den Fenstersims hob, wollte sie nicht von ihr lassen, so dass sie es gewaltsam von sich zerrte und ihr schließlich eine schallende Ohrfeige gab, weil sie langsam die Geduld verlor.
    „Sei still! Es ist ganz leicht! Du musst unten deine Schwester auffangen! Ich lasse dich nicht fallen! Versprich mir, auf deine Schwester aufzupassen! Sie hat

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