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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nicht freuen, die sie sich eigentlich mehr als alles andere wünschte.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem falsch freundlichen Lächeln und in seine Augen trat ein gefährlicher Glanz, der Cat dazu brachte, sich noch kleiner und schwächer zu fühlen.
    „Das ist gut, halte den Blickkontakt, wenn du lügst! Du kleine Kröte kannst es dir nicht leisten, nur mit deinem Körper zu kämpfen. Aber wage es nicht wieder, mich oder deinen… Vater zu belügen! Denk immer daran, dass du nur am Leben bist, weil wir Gnade vor Recht haben ergehen lassen! Deine einzige Daseinsberechtigung besteht darin, unserer Sache zu dienen! Also konzentrier dich gefälligst, Catalina! Wenn du gegen die Feinde kämpfst, werden sie dich töten, sobald du auch nur einen Funken Angst zeigst!“, hatte er über ihrem Ohr geflüstert und sie hatte in seinem Griff wie Espenlaub gezittert, obwohl sie nicht alles verstand, was er zu ihr sagte.
    „Sie werden dich mit Freuden töten, weil du sie verraten hast! Du bist das Trojanische Pferd der Familie Tatarescu und wirst uns von großem Dienst sein! Nicht wahr, Catalina?!“
Virgiliu hatte den Kopf gehoben und der durchdringende Blick seiner dunklen Augen hatte sich tief in ihre Seele eingebrannt.
    „Ja, Großvater!“, hatte sie artig geantwortet, einfach weil sie sich nach der Anerkennung der beiden Männer sehnte, deren Ablehnung sie einfach nicht verstand.
    Er hatte sie losgelassen, den Kopf auflachend in den Nacken geworfen und war zu ihrem Vater gelaufen, der die Szene beinahe schon teilnahmslos verfolgt hatte.
„Ich hätte die beiden anderen auch mitnehmen sollen… In den kleinen Körpern steckt so viel Potential, es ist ein Jammer, sie an das Feuer zu verschwenden! Ich hielt dich für verrückt, mein Sohn, aber deine Entscheidung war richtig! Du hast mit ihr eine unglaublich potente Waffe zur Hand! Halte den Drill hoch! Sie muss jede Nacht todmüde ins Bett fallen, gib ihr keine Zeit, eigene Gedanken zu entwickeln! Ich bin stolz auf dich, Valeriu!“
    Cat schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals herunter und schämte sich noch mehr dafür, dass sie zu diesem Zeitpunkt nichts mehr gewünscht hatte, als dass Virgiliu oder Valeriu ihr diese Worte auch sagten und sie auch meinten.

    Romys Miene wurde düster, doch sie meinte das nicht als Anklage Cat gegenüber, die sie noch nie hatte weinen sehen. Der Anblick tat ihr weh. Sie hätte dasselbe Schicksal erleiden können, wenn Malakai sich mit einer anderen falschen Frau eingelassen hätte. Immerhin hatte Manasses seinen Samen in voller Absicht in Bogdana Tatarescu gepflanzt. In der Absicht, die gefährlichen Jäger dem Untergang zu weihen. Damit war er nicht besser als Cats Peiniger, die sich auf unvorstellbare Weise an einem kleinen Kind vergriffen hatten.
    „Befriedigung? Wohl kaum, Nathan! Die Vorwürfe ändern nichts daran, dass sie ihr eigen Fleisch und Blut verraten hat! So einen Typen für vertrauenswürdig zu halten…“
Romy schüttelte sich bei der Vorstellung des Mönches, der ihr nur eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hätte.
    „Du erwartest hoffentlich nicht, dass ich bei ihr dem christlichen Prinzip des Verzeihens folge? Da könnte ich schon eher dem Mönch verzeihen… Von einer Mutter erwarte ich etwas mehr!“
Romys Augen blitzten wütend auf, da sie kein Verständnis für Marga aufbringen konnte. Sie hatte zwei Kinder mit Malakai gezeugt, das bedeutete Verantwortung zu übernehmen oder sich gefälligst von dem Mann fern zu halten. Sie erhob sich aus dem Sessel und ließ sich neben Cat auf dem Sofa nieder, um einen Arm um ihre bebenden Schultern zu legen.
    „Hey… Sie haben weder dich noch mich klein gekriegt. Diese Sache wird nicht zwischen uns stehen! Das schwöre ich dir! Es ist nur ein weiteres Puzzleteil aus meiner Vergangenheit. Wir werden beide solches Unrecht bekämpfen, weil wir wissen, was sie einem damit antun können, nicht wahr?“, flüsterte Romy in Cats Ohr und musste selbst schwer schlucken, als die den tränenfeuchten Blick zu ihr anhob, mit dem sie um Vergebung flehte.
    Sie konnte sich gerade sehr gut das kleine Mädchen vorstellen, das umgeben von Feindseligkeit und Verachtung in einem Schloss in den Karpaten groß geworden war. Es tat gut, sie zu halten und ein paar reinigende Tränen fließen zu lassen. So konnte sie vielleicht nicht ihre eigene verstockte Schwester retten aber für Cat einen Unterschied machen, die sich schon viel zu lange die Schuld für die Sache mit den Jägern

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