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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Sophora von der mentalen Angel, als Theron die Verantwortung für etwas übernahm, das außerhalb seines Einflussbereiches lag. Er wandte sich seinem Anführer zu und schüttelte genau wie dessen Bruder den Kopf.
    Rys war es, der seinem Bruder eine Hand schwer auf dessen Schulter legte und zum wiederholten Mal versuchte, sein Schuldgefühl auszumerzen.
„Wir haben das Feuer nicht gelegt, Theron. Es war ein Unglück und selbst wenn du Malakai davon abgehalten hast, weitere Dummheiten zu begehen, so hast du zumindest sein Leben gerettet. Niemand macht dir deswegen Vorwürfe. Das weißt du, Bruder. Du hast getan, was wir alle in diesem Fall... Was zur Hölle... Oh mein Gott...“
    Rys spürte durch den körperlichen Kontakt, dass es hier nicht mehr nur um das Einsperren in einer Waldhütte ging oder darum, das ein irdisches Gericht im Fall von Romys Familie hätte Recht sprechen können, wenn sie alle etwas nachdrücklicher gewesen wären. Er dachte an die schnelle Beerdigung seines Onkels, von dem er sich nicht einmal richtig hatte verabschieden dürfen und daran, wie die Sophora in heller Panik vor ihm zusammengebrochen war, als wollte sie unbedingt eine Begegnung mit Theron vermeiden, damit ja nicht... ja, was eigentlich?
    Nathan verfolgte mit den Augen jeden Schritt, den Nico auf Ron zumachte und schließlich die Verbindung aufnahm, die Rys in diesem Moment kappte. Wie ein kleines Kind umschloss sie Therons Hand, wobei man nicht sicher sein konnte, wer hier wem Halt gab. Nathan war sich sicher, dass Nico nicht unbedingt welchen brauchte. Der Anführer der Krieger dagegen schon. Nathan wagte nicht, zu sprechen, da auch er sich tatsächlich vor der Wahrheit und der Bestätigung eines bestimmten Verdachts fürchtete. Chryses war da anders. Er ahnte wenig bis nichts oder genauso viel wie Nathan selbst.
    „Was heißt, ihr wünscht, es wäre nicht so ausgegangen?“, blaffte er die unschuldige, kleine Nico an und hatte wieder einen dieser Gesichtsausdrücke, die einen entweder zum Reden brachte oder vor lauter Panik verstummen ließ, um das eigene Ende mit geschlossenen Augen zu erwarten, das unheilverkündend in Chryses Augen lag. Wenn sie nicht sprach, würde er sie gewiss schütteln, bis die Worte aus ihr herausbrachen oder ihre Knochen knackten. Zumindest sah es so aus. Denn Rys würde niemals Hand an sie legen. Nicht einmal in dem Wissen, dass man sie mit Fähigkeiten ausgestattet hatte, mit dem sie ihn locker zu Fall bringen konnte. Er wollte sie nur einschüchtern.

    Rys hatte sich dafür falschen Zeitpunkt ausgesucht. Zu jeder anderen Gelegenheit und noch vor fünf Minuten wäre sie unter seinem barschen Ton zusammengezuckt und wäre bestimmt in Tränen ausgebrochen, bevor die Geschichte aus ihr wie eine Fontäne aus einem frisch ausgehobenen Bohrloch einer Ölquelle heraus gesprudelte wäre. Nun schob sie nur trotzig das Kinn vor und starrte mit glitzernden Augen zu ihm herauf, als wollte sie ihn dazu herausfordern, doch zu versuchen, sie anzufassen. Sie sah aus wie ein kleines, angriffslustiges Plüschtier, da sie ja diesen kuscheligen Hausanzug trug und ihm ohne Absätze nur knapp bis zur Brust reichte. Zwischen den beiden mächtigen Kriegern sah sie vollkommen deplatziert aus. Klein, schwach und vollkommen ausgeliefert.
Aber sie spürte die fest zupackende Hand von Theron, dessen Griff fester und fester wurde, bis ihre Hand schmerzte, als würde er sie damit um Hilfe bitten. Wohl unbewusst, da er ein viel zu stolzer Mann war, um sich ausgerechnet bei ihr Unterstützung zu holen. Ihr gemeinsames Wissen über die Vergangenheit schweißte sie gerade zusammen.
    Theron wollte in jedem Fall verhindern, dass Nico weiter leiden musste und seine Augen glühten angriffslustig auf, als sein kleiner Bruder das arme Mädchen anfuhr, die ja gar nichts dafür konnte, was passiert war. Er spürte noch die Berührung von Rys’ Hand auf seiner Schulter, als hätte sie eine brennende Spur hinterlassen. Genauso wie auf der Beerdigung, kurz bevor der Sarg in Flammen aufgegangen war. Er hätte nie angenommen, dass er jemals die Wahrheit erfahren würde.
    „Du hast nie gefragt, warum niemand sich von Malakais sterblichen Überresten verabschieden durfte… warum wir ihn begraben haben, ohne ihn vorher aufzubahren, obwohl ihm diese letzte Ehre als Krieger zugestanden hätte! Das Risiko wollten wir nicht eingehen… Jemand hätte erfahren können, was wirklich passiert ist. Die Familie Harpia ist voller Telepathen und Seher, die

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