Die Suenden der Vergangenheit
freien Lauf ließ. Sie wollte ihn nicht wieder verletzen. Alles, was sie wollte war, ihn zu lieben und das tat sie bereits.
„Ich bin ein komischer Mensch, Tiponi. Vielleicht liegt es daran, dass immer alle tun, was ich verlange. Ich höre schlecht, sehr schlecht. Hier wird niemand angekettet! Das ist eine Erniedrigung, die ich dir nicht zufügen werde. Ich werde spüren, dass du nach mir rufst, unser Blut ist miteinander vermischt und das kann niemals mehr rückgängig gemacht werden. Von mir darfst du keine Gefühlsduseleien erwarten, das wäre nicht ehrlich. Wir wissen beide zu gut, was unsere Natur ausmacht. Wenn du es wünscht, dann werde ich es verleugnen, was zwischen uns passiert ist, obwohl keiner von uns auf der Suche danach war. Du wirst aber allein da draußen nicht lange überleben, wenn die nächsten Affectios über dich kommen. Ich würde einen Weg finden, dich irgendwo in Sicherheit zu bringen und es würde dir nicht gefallen, aber ich bin der Anführer der Krieger und auch für das Wohl der Tri’Ora verantwortlich. Außerdem hast du eine neue Fähigkeit entwickelt, die du nicht beherrscht. Das wirst du auch nicht, wenn du nicht mit mir kommst oder zumindest das Orakel um Hilfe bittest. Ich habe keine Angst davor und das solltest du auch nicht. Es ist ein Teil von dir, dein kleiner Höllenhund muss nur lernen, mit wem er sich anlegen darf… Und es war sehr schlau von dir, ihn mir auf den Hals zu hetzen, weil ich meinen Samen unweigerlich in dir verankert hätte, wenn das nicht passiert wäre. So sollte es nicht geschehen. Wenn wir beide jemals ein Kind zeugen, dann werden wir es beide wollen und so zelebrieren, wie es sich gehört“, beendete Ron seinen Vortrag entschlossen, dem sie besser nicht widersprach.
Theron sah ihr einen bedeutungsschweren Moment in die Augen und senkte dann die Lider, um sich weiter herunter zu beugen und ihren Mund mit seinen Lippen zu verschließen, bevor sie auf seinen kleinen Monolog antworten konnte. Er trat näher an sie heran, bis der Stoff ihres Umhangs seinen nackten Körper streifte, berührte sie aber weiterhin nur mit Mund und Hand. Sein Kuss war zärtlich tastend und nicht ungestüm erobernd, trotzdem schoss das Verlangen heiß durch seine Lenden und ließ sein Herz schneller schlagen. Sie hüllten einander in ihre Paarungsdüfte ein, die in der kurzen Zeit schon eine Symbiose eingegangen waren. Ihre Körper wussten eben viel besser als ihr Verstand, was sie wollten. Und Theron waren die Konsequenzen völlig egal. Sie sollte ihn schlagen, ihn umarmen oder ihn verfluchen, aber ihr sollte nicht einfallen, ihn von sich stoßen zu wollen, um die Flucht zu ergreifen.
Er würde sie überall auf der Welt wieder finden, weil sie sein war!
Unfähig sich zu rühren stand Tiponi da. Ebenso bewundernd zu ihm aufsehend, wie er auf sie herabsah. Sie brauchte keine schwülstigen Liebesbekundungen. Es reichte schon, das glühende Begehren in seinen Augen zu sehen. Das Rot, welches das dunkle Blau seiner Augen mit einem violetten Schleier überzog, bevor sie sich zu zwei glühenden Sonnen veränderten, in deren Hitze einem heiß und kalt zugleich werden konnte. Je nachdem ob sich nun Leidenschaft oder Mordlust darin spiegelte.
Sie war sich sehr sicher, dass er sie tatsächlich solange jagen würde, bis sie sich ihm ergab. Aus reiner Vernunft natürlich. Etwas anderes durfte ihnen beiden gar nicht in den Sinn kommen. Er wusste ja, was ihm blühte, wenn er ihr seinen Willen aufzuzwingen gedachte. Sie würde zumindest versuchen, den ihren durchzusetzen, selbst wenn allein schon seine berauschende Nähe diesen Versuch im Keim erstickte.
Er war so schön und gefährlich wie der Krieger, mit dem sie einst verbunden gewesen war.
Und mit ihm ein Kind zu zeugen, würde ihr mehr bedeuten, als man mit dem Wort zelebrieren ausdrücken konnte.
Als Theron sie küsste, hätte sie ihn am liebsten dazu gedrängt, es noch einmal auf die gleiche ungestüme Art wie gestern zu versuchen, aber sie tat es nicht. Es war nicht richtig. Nicht solange sie nicht wusste, ob das Schicksal tatsächlich mehr für sie bereit hielt als die bloße Zusammenführung mit ihrem Soulmate.
Es war hart, zu widerstehen und seinen Erwartungen nachzukommen. Obwohl ihre Augen glühten, die Fangzähne bereit waren, sich erneut in seinen Körper zu graben und ihre Paarungsdüfte den natürlichen Duft nach Kiefernholz im Raum übertönten, schob sie ihn sanft aber nachdrücklich von sich.
„Ich werde nicht
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