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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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fahrenden Fahrzeugen. Er warf dessen leicht derangiertem Äußeren einen prüfenden Seitenblick zu, nur um festzustellen, ob er in einen Kampf verwickelt gewesen war.
    - Nico hatte Besuch von einem Geist. Es stellte sich jedoch heraus, dass die junge Frau noch am Leben war. Sozusagen gefangen zwischen Leben und Tod. Ich habe sie ins Krankenhaus begleitet, nur um sicher zu gehen, dass ihr nichts passiert. Allerdings hat sich herausgestellt, dass es sich bei der Verletzten um eine Breed handelt. Eine mir unbekannte Breed. Falls sie in New York auf der Durchreise ist, dann haben ihre Enforcer ganz schön versagt! Sie wurde wohl von einem Ghoul angegriffen. Sie hat sehr viel Blut verloren und das ist nicht gut, da sie aussieht, als wäre sie schon länger überfällig! -
    Theron kommentierte das nicht weiter. Eigentlich hatte er von überfälligen Damen genug. Sie hatten in letzter Zeit jede Menge Aufruhr verursacht. Wenn es sich dabei allerdings um eine Breed handelte, die nicht in seinen Verantwortungsbereich fiel, dann konnten sich ein paar Enforcer aber schon mal sehr warm anziehen. Cat und Romy waren Ausnahmen. Es gab sonst ihm keine bekannten Fälle in der Neuzeit, bei denen ihr Netzwerk irgendwie versagt hätte.

    ° ° °
    Ray materialisierte sich im Krankenzimmer, während Ron sich darum kümmerte, die Erinnerung der Ärzte und Schwestern zu manipulieren. Um die Daten, die man möglicherweise in den Zentralrechner des Krankenhauses eingegeben hatte, würde er sich später kümmern. Das war ein Kinderspiel. Er besaß sozusagen Standleitungen zu den größten Krankenhäusern der Stadt.
    „ Das ist keine sehr nette Art, seine Dankbarkeit für die Mühen zu zeigen, die Nico für dich auf sich genommen hat, Gloria! “, sprang Ray für die sprachlose Nico in die Bresche, die eben trotz ihrer Stärke vor der Kranken zurückgetaumelt war. Das war wohl der Schock, dass jemand so barsch mit ihr umsprang.
    „Oh, Ray! Ihr seid endlich da! Es geht Gloria schon viel besser… Sie… Deine Mutter war hier. Auf Geheiß des… auf Salamas Geheiß. Ich habe Gloria noch einmal behandelt. Vorerst dürfte sie über das Schlimmste hinweg sein, aber ich weiß nicht, wie lange das noch gut gehen wird. Und… ich kann mir nicht vorstellen, dass es am Schädeltrauma liegt, dass sie so verwirrt ist… Sie scheint gar nichts von uns zu wissen. Sie fühlt sich von mir bedroht… Von allem bedroht, was mit unserer Welt zu tun hat. Wenn ich es mir recht überlege, dann benimmt sie sich wie Romy oder Rebeka am Anfang… Kann das sein? Sie kommt aus Brooklyn. Und deine Mutter scheint sie zu kennen… Es kam mir jedenfalls so vor!“, berichtete Nico voller Sorge, dass sie vielleicht etwas falsch gemacht hatte.
    „ Mutter war hier? “, hakte Ray erstaunt nach, der in Schweigen verfiel, um Gloria mit einem misstrauischen Blick zu mustern.

    „Was? Wer sind Sie denn?“
    Glorias Blick wechselte von Nico zu Ray an der Tür. Im nächsten Moment rutschte sie sofort, soweit es ging, auf dem Bett rückwärts. Viel war es nicht. Das Kopfteil war schließlich hochgefahren. Der Typ in der Tür ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Er machte ihr Angst. Er war nicht nur groß und breit gebaut, sondern strahlte eine dermaßen kalte Selbstsicherheit aus, die den warmen Goldton in seinen Augen Lügen strafte. Konnte man überhaupt solche Augen haben, wenn die Haarfarbe schwarz war? Gott, dieser Freak trug Kontaktlinsen, um seine Gesprächspartner einzuschüchtern. Das schaffte er bei Gloria auch ohne.
Während sie die Bettdecke bis ans Kinn hochzog, weil sie sich plötzlich mehr als unwohl und wieder sehr ängstlich fühlte, klärte Nico den Neuankömmling darüber auf, was in der Zwischenzeit passiert war. Wer waren Romy und Rebeka? Vielleicht zwei andere Entführungsopfer? Gloria wollte schreien, blieb aber erstaunlich ruhig, obwohl der Typ so aussah, als könnte er Knochen wie andere Leute Bleistifte brechen. Sie hatte sich die andere Frau also nicht eingebildet. Wohin war sie so schnell verschwunden? Wahrscheinlich, während sie geschlafen hatte. Das war ja auch nicht weiter wichtig.

    „ Wir können dich nicht nach Hause bringen! Dort hat man offensichtlich zugelassen, dass du krank und schwach wirst! Es ist ein Wunder, dass du den Anschlag in deinem Zustand überhaupt überlebt hast. Sieh mich nicht so entsetzt an! Wir sind hier nicht die Bösen! Deine Leute waren es, die diesen körperlichen Verfall zugelassen haben. Das hätte nicht sein

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