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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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müssen! Ohne Nicos Begabung, mit der Geisterwelt in Kontakt treten zu können, hättest du diese Nacht nicht überlebt! Wir bringen dich vorerst in Sicherheit. Die Straßen sind nicht länger sicher für dich, da sich niemand um dich zu kümmern scheint. Wir werden gut für dich sorgen. Mein Name lautet übrigens Ray Avery “, stellte er sich noch vor, als wären ihm nachträglich seine guten Manieren eingefallen.

    „Ich kenne euch nicht!“, wiederholte Gloria nachdrücklich und bockiger als beabsichtigt.
    Es war ihr unangenehm, so angestarrt zu werden, und sie hätte sich gern die Decke über den Kopf gezogen, um sich vor dem Mann mit den gelben Augen zu verstecken. Was natürlich vollkommen lächerlich gewesen wäre und eine absolute Provokation. Es war nun offensichtlich bei dem Ein und Aus, der in diesem Zimmer stattfand, dass sie nicht mehr träumte sondern hellwach war und drauf und dran entführt zu werden.
    „Nicht nach Hause?“ Eine Bestätigung in ihren Ahnungen zu bekommen, entgeisterte Gloria mehr, als sie zeigen wollte. Ihr war nicht klar, dass ihr Gegenüber ihre Gefühle durchschauen und auswerten konnte, als wäre sie durchsichtig und lesbar wie ein Buch.
    „In meinem Zustand?“ Glorias Gesichtszüge entgleisten vollkommen und sie sah sowohl Ray als auch Nico fassungslos an.
    Das klang ja fast so, als wäre sie jahrelang misshandelt worden.
Den auf der Zunge liegenden Protest, dass es sich wahrscheinlich um eine Verwechslung oder großes Missverständnis handeln würde, wurde sie nicht los, da Ray sie mit der erneuten Bestätigung schockte, Nico könnte wirklich Kontakt zu Geistern haben. Das würde bedeuten, dass sie tatsächlich tot gewesen war. Jedenfalls eine kurze Weile. Unmöglich! So etwas gab es nur im Fernsehen. Sie sagte gar nichts darauf und zeigte auch keine besondere Reaktion, als er sich ihr vorstellte. Und wenn er G.I. Joe persönlich gewesen wäre, hätte das sicher keinen begeisterten Aufschrei bei ihr ausgelöst. Ihren Namen kannte er ja schon. Gloria fragte sich zwar, woher, aber da die Leutchen hier ja besonderen Draht in andere Dimensionen zu haben schienen, wollte sie gar nicht erst wissen, welcher Alien ihm dieses kleine Detail geflüstert hatte.

    Nico trat an Ray heran und flüsterte ihm zu, dass sie Befehl vom Orakel hatte, sich um die Breed zu kümmern, die aus dem Nichts aufgetaucht und absolut ahnungslos schien. Ray nickte zustimmend. Das war wohl die beste Entscheidung für die junge Frau, an die er nun herantrat und sie in die Decke gehüllt auf seine Arme nahm, obwohl sie sich darin gleich versteifte. Wenn Nico sie so hochgehoben hätte, dann wäre es für sie wohl ein größerer Schock gewesen.
    „ Theron kümmert sich um das Personal, der Hummer wartet am Hinterausgang. Bringen wir sie hier weg! “
    Die beiden eilten durch die dunklen Gänge des Krankenhauses und wenn ihnen eine Schwester oder ein Patient begegnete, dann reagierten sie nicht auf ihre Anwesenheit, auch wenn die junge Frau versuchte, um Hilfe zu bitten. Ray sparte sich, ihr den Mund zu verbieten oder sie anderweitig ruhig zu stellen. Sie waren nur schemenhafte Schatten, die niemand bemerken würde.

    „Hey, ich kann selbst laufen!“
    Sein kurzer, respekteinflößender Blick sagte Nein. Auf gar keinen Fall.
Es wäre nicht besonders klug, sich gegen seinen Griff zu wehren, als er sie auf die Arme hob, um sie in die sogenannte Sicherheit zu bringen. Ein Schlag von ihm und bei ihr wären tatsächlich die Lichter ausgegangen. Trotzdem war das kein Grund, nachgiebig zu werden und wie ein hilfloses Weib die Arme um seinen Hals zu schlingen. Gloria blieb steif und so unnahbar wie möglich. Sie konnte nicht wissen, dass die fiebrige Hitze, die ihren in die Decke gewickelten Körper durchlief, eine Reaktion auf seine unmittelbare Nähe war. Noch vor dem Auto kämpfte sie sich von der Decke frei, um sich Luft zu verschaffen, was aber nicht wirklich Erleichterung brachte. Jeden, der an ihnen vorbeikam, bettelte Gloria um Hilfe an. Sie ging sogar soweit, ihre Arme um Rays Hals zu legen, um fassungslos über seine breite Schulter starren zu können, als ein Pfleger einfach so an ihnen vorbei ging und ihren lauten Ruf ignorierte. Das war nicht zu fassen. Das war der dritte in Folge. Sie war unsichtbar. Zumindest schien es so.

    Ray setzte Gloria in den Fond des Wagens und Nico rutschte zu ihr auf den Sitz, obwohl das Mädchen gleich in die hinterste Ecke weiter rutschte, als hätte sie Angst, Nico könnte

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