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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und ihre weiblichen Schliche benutzt, um zu bekommen, was sie wollte. Sie hatte kein Recht, sich in meine Angelegenheiten zu mischen. Nicht das geringste Recht. Und du, Hexe, wirst das nun auch nicht mehr tun.«
    Der erste Schnitt war nicht sehr tief, aber dennoch so schmerzhaft, dass Morainn beinahe geschrien hätte. Doch sie biss die Zähne zusammen und gab keinen Laut von sich. Die Freude, sie um Gnade winseln zu hören, wollte sie diesen Schlächtern nicht machen.
    »Das habe ich bereits getan«, sagte sie, sobald sie das Gefühl hatte, sprechen zu können, ohne ihren Schmerz und ihre Angst preiszugeben. »Sie wissen jetzt, wer Ihr seid, und sie wissen auch, dass Ihr mich entführt habt. Egal, was hier passiert, Ihr werdet Euer grausames Spiel verlieren. Nicht Tormand wird an einem Strick zappeln, sondern Ihr.«
    »Nein, du lügst. Das hast du nicht gesehen.«
    Morainn entdeckte die Angst im Blick der Frau. »Ich habe alles gesehen, und ich weiß, wie es enden wird«, log sie. »Ihr werdet nicht länger ein Nichts und ein Niemand sein, Lady MacLean, sondern ein Fluch auf den Lippen der Menschen.«
    »Mach, dass sie schreit, mein Freund.«
    Ein breit grinsender Small fuhr mit der Spitze seines Messers die Innenseite erst des einen, dann des anderen Oberschenkels entlang. Morainn hätte zu gern geschrien, denn der Schmerz war weit schlimmer als der erste, aber die Wut auf den Mann und seine verrückte Herrin hielt sie davon ab. Sobald sie es wagte, den Mund wieder aufzumachen, verfluchte sie die beiden. Es dauerte nicht lange, bis Morainn ein stummes Stoßgebet zum Himmel schickte, dass Tormand sie finden möge, bevor ihr die Flüche ausgingen oder sie verblutete.
    Tormand stand mit den anderen da und starrte auf die Hütte, zu der der Hund sie geführt hatte. Er wäre am liebsten sofort mit erhobenem Schwert hineingestürmt, doch ein Rest an gesundem Menschenverstand hielt ihn zurück. Schließlich wusste er nicht, wie die Hütte innen beschaffen war, und er könnte leicht getötet werden. Das würde keinem nutzen. Immerhin wusste er, dass Morainn noch lebte. Sie hatten sie fluchen hören, und zwar lange, bevor sie die Hütte gesehen hatten.
    »Glaubst du, ihr Vater war Seefahrer?«, fragte Harcourt, als eine besonders derbe Beleidigung vom Vater von Adas Komplizen und zu dessen unnatürlicher Liebe zu Schafen durch die Luft hallte.
    Tormand musste tatsächlich kurz grinsen. »Möglich. Sie kennt wahrhaftig eine Menge Beleidigungen.«
    »Ich hatte eher mit Schmerzensschreien gerechnet.« – »Sie hat Schmerzen.« Tormand fühlte es fast. »Aber Morainn hat eine wahnsinnige Wut im Bauch. Ich glaube, sie ist wild entschlossen, diesen Bestien nicht den Gefallen zu tun, um Gnade zu flehen.«
    »Das kann ich verstehen, aber wenn sie ihnen nicht gibt, was sie wollen, bringen sie sie womöglich gleich um, statt sie weiter zu foltern.«
    »Ja, das könnte passieren. Aber selbst mit ihrer Sturheit wird es Morainn nicht sehr viel länger schaffen, Schmerz und Angst zurückzuhalten. Deshalb sollten wir sie lieber bald retten.« Er sah Simon an. »Wie sollen wir vorgehen?«
    Simon wollte ihm gerade eine Antwort geben, als eines ihrer Pferde beim Anblick der vor der Hütte grasenden Pferde laut wieherte. Das Geräusch durchschnitt die momentane Stille wie ein Trompetenstoß. Tormand blickte zu Simon. Dieser nickte, und sie rannten gemeinsam zur Hütte. Ein riesiger Mann kam herausgestürmt, eine kleine, braunhaarige Frau, die er fast trug, im Schlepptau. Tormand gab Bennett einen Wink, in die Hütte zu eilen. Dann zwang er sich, nicht mehr an Morainn zu denken, sondern nur noch an die beiden, die versuchten, der gerechten Strafe zu entgehen, die sie wahrhaftig verdient hatten.
    Der große Kerl wollte gerade nach den Zügeln seines Pferdes greifen, als Tormand sich auf ihn stürzte. Die Frau stieß einen markerschütternden Schrei aus und stolperte davon, weg von dem Mann, der versucht hatte, sie zu retten. Tormand schaffte es, Small auf den Boden zu drücken. Da sprang plötzlich Simon über ihn hinweg, und aus den Augenwinkeln bemerkte Tormand, dass sein Freund mit der Frau rang. Er sah auch ein Messer aufblitzen, die Frau hatte Small also nicht, wie er vermutet hatte, im Stich lassen wollen. Sein Irrtum hätte ihm fast ein Messer im Rücken eingebracht.
    In dem Moment gelang es Small, Tormand abzuschütteln. Er sprang auf, zog sein Schwert und wollte sich auf Simon stürzen, der noch immer versuchte, die wild um sich

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