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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sie haben mir noch nichts gesagt, womit ich Sir Tormand helfen könnte.«
    »Vielleicht hast du etwas übersehen. Das kann leicht passieren, wenn man Angst hat.«
    »Stimmt, mein schlauer Kleiner. Ich werde versuchen, meine Träume noch einmal ganz genau zu ergründen.« Selbst wenn ich mich dabei zu Tode fürchte und gleichzeitig vor Lust erbebe, dachte sie reumütig. »Aye, das muss ich wohl, denn er rückt dem Galgen mit jedem Tag ein Stück näher.«
    »Morainn!«, rief eine Frau von der Vorderseite ihres Häuschens.
    »Hier hinten im Garten, Nora!« Morainn lächelte, als ihre älteste und treueste Freundin in den Garten kam. »Schön, dich zu sehen. Ich wasche mir nur kurz die Hände, dann setzen wir uns hier in den Schatten und trinken einen Schluck Apfelmost.«
    »Ja, das wäre mir recht«, sagte Nora und zauste sanft Walins dichte Locken.
    Es dauerte nicht lange, bis sich Morainn zu Nora in den Schatten einer großen Buche an der Ecke ihres Häuschens gesellte. Sie reichte ihrer Freundin einen Becher kühlen Apfelmost und setzte sich neben sie auf die aus alten Rundhölzern gefertigte Bank. Eine Weile beobachtete sie Walin, der mit den Katzen spielte, dann nahm sie einen Schluck Apfelmost und wandte sich Nora zu.
    »Ich freue mich wirklich sehr, dich zu sehen, aber eigentlich habe ich erst in der nächsten Woche mit dir gerechnet.«
    Nora errötete nur und streckte ihre linke Hand aus.
    Morainn starrte mit offenem Mund auf den schmalen Silberring, den ihre Freundin trug. »Hat James dich endlich gefragt, ob du ihn heiraten willst? Seid ihr verlobt?«
    Als Nora nickte, lachte Morainn und umarmte sie. »Es wird also eine richtige Hochzeit geben?«
    »Natürlich, mit Frauen wie mir schließt man keine Ehe auf Probe. Ich heirate, wie sich das gehört; ich will nicht, dass jemand im Ort meine Ehe in Frage stellt«, erklärte Nora mit funkelnden Augen.
    Morainn wusste, wie stur ihre Freundin sein konnte und dass es ihr wirklich ernst war. »Dann hat sich James’ Familie also mit dir abgefunden?«
    »Jawohl. Es sind gute Leute, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, dass sie meinen Mann dazu bringen wollten, sich eine Gemahlin von höherem Stand zu suchen. Ich bin zwar nicht die Tochter eines Schweinehirten, aber eben auch nicht so hochrangig wie sie. Und außerdem bringe ich weder Land noch sonst eine stattliche Mitgift in die Ehe mit. Aber sie wissen, was Liebe ist. James’ Eltern lieben sich, und deshalb konnten sie ihrem Sohn diesen Segen nicht verwehren.« Nora richtete sich auf und sah Morainn in die Augen. »Ich habe ihnen gesagt, dass du meine Trauzeugin sein wirst.«
    »Oh nein, Nora«, protestierte Morainn.
    »Doch. Und sie haben sich gleich gefügt, du brauchst also nicht zu befürchten, dass du bei ihnen nicht willkommen bist. Sie fragten nur, was dann aus Walin wird. Du weißt ja – fast alle munkeln, dass er dein Kind ist.«
    »Ich weiß. Manchmal tut es weh, manchmal handelt es mir Ärger bei den Männern ein. Aber ich würde ihn nie weggeben.«
    »Das habe ich ihnen auch gesagt. Außerdem habe ich ihnen noch einmal erklärt, wie es dazu gekommen ist, dass er bei dir lebt. Weißt du, dass du den Jungen behalten hast trotz des Ärgers, den du dir damit eingehandelt hast, und trotz des Schadens, den dein guter Name dadurch nimmt …«
    »Welcher gute Name? Die Ross-Hexe?«
    Nora sprach unbeirrt weiter. »Und dass du damals ja noch um dein eigenes Überleben kämpfen musstest – das alles hat sie offenbar rasch für dich eingenommen. Das und die Tatsache, dass du kaum dreizehn warst, als du aus dem Ort verstoßen wurdest und ganz allein zurechtkommen musstest. Das hast du geschafft, und obendrein recht gut! Sie wussten gar nicht, dass du damals noch so klein warst. Also, du begleitest mich, abgemacht?«
    Morainn hatte noch jede Menge Bedenken, ob sie wirklich an Noras Hochzeit teilnehmen sollte, doch sie vergrub die Zweifel tief in sich. Nora und ihre Familie hatten nicht die Macht gehabt, Morainns Verbannung zu verhindern, aber ihre Hilfe war einer der Gründe, warum sie überlebt hatte und es ihr mittlerweile sogar recht gut ging. Außerdem wiesen sie stets die hässlichen Gerüchte über Morainn zurück, die immer wieder die Runde machten.
    »Gut, ich komme. Wann soll das Fest denn stattfinden?«
    »Sonntag in vier Wochen. Und Walin kommt natürlich auch.« Noch bevor Morainn etwas dagegen vorbringen konnte, fuhr Nora fort: »Aber ich habe auch noch einen anderen Grund, dich heute zu besuchen. Es

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