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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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noch krank machen.«
    Morainn lächelte angespannt. »Sehe ich denn so schlecht aus?«
    »Nein, meine Liebe, nur sehr müde. Und ich glaube, neben den dunklen Träumen raubt dir noch etwas anderes den Schlaf – das Wissen, dass du ein paar schwere Entscheidungen zu treffen hast.«
    »Etwa, ob ich mit Sir Tormand Murray spreche?«
    Nora nickte seufzend. »Du hast doch erzählt, dass er dich gegen eine wütende Horde verteidigt hat. Ist das nicht ein gutes Zeichen?«
    »Deswegen muss er noch lange nicht glauben, dass ich Traumbilder habe, die ihm vielleicht helfen könnten, einen brutalen Mörder aufzustöbern. Vielleicht denkt der Mann ja nur, dass ich einen neuen, schlauen Weg erprobe, um in sein Bett zu gelangen.« Sie lächelte, als Nora lachte, wurde jedoch gleich wieder ernst. »Ich habe ihm zu wenig zu erzählen. Bislang kann ich nur sagen, dass ich ein blutbesudeltes Messer gesehen, eine leise, kalte Stimme gehört und einen schweren Duft gerochen habe, so einen, wie ihn die Ladys am Hof auflegen. Das reicht nicht. Ich brauche mehr, um ihm zu helfen, den Mörder zu finden. Sonst ist Sir Tormand nämlich dem Untergang geweiht, so, wie die Stimme in meinem Traum immer flüstert.«
    * * *
    »Das Raunen des Verdachts wird immer lauter«, sagte Tormand, während er und Simon hinter dem großen Hund herliefen, der eine weitere blutige Fährte gewittert hatte.
    »Ich weiß, aber es ist noch immer nur ein Raunen«, erwiderte Simon.
    »Versuche nicht, mich zu beruhigen. Der Strick legt sich immer fester um meinen Hals, das wissen wir beide.«
    Als der Hund hinter einer verfallenen Schäferhütte stehen blieb, hielt Simon an und sah auf Tormand. »Aye, das wissen wir beide. Was bringt es also, unser armes Hirn auch noch damit zu belasten? Wir brauchen all unsere geistigen und körperlichen Kräfte, um diesen Verrückten zu fassen. Marie war eine gute Frau.«
    »Jawohl, das war sie«, pflichtete Tormand ihm bei. Sein Herz wurde schwer vor Leid.
    »Aber trotzdem bist du mit ihr ins Bett gegangen.«
    »Vor langer Zeit. Es ging ihr damals ziemlich schlecht. Ihr erster Gemahl war ein halbes Jahr zuvor gestorben, und die Einsamkeit nagte an ihrer Seele. Obendrein versuchten ihre Verwandten, ihr das Geld wegzunehmen, das ihr Mann ihr hinterlassen hatte. Es verging kaum ein Tag, an dem sie sich nicht deswegen mit einem von ihnen gestritten hat.« Er sah Simon in die Augen und sagte mit fester Stimme: »Es war keine Verführung, sondern ein Trost. Und außerdem ist es auch nur ein einziges Mal dazu gekommen. Ihr jetziger Gemahl wusste Bescheid, sie hat es ihm vor der Hochzeit gebeichtet, und er hat es verstanden.«
    »Das erklärt, warum er kein Gift gegen dich verspritzt.«
    »Aye. Aber einige um ihn herum tun es. Marie und ich blieben Freunde, obwohl wir nie mehr miteinander geschlafen haben. Ich fürchte, diese Freundschaft ließ viele Narren glauben, wir hätten eine Liebschaft. Das ist meine Schuld.«
    Simon runzelte die Stirn. »Ich würde dir gern widersprechen, aber in gewisser Hinsicht trifft es wohl zu. Du bist jemand, von dem die meisten glauben, er gehe mit einer Frau ins Bett, selbst wenn er nur mit ihr befreundet ist – und nicht nur deshalb, weil du schon mit so vielen Frauen ins Bett gestiegen bist, sondern weil dir das so leichtfällt. Zweifellos vermuten manche, dass du einen Trick hast oder vielleicht sogar einen Zauber einsetzt, um so viele Frauen in dein Bett zu bringen. Sie wissen nicht, dass du ein ganz normaler Mann bist, der nur mit einem Aussehen gesegnet wurde, das bei den Frauen besonders gut ankommt.«
    Tormand bedachte Simon mit einem Blick freundschaftlicher Abneigung. »Danke, Simon. Du hast mich wirklich sehr getröstet.«
    »Das tue ich doch gerne.« Simon seufzte. »Na gut, genug getrödelt, sehen wir zu, dass wir die Sache hinter uns bringen.«
    Es war so schlimm, wie Tormand befürchtet hatte; in mancherlei Hinsicht sogar noch schlimmer, denn er hatte Marie wirklich sehr gern gehabt und als gute Freundin betrachtet. Und auch Duncan, ihren Mann, der nun so tief trauerte, mochte er sehr. Als er auf die blutbefleckte Strohmatratze und die Reste von Maries Kleidung starrte, stiegen ihm die Tränen in die Augen. Er hoffte nur, dass Marie rasch gestorben war und Gott in seiner Gnade dafür gesorgt hatte, dass ihr großzügiges Herz zu schlagen aufhörte, bevor die Schmerzen zu stark wurden.
    »Ich will, dass dieser Mann stirbt«, sagte Tormand leise, doch in seiner Stimme war der brennende

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