Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
hatte, wie Isabella ermordet worden war. »Isabella Redmond.«
    »Jesus!« Sie schauderte und nahm hastig einen Schluck Apfelmost. »Ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht, was Sir William meinte, als er sagte, seine Frau sei abgeschlachtet worden. Ich wollte es nicht so genau wissen.«
    »Es tut mir leid, dass Ihr es jetzt genauer wisst.« Tormand blickte auf Walin, der die Augen weit aufgerissen hatte. »Vielleicht sollten wir vor dem Jungen lieber nicht weiter darüber reden.«
    Morainn ärgerte sich über sich selbst, dass sie Walins Anwesenheit vergessen hatte. »Liebling«, meinte sie, »vielleicht ist es am besten, wenn du jetzt ein Weilchen zum Spielen rausgehst. Wir müssen uns über etwas sehr Düsteres unterhalten.«
    »Geht es dir wieder gut?«, fragte der Junge besorgt, stand allerdings auf, um ihre Aufforderung zu befolgen.
    Morainn glaubte, dass es ihr nie mehr wieder gut gehen würde nach dem, was sie gesehen hatte. Doch sie zwang sich, Walin freundlich anzulächeln. »Aye, und zwar zunehmend. Aber geh jetzt lieber und spiel ein bisschen, mein Kleiner. Das hier willst du bestimmt nicht hören.«
    Sobald der Junge weg war, berichtete sie den Männern: »Am Schluss sah ich ein Messer, gerichtet auf wundervolle, grüne Augen in einem Gesicht, das aus zahllosen Wunden blutete. Allerdings sind meine Visionen nie sehr klar. Aber deshalb konnte ich nicht länger verweilen, ich musste fliehen vor dem, was ich sah.«
    Tormands Hände lagen noch immer sacht auf ihrem Rücken. Das Vergnügen, das sie dabei empfand, war ihr gar nicht recht.
    »Habt Ihr den Mörder gesehen?«, fragte Simon.
    Endlich richtete sich Morainn so weit auf, dass sie Sir Simons Blick erwidern konnte, auch wenn es ihr schwerfiel. Verlegenheit trieb ihr die Röte ins Gesicht, doch sie ging darüber hinweg. Es gab im Moment Wichtigeres, als sich über Peinlichkeiten Sorgen zu machen. Und das Eine gab sie sich zu ihrer Verteidigung zu bedenken – sie hätte sich niemals vor lauter fremden Menschen übergeben, wenn sie diese Haarnadel nicht berührt hätte bei dem Versuch, Tormand zu helfen, einen Mörder zu finden.
    »Aye und nay«, erwiderte sie. »Es gibt zwei Mörder.«
    »Zwei Männer?« Simon runzelte die Stirn. »Aber eigentlich wundert mich das nicht.«
    Er würde sich gleich wundern, dachte sie, und sagte: »Nay, einen Mann und eine Frau.«
    Fast musste sie lächeln, als sie sah, wie schockiert die Männer waren. Allerdings musste sie zugeben, dass es auch sie schockiert hatte, doch bei Weitem nicht so wie diese Männer. Glaubten sie etwa, dass Frauen nicht einem solchen Wahnsinn verfallen konnten, dass sie nicht solch einen mörderischen Hass und Zorn verspüren konnten?
    »Eine Frau hat geholfen, diese Frauen zu verstümmeln?«, fragte Tormand. Der Schock ließ seine tiefe Stimme etwas erzittern.
    »Aye. Diese Haarnadel gehört ihr, die anderen sehr wahrscheinlich auch«, erwiderte Morainn. »Allerdings kann ich Euch nicht sagen, ob sie die Nadel verlor, während sie ihr schreckliches Werk verrichtete, oder ob sie sie absichtlich dort zurückgelassen hat.«
    »Vielleicht als Zeichen«, murmelte Simon.
    Der Mann hat sich erstaunlich rasch von seinem Schock erholt, dachte Morainn. In seinen stahlgrauen Augen lag ein Blick, der ihr sagte, dass er die neue Sachlage bereits überdachte und versuchte, die Puzzleteile zusammenzufügen. Allmählich bezweifelte sie, dass dieser Mann sich von irgendetwas lange schockieren ließ. Gäbe es doch mehr Männer wie Sir Simon Innes, dachte sie. Vermutlich würden dann viel weniger Unschuldige am Galgen landen.
    »Warum sollte sie ein Zeichen hinterlassen?«, fragte Harcourt. »Und warum hinterlässt sie etwas so Gewöhnliches, dass niemand ihre Botschaft entziffern kann?«
    »Diese Nadel ist nicht so gewöhnlich«, meinte Morainn. Sie errötete leicht, als die Männer sie fragend ansahen. »Gewöhnliche Nadeln werden aus Holz oder Hühnerknochen gefertigt, manchmal auch aus Enten- oder Gänseknochen, ab und zu auch aus Schafsknochen. Diese Nadel wurde aus dem Horn eines Hirsches hergestellt, und es ist sogar ein winziges Muster eingraviert.«
    Simon untersuchte die Nadel sorgfältig, dann fluchte er halblaut. »Ich kenne mich in solchen Dingen nicht so gut aus, dass ich Tierknochen unterscheiden kann. Aber gewöhnliche Haarnadeln werden nicht mit einem Muster versehen. So etwas kostet Geld, und das Hirschhorn ist auch nicht billig. Sieht aus wie eine Rose, diese Gravur.«
    »Das Parfüm«,

Weitere Kostenlose Bücher