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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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diese unbehaglichen Gefühle und den Neid abzuschütteln. Immerhin hatte ihre Mutter darauf geachtet, dass ihr Kind genug zu essen bekam, dass es Kleider am Leibe trug und ein Dach über dem Kopf hatte. Außerdem hatte sie Morainn alles beigebracht, was sie über die Heilkunst wusste; denn das war das Einzige gewesen, wofür Anna Ross wirklich Leidenschaft hatte aufbringen können. Dieses Wissen hatte es Morainn ermöglicht, sich ein Auskommen zu verschaffen, nachdem sie aus dem Dorf vertrieben worden war. Schon allein deshalb war ihr klar, dass sie ihrer Mutter viel verdankte. Sie hatte zwar keine liebevolle Familie gehabt, die zusammenhielt und füreinander einstand, wie es die Murrays offenkundig taten, aber sie war mit etwas beschenkt worden, was weit über das hinausging, was viele andere hatten.
    »Wir haben gehört, dass Ihr Visionen habt«, sagte Tormand. Das war zwar keine besonders geschickte Einleitung, aber er wusste nicht recht, wie er den Grund ihres Hierseins sonst hätte ansprechen sollen.
    Die Angst vor den möglichen Folgen eines Eingeständnisses ließ Morainn zögern, aber dann fiel ihr ein, dass Sir Tormand sie vor einer wütenden Menge verteidigt hatte. »Aye, manchmal«, erwiderte sie.
    »Sie wacht nachts deswegen oft schreiend auf«, meinte Walin.
    »Na ja, nicht immer.« Morainn reichte Walin einen Haferkeks in der Hoffnung, dass er dann eine Weile den Mund hielt. »Aber ich kann keine Visionen erzwingen, nur weil jemand eine braucht. Sie erscheinen mir, wann sie wollen. Und ihre Botschaft ist manchmal ziemlich unklar.«
    Tormand, der das Zögern in ihrer Stimme vernommen hatte, meinte: »Ihr braucht keine Angst zu haben, mit uns darüber zu reden; im Murray-Klan wimmelt es von Leuten, die solche Gaben besitzen, hauptsächlich die Frauen.« Seine Verwandten murmelten zustimmend. » Wir glauben nicht, dass Ihr eine Hexe seid, nur weil Ihr solche Träume habt«, fuhr Tormand fort. »Nicht umsonst bezeichnen wir Murrays so etwas auch als Gabe.«
    Morainn fiel es schwer, den Mann nicht mit offenem Mund anzustarren. Sie musterte die anderen, fand aber keinen Hinweis darauf, dass Tormand nicht die Wahrheit sagte. Alle beobachteten sie nur stumm, und in ihren Augen schien eine Art Mitgefühl aufzuflackern, als würden sie verstehen, wie schwierig es war, solch eine Gabe zu besitzen. Morainn wusste, dass manche glaubten, ihre Gabe sei ihr von Gott verliehen worden und nicht vom Teufel, aber sie hatte noch nie jemanden getroffen, der ungefragt zugab, dass in seiner Familie auch so etwas vorkam. Und obendrein hatte Sir Tormands Stimme sogar ein wenig stolz geklungen, als er davon sprach.
    »Aber warum wendet Ihr Euch dann nicht an eine Frau aus Eurem Klan?«, fragte sie.
    »Wenn eine von ihnen etwas gesehen hätte, wüsste ich es bereits. Einige spürten zwar, dass Ärger auf mich zukam und ich womöglich in Gefahr schwebte, aber das war auch schon alles. Deshalb sind diese Narren ja hier.«
    Morainn hätte ihn am liebsten über seine Familie und deren angebliche Gaben ausgefragt, doch sie zügelte sich. »Aber wenn sie das gespürt haben, warum seid Ihr dann noch hier?«
    »Weil es wohl danach aussehen würde, als ob ich aus Schuldgefühlen fliehe, und weil der Mörder mir folgen könnte. Ich würde das Morden damit nicht beenden; es würde nur an einem anderen Ort und mit neuen Opfern weitergehen.«
    Sie nickte. »Tja, ich habe – äh – geträumt, dass Ihr etwas damit zu tun habt, ohne der Mörder zu sein. Nay, manchmal steht Ihr in meinen Träumen in einer Blutlache, aber an Euren Händen klebt kein Blut. Leider wird es nicht reichen, um Euch vor einer Anklage zu schützen, wenn ich den Leuten das sage.«
    »Das wissen wir, Mistress Ross«, sagte Sir Simon. »Wir wollten auch nicht, dass Ihr von solchen Dingen vor Leuten sprecht, die viel zu rasch die Hand des Teufels im Spiel vermuten, wenn sie etwas nicht verstehen. Wir haben nur gehofft, dass Ihr uns vielleicht helfen könnt, den Mörder zu finden. Drei Frauen sind tot, und wir haben keine Ahnung, wer sie auf dem Gewissen hat und warum sie sterben mussten. Wir brauchen dringend eine Spur, die wir verfolgen können.«
    »Ihr wollt, dass ich Euch von meinen Träumen erzähle? In ihnen habe ich keine Spuren gesehen, Sir. Das Gesicht dieses Ungeheuers ist mir nie erschienen, falls es das ist, was Ihr von mir erhofft.«
    »Nein, wir sind hier, weil wir hoffen, dass Ihr eine bestimmte Gabe habt, von der viele im Dorf reden.«
    »Ach ja? Und was

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