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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Demütigung bezeichnet hat. Sie sagte, wenn Ihr nicht gewesen wärt, wäre sie nie gezwungen worden zu heiraten, und deshalb müsst Ihr leiden. Außerdem sollt Ihr auch deshalb leiden, weil Ihr so viele andere Frauen ihr vorgezogen habt. Für sie sind all diese Frauen nur Huren.« Als sie sah, wie blass und erschüttert er war, hätte sie ihn am liebsten umarmt und getröstet. Doch sie wehrte sich nach Kräften gegen diesen Wunsch.
    »Also geht es tatsächlich um mich«, sagte er schließlich. Seine Stimme klang heiser und zittrig, der Schock war ihm deutlich anzumerken. »Es ist meine Schuld, dass diese Frauen ermordet wurden.«
    »Nein«, widersprach Harcourt heftig. »Sie wurden ermordet, weil dieses Weibsstück den Verstand verloren hat und versucht, jemandem die Schuld für das zu geben, was sie als Verbrechen gegen sich betrachtet. Vielen Frauen wird das Herz gebrochen oder verletzt, oft muss eine Frau einen Mann heiraten, den sie nicht mag. Aber deswegen fängt so eine Frau doch noch lange nicht an, alle anderen abzuschlachten, die sie für ihre Rivalinnen hält. Wenn diese Frau versucht, die Schuld an ihrem Elend auf einen anderen zu schieben, warum rächt sie sich dann nicht an ihrem Gemahl oder ihren Eltern, die sie gezwungen haben, diese Ehe einzugehen?«
    »Wahrscheinlich hat sie das bereits getan«, meinte Simon düster. »Aber Harcourt hat recht, Tormand. Die Frau ist verrückt. Du kannst nicht die Schuld für ihre Taten auf dich nehmen.« Er sah auf Morainn. »Und jetzt hat sie es auf Euch abgesehen, Morainn Ross. Offenbar befürchtet sie, dass Ihr sie in Euren Visionen sehen könnt, oder?«
    »Jawohl«, erwiderte Morainn. »Sie hegt keinen Zweifel, dass ich eine Hexe bin, und glaubt, dass ich Euch helfen werde, sie zu finden. Das habe ich Euch ja bereits gesagt.« Sie errötete leicht. »Und außerdem glaubt sie, dass Sir Tormand mit mir schläft.«
    »Ich habe Euch doch erst vor Kurzem kennengelernt«, protestierte Tormand.
    Morainn bezweifelte, dass die Länge der Bekanntschaft eine Rolle spielte, wenn Tormand Murray eine Frau begehrte und mit ihr schlafen wollte, und die Mienen seiner Verwandten zeigten, dass sie derselben Meinung waren. Dennoch fuhr sie fort: »Diese Frau glaubt, dass Ihr es getan habt, obwohl ihr Begleiter es in Zweifel zog. Ihr hättet meine Witterung aufgenommen und würdet mich erlegen, sagte sie. Sie hat mitbekommen, wie Ihr mich vor dem Haus der Redmonds angesehen habt. Vielleicht hat sie Euch früher gern gehabt, aber damit ist es jetzt vorbei. Jetzt will sie nur noch, dass Ihr in Schimpf und Schande gehängt werdet.«
    »Jesus!«, flüsterte Uilliam, der jüngste von Tormands Verwandten. »Du musst fort von hier, Tormand!«
    »Nein!« Tormand merkte, dass er kurz davorstand, zu schreien; er atmete tief durch. »Nein. Ich werde nicht davonrennen und dieses verrückte Weib dazu bringen, mir zu folgen. Ich schwöre euch, wenn Simon mir sagt, dass es Zeit ist, mich zu verstecken, dann werde ich mich widerspruchslos fügen. Aber mehr kann ich euch jetzt nicht versprechen.« Uilliam war darüber nicht gerade glücklich, er nickte düster. Schließlich wandte sich Tormand wieder an Simon. »Und bevor du mich fragst – nein, ich habe keine Ahnung, wer diese Frau sein könnte. Ich habe bei keiner Frau auch nur ein Wort von Ehe fallen lassen und bin allen, die möglicherweise daran dachten, aus dem Weg gegangen.«
    »Das heißt nicht, dass eine Frau es sich nicht trotzdem gewünscht hat«, erwiderte Morainn leise. Warum schmerzten sie seine Worte nur so? Viele Junggesellen äußerten sich abfällig über die Ehe. »Diese Frau klang jedenfalls wie ein verwöhntes Kind. Wenn sie für sich beschlossen hatte, dass Ihr sie heiraten sollt, dann hätte es keine Rolle gespielt, was Ihr getan oder nicht getan oder gesagt habt. Vielleicht hat sie sogar etwas sehr Dummes getan, um Eure Aufmerksamkeit zu erregen oder Euch zu einer Ehe zu nötigen, und Ihr habt es gar nicht bemerkt. Vielleicht wurde sie deshalb gezwungen, einen Mann zu heiraten, den sie nicht wollte.«
    »Und darum ist alles, was sie seitdem erlitten hat, meine Schuld? Das verstehe ich nicht.«
    »Das versteht keiner. Aber diese Frau ist vollkommen verrückt.«
    »Sind denn irgendwelche Namen gefallen?«, fragte Simon.
    »Nein«, erwiderte Morainn. »Einmal hat sie ihren Gefährten Small genannt, doch ich glaube nicht, dass er wirklich so heißt. Er hat zu ihr immer nur M’lady gesagt. Ach ja, und dann schlug sie vor, einen

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