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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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setzte sich auf den Stuhl daneben und drehte sich ein wenig zu ihr, um sie betrachten zu können. Morainn nippte an dem Wein und genoss den weichen, runden Geschmack, den sich nur Leute mit einem dicken Geldbeutel leisten konnten.
    Ihr wurde warm, auch dank Tormands Aufmerksamkeit, nach der sie sich schrecklich gesehnt hatte, obwohl sie wusste, dass es nicht ratsam war, hier mit ihm zu sitzen wie eine Gleichgestellte. Das Verlangen, ihn zu sehen, die Wärme seines Lächelns und seiner Blicke zu genießen und sich von dem Klang seiner tiefen Stimme streicheln zu lassen, würde bestimmt rasch verschwinden, wenn sie nicht mehr ständig in seiner Nähe war. Doch dieses Zwischenspiel, so flüchtig es auch sein mochte, trug nur dazu bei, derlei Verlangen zu stärken.
    »Hattet Ihr wieder Träume?«, fragte er.
    »Keine mehr von den Mördern.«
    Morainn hoffte inständig, dass Tormand die Röte, die ihr in die Wangen stieg, auf ihre Schüchternheit zurückführte, auf die natürliche Befangenheit einer jungen Frau, die sich allein mit einem Mann in einem Raum aufhielt, und sie nicht weiter über ihre Träumen ausfragen würde. Denn ihre jüngsten Träume hätte sie nur höchst ungern mit der Person geteilt, um die sie sich drehten. Aus diesen Träumen erwachte sie mit einem fast schmerzhaften Verlangen. Sie fand es höchst erstaunlich, dass sie, die noch nie mit einem Mann geschlafen hatte, ja, noch nicht einmal einen freiwilligen Kuss genossen hatte, sich so leicht ausmalen konnte, wie es wäre, wenn Tormand nackt wäre und sie beide innig verschlungen wären. Am meisten beunruhigte sie, dass sie die Hitze seiner Küsse und die Berührung seiner Hände noch lange nach einem solchen Traum spürte. Allein die Gedanken an ihre Träume weckten Bedürfnisse in ihr, und so beeilte sie sich, etwas zu sagen, um sich abzulenken.
    »Ich würde zu gern wissen, warum Simon mich nicht gebeten hat, noch eine Haarnadel zu berühren«, sagte sie, auch wenn ihre Stimme leicht zitterte, als sie den Namen so zwanglos aussprach. Es war ihr nämlich ein wenig unheimlich, sich völlig ungezwungen mit den Männern zu unterhalten, wie sie es von ihr erbeten hatten. Und schlimmer noch – sie hatte gerade zu verstehen gegeben, dass sie es kaum erwarten konnte, wieder eine dieser verfluchten Nadeln anzufassen. Zwar wollte sie ihr Bestes tun, um die Mörder aufzuspüren, aber sie hatte wahrhaftig keine große Lust auf eine neue Vision von dem Werk dieser Ungeheuer. Was sie in der ersten Vision gesehen hatte, ging ihr immer wieder durch den Kopf und flößte ihr große Angst ein.
    »Ich dachte, ich hätte klar genug zu verstehen gegeben, dass ich gerne helfen würde«, zwang sie sich dennoch zu sagen.
    Tormand hätte sie gern gefragt, warum sie errötet war, als die Sprache auf ihre Träume kam. Er wurde nämlich von heißen Träumen gefoltert, nach denen er mit einem derart heftigen Verlangen aufwachte, wie er es noch nie verspürt hatte. Zwar hatte er manchmal noch Anfälle von Eifersucht, wenn er sich Morainn mit einer langen Schlange Liebhaber im Schlepptau vorstellte, doch sein Gefühl sagte ihm, dass sie noch Jungfrau war. Er hätte sein wachsendes Vermögen darauf verwettet, dass sie nicht sehr viel Ahnung hatte von der Lust, die ein Mann und eine Frau teilen konnten. Schon allein bei dem Gedanken, dass er derjenige sein könnte, der sie in diese Genüsse einführte, floss sein Blut schneller. Doch jetzt lächelte er nur ein wenig und ging auf ihren Themenwechsel ein.
    »Schon an dem Tag, als wir zu Eurem Häuschen ritten, hat Sir Simon gezögert, Euch noch einmal einer weiteren derart gewalttätigen Vision auszusetzen«, erwiderte er. »Und als wir sahen und hörten, was Euch in jener Nacht widerfahren war, stieg seine Abneigung dagegen weiter.«
    »Ich kann wahrhaftig nicht behaupten, dass ich besonders erpicht darauf bin, eine weitere dieser Visionen durchzustehen, aber diese Morde müssen aufhören.«
    »Darin sind wir uns alle einig.«
    »Ihre Wunden zwingen die Mörder vielleicht, sich ein Weilchen bedeckt zu halten. Aber da der Hund ihre Spur im Wald verloren hat, könnte es umso wichtiger sein, was mir die Nadeln zeigen, oder?«
    »Jawohl, auch wenn es mir nicht gefällt.« Er verzog das Gesicht. »Aber da Magda und ihre Mädchen wahrscheinlich im ganzen Ort herumerzählen, dass ich die Hexe mitgebracht habe, damit sie mich vor dem Strick rettet, könnten wir es genauso gut versuchen.«
    Morainn keuchte entsetzt auf. »Hat sie wirklich

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