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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Hund zu holen, mit dessen Hilfe sie mich zu finden hoffte. Dieser Hund heißt Dunstan. Zum Glück wandte der Mann ein, dass es zu lange dauern würde, den Hund zu holen. So folgte sie schließlich seiner Bitte, und die beiden ritten davon.« Sie verzog die Lippen zu einem schwachen Lächeln. »Das ist nicht sehr viel, oder? Es tut mir leid.«
    »Dafür müsst Ihr Euch wahrhaftig nicht entschuldigen. Es ist weit mehr als das, was wir bisher gehabt haben. Wenn das Wetter hält, könnten wir meinen Hund holen und ihn auf die Blutspur ansetzen.«
    »Ihr klingt nicht sehr zuversichtlich.«
    Simon verzog das Gesicht. »Verrückt oder nicht, die zwei sind gerissen. Sie haben bislang keinerlei verwertbare Spuren hinterlassen. Ich kann ihnen immer nur dorthin folgen, wo sie ihr übles Werk verrichtet haben, doch dann verblasst jede Fährte.«
    »Ihr wisst wahrscheinlich, dass Ihr hier nicht mehr sicher seid«, sagte Tormand.
    Das wusste sie sehr wohl, aber sie wusste nicht, was sie dagegen unternehmen sollte. Da die Männer vor ihrem Häuschen gestanden hatten, als sie zurückkam, hatte sie keine Zeit gehabt, über dieses Problem nachzudenken. Doch als die Männer sie nun alle anstarrten, schwand ihr der Mut, sie zu fragen, ob sie ihr helfen würden. Die Worte blieben ihr im Halse stecken. Außerdem ärgerte sie sich, dass sie Männer um Hilfe bitten musste. Sie wusste zwar, wie töricht das war – schließlich war sie letzte Nacht nur knapp mit dem Leben davongekommen –, doch ihr Stolz kämpfte oft gegen ihre Vernunft. Sie hatte es zehn Jahre lang geschafft, ohne die Hilfe eines Mannes zu überleben, und das wollte sie weiterhin.
    »Ich kann nicht einfach weggehen«, sagte sie. »Ich habe Hühner, Katzen und eine Kuh, und außerdem einen Garten.«
    »Wir bringen Euch in mein Haus im Ort«, sagte Tormand. Seine Stimme ließ erkennen, dass Widerstand zwecklos war.
    Morainn protestierte trotzdem noch ein wenig, auch wenn sie sich nicht wunderte, dass sie damit nicht weit kam. Schließlich war sie sogar erleichtert. Es verletzte zwar ihren Stolz, sich das einzugestehen, aber sie hatte große Angst, weiterhin allein in ihrem Haus zu bleiben, nur mit einem Messer, einem kleinen Jungen und einem grimmigen Kater zu ihrem Schutz.
    Unter leisem Murren packte sie ihre Sachen. Sogar ihre Katzen wurden mitgenommen, und zwar in den zwei kleinen Körben, mit denen sie sonst die Hühner zum Markt schaffte. Die Körbe wurden an die Sättel von Rorys und Simons Pferden gebunden, auch wenn sich die Tiere lauthals beschwerten. Walin hingegen machte kein Hehl aus seiner Freude, mit den Männern wegzugehen und bei ihnen zu bleiben. Er durfte sogar zusammen mit Harcourt auf einem großen Pferd reiten.
    Als Tormand Morainn zu seinem Pferd führte, warf sie noch einen letzten wehmütigen Blick auf ihr Häuschen und fragte sich, ob sie je wieder zurückkehren würde. Sie schrie leise auf, als Tormand sie um die Taille fasste und in den Sattel hob. Gelenkig schwang er sich hinter sie in den Sattel, während sie züchtig ihre Röcke glättete.
    Jedes Mal, wenn dieser Mann sie berührte, war ihr, als würde eine Flamme nach ihr züngeln. Er legte die Arme um sie und nahm die Zügel in die Hand, dann trieb er sein Pferd an.
    Als sie spürte, wie die Wärme seines harten Körpers tief in sie eindrang, fragte sie sich, ob sie in Tormands Haus wirklich sicher sein würde. Vor den Mördern wahrscheinlich schon, aber nicht vor ihm. Und Morainn wusste ganz genau, dass Sir Tormand Murray auf seine Weise sehr gefährlich sein konnte. Wenn all dieser Ärger vorbei war, würde sie vielleicht lebendig in ihr Häuschen zurückkehren, aber womöglich nicht mit heilem Herzen und heiler Seele.

9
    Morainn legte gerade ein paar Törtchen zum Abkühlen auf einen Teller, als ihr auffiel, wie still es um sie herum war. Sie weilte nun schon zwei Tage in Tormands Haus, und in dieser Zeit war es eigentlich nie so ruhig gewesen, auch wenn die Männer viel unterwegs waren. Eigentlich hätte doch der Duft aus dem Ofen zumindest Walin anlocken sollen. Ihr fiel ein, dass sie den Jungen seit dem Frühstück nicht mehr gesehen hatte. Da hatte er mit den anderen am Tisch gesessen und den Plänen gelauscht, die die Männer schmiedeten. Es passten genügend Leute auf Walin auf, Morainn musste sich also keine Sorgen um den Jungen machen. Trotzdem begann sie plötzlich, Angst um ihn zu haben, weil sie ihn so lange nicht mehr gesehen hatte. Wahrscheinlich würde sie nicht aufhören,

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