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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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war schon eine Weile tot, aber ihr Anblick war so schrecklich, dass ich es nicht genau sagen kann.« Er blickte auf Simon. »Mir fiel ein, dass du dich einmal über die Leute beklagt hast, die an einem Tatort immer alles durcheinanderbringen. Deshalb ließ ich meinen Engel zurück und machte mich sogleich auf den Weg zu euch. Ich zog nur eine Decke über sie, das musste ich tun. Kat war nackt, und ich wollte nicht, dass jemand sie so sieht. Sie hätte es nicht gewollt, so gesehen zu werden.«
    Behutsam stellte Simon dem Mann noch ein paar Fragen, wobei er immer wieder eine Pause machte, wenn er merkte, dass Sir John sie brauchte. Währenddessen beobachtete Morainn die Männer. Nachdem sie in Tormands Bett ertappt worden war, hatte sie ziemlich lang gebraucht, bis sie den Mut hatte, ihnen in die Augen zu sehen. Aber sie hatte ihnen den Inhalt ihres letzten Traums ausführlich erzählen müssen, vor allem, dass wohl ein weiterer Mord geplant war. Keiner hatte sie mit Verachtung gestraft, keiner hatte ein Wort darüber verloren, wo er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Alles war gewesen wie immer. Und die Männer wollten auch nicht wissen, wo sie die Nächte seitdem verbrachte. Selbst Walin hatte nichts gesagt. Sie fragte sich, ob die Männer ihm nahegelegt hatten, sie nicht mit Fragen zu bedrängen. Aber sie hätte gern jede Verlegenheit und Demütigung in Kauf genommen, wenn sie damit dieses Morden hätte aufhalten können.
    In den Gesichtern der Männer sah sie, wie leid ihnen der Tod von Sir Johns Frau tat. Aber sie merkte auch, wie enttäuscht sie waren, dass sie es nicht geschafft hatten, diesen Mord zu verhindern, obwohl sie ihren Traum stundenlang erörtert hatten und unablässig auf der Suche waren nach den Mördern oder nach jemandem, der vielleicht wusste, wer sie waren. Ganz offenkundig hatten sie nun das Gefühl, ein weiteres Mal versagt zu haben, und ihre Schuldgefühle machten ihnen schwer zu schaffen. Wahrscheinlich hätte Morainn nichts sagen oder tun können, um sie zu lindern.
    Besonders eingehend musterte sie Tormand. Sie merkte, dass er aufrichtig trauerte, und es durchfuhr sie wieder einmal die vertraute Eifersucht, über die sie jedoch rasch hinweg ging. Sie hatte Lady Katherine nur einmal getroffen, und zwar kurz nachdem Walin an ihrer, Morainns, Schwelle ausgesetzt worden war. Lady Katherine war sehr freundlich und großzügig gewesen. Sie hatte sich sehr aufgeregt, als es ihr nicht gelungen war, herauszufinden, wer Walins Eltern waren. Seitdem hatte Morainn nicht mehr viel von ihr gehört, doch das Wenige zeigte, dass Lady Katherine tatsächlich ausgesprochen großzügig war und jedem Bedürftigen half. Jetzt fiel ihr ein, dass sie ihren Namen nicht auf Tormands Liste gesehen hatte, und sie wusste, dass er schonungslos alle seine Geliebten aufgezählt hatte. Dieses Mal hatten die Bestien also eine völlig unschuldige Frau ermordet. Natürlich hatten auch die anderen ihr grausames Schicksal nicht verdient, aber die arme Lady Katherine hatte nicht einmal die Sünde begangen, für die die Mörder ihre Opfer büßen lassen wollten.
    Als die Männer aufstanden, um Sir John zu seinem Haus zu begleiten, trat auch Tormand zu ihnen. Doch Sir John packte ihn am Arm. »Nein, mein Freund«, sagte er.
    Tormand wirkte so verletzt, dass Morainn zu ihm ging und seine geballte Faust mit ihren Händen umschloss, während Tormand fragte: »Du glaubst doch nicht etwa, dass ich etwas damit zu tun habe, John?«
    »Nein, mein Guter, niemals. Und ich habe auch keinen Augenblick daran geglaubt, dass du den anderen Frauen etwas angetan hast. Ich habe dich aufgefordert, hierzubleiben, weil sich vor meinem Haus eine wütende Horde versammelte, als ich mich auf den Weg zu euch machte. Der Tod meiner lieben Kat hatte sich bereits herumgesprochen. Wahrscheinlich war es eine der Mägde, denn ich habe nichts getan, um sie zu beruhigen oder im Haus zu halten.
    Die Menge will, dass jemand für diese Morde bestraft wird, und so, wie ich es verstanden habe, glauben sie, dass du dieser Jemand sein sollst. Lass Simon tun, was er so gut kann, und bleib hier in der Sicherheit deiner vier Wände. So, wie diese Meute gestimmt ist, könntest du dich größter Gefahr aussetzen, wenn du mitkämst.«
    »Wie du meinst«, entgegnete Tormand mit gepresster Stimme. »Jedenfalls versichere ich dir mein tiefstes Beileid, John.«
    »Danke, mein Guter. Ich weiß, dass es von Herzen kommt. Aber was mir jetzt lieber wäre …« In seinem Blick regte

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