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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Schulter und sah höflich darüber hinweg, dass sie sich trotz des kurzen Ritts kaum mehr auf den Füßen halten konnte.
    »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Tretet ein.«
    Inzwischen schien Morainn wieder etwas gefestigt. Tormand nahm sie bei der Hand und folgte Simon. Auf den ersten Blick wirkte der Turm drinnen genauso verfallen wie draußen, doch dann bogen sie um eine Ecke, und Tormand stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Hinter der dicken Tür, die Simon öffnete, befand sich ein recht ordentlicher Wohnraum mit einem Koch- und einem Schlafbereich. Es gab sogar eine durch einen großen, hölzernen Wandschirm abgetrennte Ecke, in der man sich waschen und allein sein konnte. An einer Wand stand ein breites Bett, an der anderen stapelten sich Fässer mit Getränken und sonstige Vorräte. Tormand war froh, aber auch ein wenig bestürzt. Er freute sich über Simons Bemühungen, ihre Zuflucht möglichst behaglich zu machen, aber gleichzeitig kam es ihm vor wie ein Gefängnis, in dem sie sich lange Zeit würden verstecken müssen.
    Morainn wanderte in dem großen Raum umher und wunderte sich, wie sauber und gut eingerichtet er war. Als sie das Bett abtastete, merkte sie, dass dort sogar eine Federmatratze lag. Sie würden zwar das Leben von Gesetzlosen führen müssen, hatten aber einiges, was ihnen dieses Leben versüßen würde.
    »Wann habt Ihr denn das alles hergerichtet?«, fragte sie Simon und stellte die kleine Tasche mit ihren Habseligkeiten neben eine Truhe am Fußende des Bettes.
    »Nachdem ich die ersten geflüsterten Vorwürfe gegen Tormand vernommen hatte. Ich habe schon zu viele Unschuldige sterben sehen, weil sie vorschnell verurteilt wurden.« Er zuckte die Schultern. »Wo immer ich mich aufhalte, sehe ich mich nach Verstecken um, wo man abwarten kann, bis die Wahrheit ans Tageslicht kommt und man schließlich wieder unbesorgt heimkehren kann. Manch einer ist allerdings nur noch heimgekehrt, um seine Sachen zu packen, und ist dann gleich wieder fortgegangen, weil er es nicht ertragen konnte, unter Leuten zu leben, die schlecht von ihm gedacht hatten und bereit gewesen wären, ihn für ein Verbrechen sterben zu sehen, das er gar nicht begangen hatte.«
    »Jedenfalls verliert man seine innere Ruhe und sein Vertrauen«, sagte Morainn. »Man wird die Angst nicht mehr los, dass sich die Leute abermals gegen einen wenden und man nicht mehr fliehen kann.«
    »So ist es. Ich bringe jetzt die Pferde an einen sicheren Platz unweit von hier. Erinnerst du dich an die Hütte des Kleinbauern, vor der die Hunde vorhin so laut gebellt haben?« Er sah Tormand an.
    »Ja, die Hunde haben sich rasch wieder beruhigt. Glaubst du denn, die Bewohner können ein Geheimnis wahren?«, fragte Tormand.
    »Auf jeden Fall«, erwiderte Simon im Brustton der Überzeugung. »Sie haben einen Sohn, der bei mir dient, und sind mir treu ergeben, weil ich ihrem Jungen die Chance biete, es ein bisschen weiter zu bringen im Leben.« Er lächelte schief. »Sie hören nie auf mich, wenn ich ihnen sage, dass ich ihrem Sohn diesen Platz gegeben habe, weil er nicht nur groß und geschickt mit dem Schwert ist, sondern auch sehr schlau.«
    »Vermutlich gibt es viele arme Burschen, die nie die Chance bekommen, das harte Los eines Kleinbauern gegen ein leichteres einzutauschen.«
    »Wahrscheinlich. Aber dieser hat mir sogar schon einmal das Leben gerettet.«
    »In den Augen der meisten Menschen hätten eine Münze oder zwei als Dank gereicht.« Tormand sah sich noch einmal in dem Raum um. »Das ist ein gutes Versteck. Ich hoffe nur, dass wir uns nicht allzu lang verstecken müssen. Wie sollen wir dir Bescheid geben, wenn Morainn in ihren Träumen etwas Wichtiges sieht oder eine Vision hat?«
    »Ich kehre jetzt in mein Haus am Ortsrand zurück. Dorthin kannst du dich wohl unbemerkt schleichen.«
    »Wer wird sich um Walin kümmern?«, fragte Morainn. »Ich bin noch rasch zu ihm und habe ihm gesagt, dass wir ein Weilchen wegmüssten. Er hat mir zwar geantwortet, aber ich weiß nicht, ob er wach genug war, um mich zu verstehen. Ich habe keine ruhige Minute, wenn ich nicht weiß, dass er sicher ist.«
    »Auf ihn wird genauso gut aufgepasst wie bisher«, sagte Simon. »Und falls es sich als unklug erweisen sollte, ihn weiter in Tormands Haus unterzubringen, werde ich ihn bei mir aufnehmen. Vielleicht tun wir das ohnehin bald, obwohl ich nicht so viel Platz habe wie Tormand, um all die stattlichen Murrays zu beherbergen. Aber macht Euch keine

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