Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
mit einem lauten Gong! den Schädel.
    Als Dave zu Boden kippte, schrie Rochelle auf und ließ ihren Gin Tonic fallen. »OHMEINGOTT!«, kreischte sie und es waren die letzte Worte, die sie jemals von sich gab.
    Hartford wurde durch einige lästige Tätigkeiten aufgehalten. Er musste den Boden von der kleinen Blutpfütze befreien, die in den Teppich gesickert war, die beiden Leichen ins Badezimmer schaffen und ihnen die Kleider ausziehen. Er empfand diese Dinge als uninteressante, niedere Aufgaben. Aber da er zu müde gewesen war, um sich eine Prostituierte zu suchen, waren sie unvermeidlich.
    Nachdem er diese lästigen Vorbereitungen erledigt hatte, machte sich Hartford an die eigentliche Arbeit. Er hackte ihnen die Köpfe ab und sägte ihre Schädeldecken auf – Dave hatte einen wirklich riesigen Schädel, was für Hartfords Zwecke absolut ideal war. Dann öffnete er bei beiden Brustkorb und Magen und zog sämtliche Organe heraus. Die Sauerei und der Geruch störten ihn inzwischen nicht mehr – er musste sich nicht ein einziges Mal übergeben. Schließlich entfernte er Dave und Rochelle das Rückenmark. Er hielt einen der beiden Stränge in die Höhe und testete seine Elastizität. Er bog sich sehr geschmeidig.
    »Sensationell«, murmelte Hartford und spürte, wie ein warmes Kribbeln durch seinen nackten Körper schoss.
    Er stellte sich unter die Dusche, um sich ein wenig abzukühlen, und trank dann einen großzügigen Schluck Sprite.
    Anschließend zog er ihnen die Haut ab. Wie bei den vorangegangenen Malen schnitt er die Haut nur aus ihren Oberkörpern heraus: Da sich ihm dort die größte Oberfläche bot, eignete sich dieser Bereich für seine Zwecke am besten. Als Hartford vier blutige Fetzen Haut herausgeschnitten hatte – einen mit zwei kompletten, hängenden Brüsten –, schrubbte er sämtliche Fleischreste, Sehnen und das restliche Blut ab und trocknete sie mithilfe seines Föns. Er trug die beiden Rückenmarkstränge, die gelben, faltigen Hautfetzen und die zwei Schädeldecken in seinen Schuppen. Dort lagen bereits eine Sammlung von Arm- und Beinknochen, drei weitere Schädeldecken und das Rückenmark, das er bei der Nutte und dem violetten Filzhut entfernt hatte. Er verbrachte den Rest der Nacht und die frühen Morgenstunden damit, die letzten Arbeiten an seinem Projekt abzuschließen.
    Um sieben Uhr war er fertig. Nachdem er den letzten Nagel in den Beinknochen gehauen hatte, ließ er sich in den Stuhl plumpsen und fing an zu heulen. Es waren sicher auch Tränen der Erschöpfung, aber hauptsächlich weinte er Freudentränen, weil er nun endlich ein Eigenes haben würde. Jetzt musste er nur noch die Einzelstücke zusammenfügen – dann war er fertig. Nun ja, nicht ganz. Es gab noch immer eine Sache, die er erledigen musste. Aber das konnte warten.
    Er wischte sich die Tränen aus dem blutüberströmten Gesicht, sammelte die einzelnen Teile zusammen und trug sie ins Haus hinüber, in sein ganz spezielles Zimmer. Anschließend zog er sich an, stopfte die Überreste von Dave und Rochelle in einen Müllsack und schleppte sie hinaus. Zusammen mit den anderen menschlichen Überbleibseln, die er in seinem Schuppen gelagert hatte, warf er sie auf einen Haufen und zündete ein mächtiges Feuer im Garten hinter dem Haus an.
    Er stand eine Stunde lang nur da und starrte in die Flammen, vollkommen hypnotisiert von ihren wunderschönen, beruhigenden Bewegungen. Für ihn war der ranzige Gestank des brennenden Fleisches in diesem Moment der schönste Geruch der Welt.
    Nachdem er noch etwas Holz nachgelegt hatte, um das Feuer am Brennen zu halten, ging Hartford zurück ins Haus. Er duschte, schrubbte gründlich das Badezimmer und setzte sich mit einer Dose Sprite in der Hand auf den Stuhl, der neben dem Telefon stand.
    Frank Wainwright stieg aus seinem Wagen, knallte die Tür hinter sich zu, drehte sich um und starrte auf das Haus. »Mein Gott«, murmelte er und hustete. »Das ist doch total verrückt.«
    Er warf seine Zigarettenkippe auf den Boden, zog sich die rutschende Hose hoch und ging auf die Haustür zu.
    Zehn Jahre, dachte er. Es ist zehn Jahre her, und jetzt? Ein verdammter Anruf. Der verfluchte Hurensohn will mich sehen.
    Er schlurfte die Stufen hinauf und stellte sich vor die Tür. Er wartete. Und hustete. War er wirklich dazu bereit? Wollte er ihn nach all den Jahren wirklich wiedersehen?
    Warum bist du sonst den ganzen Weg hier raus gefahren? Weil du neugierig bist, darum. Du hast deinen Jungen

Weitere Kostenlose Bücher