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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Himmel zu folgen – oder irgend so einen Scheiß.«
    »Wow«, murmelte Thalia.
    »Genau.« Julie nahm zwei weitere hektische Züge. »Und es ist ihnen völlig egal, wen sie dabei mit in den Tod reißen. In diesem Fall würde es mich nicht überraschen, wenn sie den ganzen Laden anzünden.«
    »Meinst du wirklich? Würden sie sich nicht eher … ich weiß nicht … erschießen oder so?«
    Julie zuckte mit den Schultern und stieß eine weitere Rauchwolke aus. »Vielleicht. Aber sie müssen ja das ganze Publikum und … die Polizei umbringen.«
    Thalia senkte ihren Blick. Erst jetzt verstand sie völlig, warum ihre Mutter solche Angst hatte. »Weißt du, du solltest wirklich aufhören zu rauchen.«
    »Ich weiß«, schnaubte Julie.
    »Was hat Dad noch gesagt?«
    »Wenn sie sich irgendwie verar… hintergangen vorkommen, wenn ihnen zum Beispiel der Strom abgedreht wird oder so, haben sie anscheinend damit gedroht, so viele Menschen wie möglich umzubringen. Ihr Befehl lautet, dass sie auf Sendung bleiben müssen, bis sie mit ihrer Show fertig sind. Was zur Hölle das auch immer bedeuten mag. Dann werden sie die Überlebenden gehen lassen. Sie haben gesagt, sie werden … ein paar Leute … opfern, aber …« Sie unterbrach sich wieder, um an ihrer Zigarette zu ziehen. »Im Prinzip haben sie gesagt, es sterben entweder ein halbes Dutzend Leute oder 200. Das müsse das FBI entscheiden.«
    »Sie haben sie erpresst?«
    »In gewisser Weise schon, schätze ich.«
    »Hat Dad gesagt, was die Polizei tun wird?«
    »Er musste auflegen, bevor wir darüber reden konnten. Aber er hat versprochen, dass er bald wieder anruft.«
    Sie waren beide gleichermaßen überrascht, als der vertraute Ton der Show wieder zu hören war. Sie richteten ihren Blick auf den Fernseher.
    »Wie geht’s dir?«, fragte Julie.
    »Mir geht’s gut.«
    »Du musst dir das nicht anschauen, weißt du? Das ist kein Film …«
    Stirnrunzelnd warf Thalia ihrer Mutter einen flüchtigen Blick zu, der besagte, dass ihr das selbstverständlich klar war und sie nun bitteschön die Klappe halten sollte.
    Die Kamera fing den kahlköpfigen Mann ein, der noch immer hinter dem Schreibtisch thronte. Schweiß tropfte von seinem knallroten Gesicht. Etwas hatte sich geändert. Bald war zu erkennen, dass sie das Geschehen nun aus einem leicht veränderten Winkel filmten.
    »Willkommen zurück«, sagte der Mann in die Kamera. »Wir hatten ein paar kleinere technische Schwierigkeiten.«
    Aus dem Publikum war noch lauteres Weinen zu hören als zuvor.
    »Hier ist es ganz schön wild zugegangen«, kicherte der Mann. »Wirklich eine Schande, dass Sie zu Hause alles verpasst haben.« Er lehnte sich über den Schreibtisch. »Na, ich will Ihnen die Auswirkungen aber nicht vorenthalten«, flüsterte er.
    Die Kamera machte einen Schwenk. Sie zeigte mehrere leblose Körper, die noch immer dort lagen, wo sie aufgeprallt waren. Einigen hatte man die Köpfe weggeschossen, anderen klafften blutige Löcher in Brustkorb und Bauch. Viele von ihnen lagen über den Boden des Auditoriums verstreut und in der Luft hingen noch immer dünne Rauchschwaden. Es war ziemlich offensichtlich, was passiert sein musste. Ein paar der kahlköpfigen Kult-Anhänger waren damit beschäftigt, ihre Waffen nachzuladen.
    Es waren immer noch gut 100 Zuschauer am Leben, die alle entweder weinten oder reglos ins Leere starrten, vermutlich kurz davor, durchzudrehen.
    Die Kamera wandte sich von dem Massaker ab und kehrte zu dem Mann zurück. »Wir haben ihnen gesagt, dass sie nicht versuchen sollen abzuhauen«, sagte er. »Wir haben sie gewarnt. Nun, also, tut uns leid wegen des kleinen Zwischenfalls. Der Kameramann ist in Ohnmacht gefallen und hat dabei den Stecker rausgezogen oder so. Aber wir haben ja noch einen – Shaun, an Kamera 2? Ja, Kamera 2.«
    Er drehte sich ein wenig und schielte an der Optik vorbei. »Wie geht’s meinen Jungs da oben? Sind wir noch auf Sendung?«
    Zustimmendes Gemurmel war zu hören, dann nickte der Mann.
    »Gut«, sagte er und drehte sich wieder zu den Zuschauern. »Das war Bill, der Aufnahmeleiter. Er lebt noch«, kicherte der Mann. »Zeig uns Bill noch mal, ja, Shaun?«
    Die Kamera schwenkte zu dem untersetzen Aufnahmeleiter. Der blasse Mann schenkte ihr einen flüchtigen Blick und schaute dann nach unten.
    »Einen Applaus für Bill, bitte«, rief der kahlköpfige Mann und klatschte in die Hände. Seine Anhänger klatschten mit, sonst jedoch niemand.
    »Danke, Bill, du warst uns heute Abend

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