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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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eine große Hilfe.«
    Die Kamera war inzwischen wieder auf den Mann gerichtet.
    »Wissen Sie, ich fürchte, meine Jungs sind da oben im Regieraum jetzt ganz alleine. Scheint so, als wären der Regisseur und seine Leute in dem ganzen Durcheinander abgehauen. Sie haben’s bis zur Tür des Regieraums geschafft.« Er schüttelte den Kopf. Es war offensichtlich, dass er allmählich die Selbstbeherrschung verlor. Er kratzte sich andauernd am Kopf und stolperte immer wieder über seine Worte.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, fragte er einen seiner Anhänger.
    Die Kamera schwenkte zu dem kahlköpfigen Kult-Mitglied. Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung, Sam. Noch mehr Leute wegen der bösen Macht des Fernsehens opfern?«
    »Nee, scheiß drauf«, erwiderte dieser.
    Die Kamera schwenkte schnell wieder zum Anführer zurück.
    »Ich weiß!«, rief er aus. »Lasst uns das Haus des Teufels zerstören!« Er stand auf und hob die Arme. Auf seinem Gesicht lag ein bösartiges Grinsen.
    »Es wird Zeit, dass wir dem Herrn beweisen, was wir wert sind. Lasst uns dieses beschissene Studio abfackeln!«
    Im Hause Layford klingelte das Telefon. Julia sprang auf. »Das wird Dad sein.«
    Sie eilte in den Flur und nahm das Telefon ab.
    Zwei Minuten später kehrte sie wieder ins Wohnzimmer zurück. Sie ließ sich in den Sessel fallen.
    »Was hat er gesagt?«
    »Das Sondereinsatzkommando wird das Studio jetzt stürmen«, teilte sie ihre Tochter mit.
    »Na, das wird aber auch langsam Zeit«, entgegnete Thalia.
    Teil 3: Die Abrechnung
    Als die Beamten des Sonderkommandos sich endlich Zugang zum Gebäude verschafft hatten, wurde klar, dass sie es definitiv nicht mit einer Terrorgruppe zu tun hatten. Sämtliche Polizei- und Ordnungskräfte vereinte zwar die Annahme, dass es sich bei der Gruppe in der Sendeanstalt um einen Kult handelte. Aber sie waren sich erst vollkommen sicher, als sie das Schloss vorsichtig und leise geknackt hatten und sehen konnten, dass sich im Foyer keine Mitglieder des Kults aufhielten. Eine Terrorgruppe hätte dort auf jeden Fall Wachen postiert.
    Manche Sekten wären vielleicht ebenfalls auf den Gedanken gekommen, dort Wachposten abzustellen, aber das war eher die Ausnahme. Die meisten dieser Vereinigungen waren vollkommen desorganisiert und wurden von Vollidioten angeführt, die mehr Charisma als Grips besaßen.
    Dieser Kult bildete offensichtlich keine Ausnahme.
    Das Sonderkommando war schnell und mit äußerster Präzision vorgegangen und hatte den Lärm auf ein absolutes Minimum beschränkt. Sie hatten die Wachmänner gecheckt, die ausgestreckt in ihrem eigenen Blut am Boden lagen, aber sie waren alle längst tot gewesen.
    Jetzt hatten sich die zwölf Beamten des Sonderkommandos auf die drei Eingangstüren des Studios verteilt. Jede Gruppe bestand aus vier Beamten, von denen jeweils zwei mit Sturmgewehren bewaffnet waren, während die anderen beiden einen kleinen, aber durchschlagkräftigen Rammbock schleppten. Ihre Befehle erhielten sie über Kopfhörer von ihrem Einsatzleiter, der das Geschehen von draußen über einen tragbaren Fernseher verfolgte.
    Mit erhobenen Waffen und einsatzbereiten Rammböcken warteten die Beamten im Inneren des Gebäudes auf den finalen Befehl.
    Hinter den Türen hörten sie den Anführer brüllen: »Es wird Zeit, dass wir dem Herrn beweisen, was wir wert sind. Lasst uns dieses beschissene Studio abfackeln!«
    Direkt im Anschluss erhielten die Beamten das Kommando.
    Sam starrte auf das Meer zu Tode erschrockener Gesichter. Seine Gedanken kreisten nur noch darum, wie brillant sein Plan war. Wie brillant er selbst war.
    Er wusste, dass es zu einer Massenhysterie kommen würde, wenn er das Studio in Brand steckte, aber seine Leute würden die Türen bewachen und auf jeden schießen, der versuchen würde, abzuhauen. Er hatte keine Schuldgefühle, weil er seine Anhänger in den Tod schickte. Sie waren Niemande, Ausreißer ohne die Fähigkeit, selbstständig zu denken.
    Beschissene Vollidioten, dachte er. Die würden sogar glauben, dass ich schwarz bin, wenn ich es ihnen erzählen würde.
    Aber er liebte die Macht. Er war für diese Menschen wie ein Gott. Diesen Aspekt würde er durchaus vermissen.
    Man weiß ja nie, ich könnte vielleicht eine neue Gruppe um mich sammeln, wenn ich ganz weit weg von hier bin, dachte er. Ich könnte mein Aussehen verändern, in ein anderes Land ziehen …
    Unvermittelt wurden alle drei Eingangstüren gleichzeitig aufgebrochen und

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