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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs
Autoren: Sandra Marton
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Licht im Wohnzimmer angelassen hatte, sah er sofort, dass Lipton ihr noch mehr angetan hatte.
    Auf Graces linker Schläfe zeichnete sich ein hässlicher Bluterguss ab.
    Für einen Moment verschwamm vor seinen Augen alles. Zum ersten Mal verstand er den Ausdruck „blind vor Wut“.
    Noch einmal holte er tief Luft und bemühte sich um Fassung. Grace brauchte ihn jetzt. Also trug er sie in das große Marmorbad der Villa hinüber und setzte sie vorsichtig auf einem der Rattansessel ab, die auf das große Fenster zum Garten blickten.
    „Grace.“ Er kniete sich vor sie und griff nach ihren Händen. „Du brauchst einen Arzt.“
    „Mir … mir geht es gut.“
    Was für ein Unsinn! Der Bluterguss an ihrer Schläfe, die Abdrücke auf ihrem Handgelenk und dem Arm …
    „ Habiba. Ein Arzt …“
    „Nein!“ Ihre Augen flehten um Verständnis. „Ich möchte nicht, dass mich jemand so sieht, Salim.“
    „Also gut“, gab er nach. „Dann versprich mir, dass du hier sitzen bleibst, während ich Aspirin suche. Einverstanden?“
    Sie nickte. Das allein war schon ein Indiz für ihr Trauma. Wenn Grace etwas nie gewesen war, dann gefügig.
    Wo, zur Hölle, war ein weicher Waschlappen? Aspirin? Er riss die Schränke auf und fegte den kompletten Inhalt heraus. Badeöl. Seifen. Unmengen nutzlosen Zeugs. Man konnte doch wohl einen Erste-Hilfe-Kasten erwarten in einem Hotel, das dreitausend Dollar die Nacht kostete.
    Da, endlich!
    Salim öffnete den Kasten, nahm ein paar Tabletten heraus und füllte ein Glas mit Wasser. Dabei ermahnte er sich, ruhig zu bleiben. Er half Grace nicht, indem er sich von seinem Zorn überwältigen ließ.
    Im nächsten Moment kniete er erneut vor ihr und streckte ihr die geöffnete Handfläche mit den Tabletten entgegen, die sie gehorsam nahm. Er führte das Glas an ihre Lippen. Sie trank. Grace war nicht nur gefügig, sie schien auf Autopilot geschaltet zu haben, und das machte ihm wirklich Angst.
    „Sehr gut“, lobte er sanft. „Du bleibst einfach noch eine Weile hier sitzen, ja? Ich hole etwas Eis.“
    „Okay“, flüsterte sie leise.
    Er brauchte nicht lange. „Alles da“, sagte er und legte den Eisbeutel im Waschbecken ab. „Eis. Ein weicher Waschlappen. Dreh dein Gesicht zu mir. Ja, genau so.“ Als er ihre Schläfe berührte, zuckte sie zurück. Erneut hätte er sich beinahe von seinem Zorn übermannen lassen, doch irgendwie gelang es ihm, beruhigend zu lächeln. „Gut. Sehr gut. Jetzt werde ich mit dem Waschlappen dein Gesicht kühlen, habiba. Okay?“
    Sie nickte. Er war ganz sanft. Dennoch zog sie mehrere Male scharf Luft ein.
    „Tut mir leid“, murmelte er.
    „Nein, ist schon gut. Du hast mir nicht …“
    Er ergriff ihre Hand. Die Abdrücke am Gelenk und auf dem Arm wurden immer dunkler.
    „Ich werde jetzt dein Handgelenk bewegen“, erklärte er mit fester Stimme. „Nur ein bisschen, um sicherzugehen, dass es nicht gebrochen ist.“
    Das war es nicht, dennoch schnappte sie nach Luft.
    „Wahrscheinlich ist es verstaucht, habiba . Pass auf, ich rufe das Hotel an. Ich bitte um einen Arzt, der diskret ist und …“
    „Bitte nicht. Mir geht es gut.“
    Salim schaute ihr in die Augen. Sie blickte ihn klar, offen und sehr entschlossen an.
    „Grace, du solltest dich röntgen lassen. Ich könnte wenigstens …“
    „Ich sagte, dass es mir gut geht.“
    Er lehnte sich ein Stück zurück und betrachtete sie aufmerksam. „Was hat er mit dir gemacht?“
    Sie senkte den Kopf, sodass die Haare nach vorne fielen und ihr Gesicht abschirmten.
    „Nichts.“
    „Verdammt noch mal, Grace, was hat er mit dir gemacht?“
    Sie holte tief Luft.
    „Er … er meinte, er hätte genug davon, Spielchen zu spielen. Er hat … Dinge gesagt. Befahl mir, in seine Suite zu gehen und mich für ihn … fertig zu machen. Ich habe klar gestellt, dass das niemals geschehen würde, und … und da ist er wütend geworden.“
    Salim spürte, wie es ihm mit jedem Wort kälter wurde. Als er sich aufrichtete, rührte sich etwas Hässliches in ihm.
    „Warum bist du zu ihm zurückgegangen? Hast du geglaubt, dass er einfach vergessen würde, was zuvor passiert ist?“
    „Ich bin nicht zu ihm zurückgegangen. Ich wollte meine Sachen holen, dann zur Rezeption gehen und mir ein eigenes Zimmer besorgen. Ich hatte eins reserviert – meine Sekretärin hatte das erledigt – aber als wir dann eincheckten …“
    „Du hattest ein eigenes Zimmer gebucht?“
    Sie schaute ihn an. Plötzlich lag wieder Feuer in ihrem
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