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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs
Autoren: Sandra Marton
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dass sie nicht von einem hungrigen Hai gewittert worden waren.
    „Das ist nicht weiter schlimm. Mach dir darum keine Sorgen. Sag mir einfach nur, wo es weh tut.“
    Ihr Stirnrunzeln verstärkte sich. Er konnte ihr förmlich ansehen, wie sie innerlich nach Schmerzen suchte. „Mir tut alles weh. Aber mein Kopf …“ Sie hob eine Hand, berührte mit dem Finger die Schläfe und zuckte zusammen. Salim packte ihre Hand und zog sie zurück.
    „Du hast da eine Wunde, habiba “, erklärte er sanft. Mein Gott, er konnte es sich doch erlauben, freundlich zu ihr zu sein, bis sie sich besser fühlte. Deshalb änderte sich ja nichts. Sie war immer noch eine Diebin, aber im Moment brauchte sie ein wenig Mitgefühl. „Ich habe sie so gut ich konnte gereinigt. Versuche, sie nicht zu berühren, ja?“
    Grace nickte. „Okay.“
    Das „okay“ beunruhigte ihn. Wenn er ganz ehrlich war, gab es da irgendwas, das ihm massiv Sorgen bereitete, seit sie wieder zu sich gekommen war. Sie hatte eine Gefügigkeit an sich, die völlig untypisch für sie war.
    Grace konnte so störrisch sein wie ein Esel, besonders wenn man ihr Ratschläge erteilte. „Du isst zu wenig“, sagte er einmal zu ihr, woraufhin sie ihm einen Blick zuwarf, der ihm deutlich machte, dass er keine Ahnung habe. Oder: „Du arbeitest zu lange“, was sie damit konterte, dass er der Letzte war, der anderen vorhalten konnte, zu lange zu arbeiten. Und dann hatte es diese eine Situation gegeben, nicht allzu lange bevor sie davongelaufen war, als er ihr erzählte, dass in seinem Gebäude eine Eigentumswohnung angeboten wurde. „Was hältst du davon, wenn ich sie dir kaufe?“, fragte er, doch anstatt sich in seine Arme zu schmiegen und ihm zu sagen, wie wundervoll es wäre, ihm so nah zu sein, schaute sie ihn an, als hätte er ihr großen Schmerz zugefügt, und sie erwiderte, dass sie das nie im Leben zulassen würde …
    Und was, in aller Welt, hatte das mit ihrer jetzigen Situation zu tun?
    Sei einfach froh, dass sie dir keine Schwierigkeiten bereitet, sagte sich Salim und stand auf.
    „Also“, erklärte er knapp, so als hätte er alles unter Kontrolle, „ich schlage vor, dass ich mich mal ein bisschen umsehe. Die Gegend auskundschafte.“
    „Okay.“
    „Vielleicht haben wir Glück, und es befindet sich ein Fünf-Sterne-Hotel mit Top-Restaurant am anderen Ende der Insel.“
    Er hoffte auf ein Lächeln. Stattdessen bekam er ein weiteres, teilnahmsloses „Okay“.
    Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Erneut kniete er sich vor sie, nahm ihre Hand und drückte sie fest.
    „Grace? Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“
    „Mmm, ich habe dir ja gesagt, das mein Kopf wehtut, aber davon abgesehen …“
    „Gut. Sehr gut.“ Das war es doch, nicht wahr? Der Absturz, die Nacht im Meer, all das hatte ihr viel abverlangt. Sie war erschöpft, und deshalb benahm sie sich so merkwürdig. Wenn er ihr erst mal etwas Wasser und Essen gebracht hatte, würde sie wieder die Alte sein.
    Clever wie eh und je, flüsterte ihm eine hinterhältige Stimme zu. War es vielleicht möglich, dass sie ihm erneut etwas vorspielte, um sein Mitleid zu wecken? Die Wunde an der Schläfe war echt. Doch das bedeutete ja nicht, dass es sich mit allem anderen genauso verhielt, und wieso dämmerte ihm das eigentlich erst jetzt?
    Salim richtete sich auf.
    „Schön, dann ist das geklärt“, bemerkte er kühl. „Du wartest hier, während ich mich umschaue. Und denk nicht mal dran, dich davonzumachen, es gibt sowieso keinen Ort, an den du gehen kannst, verstanden?“
    Sie nickte. Salim kam sich wie ein Idiot vor, weil er ihr diese dumme Warnung einschärfte. Himmel, sie hatten einen Flugzeugabsturz überlebt! Das Problem bestand darin, dass er allmählich das Gefühl hatte, in eine Art Paralleluniversum geraten zu sein.
    „Ich bin gleich zurück“, versicherte er rasch und marschierte auf den Pfad zu, der durch Palmen und dichtes Gebüsch ins Innere der Insel führte. Er hatte den Weg beinahe erreicht, als Grace noch etwas sagte.
    „Entschuldige bitte …“
    Entschuldige bitte? Salim hätte am liebsten laut gelacht. Stattdessen holte er tief Luft und drehte sich zu ihr um.
    „Ja?“
    „Ich … ich habe ein paar Fragen …?“
    Er warf einen ungeduldigen Blick gen Himmel. Die Sonne ging bereits unter, es blieb ihm also nicht mehr viel Zeit, sich auf der Insel umzuschauen.
    „Na ja, ich habe auch Fragen, aber die können warten, bis …“
    „Meine können nicht warten“, widersprach sie
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