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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Rücken streichelte, bis sie schließlich keine Tränen mehr hatte.
    Er wartete, bis sie ganz ruhig war. Dann packte er ihre Schultern und schob sie ein Stückchen von sich fort. Ihre Nase war rot, die Augen geschwollen. Er hasste sich dafür, so harsch reagiert zu haben, wo sie doch stattdessen seinen Trost gebraucht hätte.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich. „Ich hätte nicht an dir zweifeln sollen.“
    „Ich … ich verstehe es einfach nicht. Wie konnte ich all diese Dinge vergessen? Wer ich bin. Was mit uns passiert ist. Wer du bist, denn du bist nicht der Pilot, oder? Ich meine, der Pilot eines großen Flugzeugs würde nicht die Namen aller Passagiere kennen.“
    „Es war ein Privatjet, habiba , und er gehörte mir. Du und ich waren die einzigen Passagiere.“ Seine Augen verdunkelten sich, und um seine Mundwinkel zuckte es. „Es gab noch andere Menschen. Meine Crew.“
    „Sind sie … sind sie …“
    Salim umfasste ihr Gesicht. „Das Einzige, was jetzt eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass wir überlebt haben.“
    „Aber warum kann ich mich nicht …“ Sie schluckte. „Bin ich … bin ich …?“ Sie zögerte, weil sie Angst hatte, es laut auszusprechen. „Bin ich … du weißt schon, bin ich krank? Habe ich irgendeine … Geisteskrankheit?“
    „Nein, nein“, beruhigte er sie rasch. „Nichts dergleichen.“
    „Du meinst, ich leide an Amnesie?“ Am liebsten hätte sie gelacht. Es war ein derart albernes Klischee.
    Er nickte. „Es scheint so.“
    Seine Bestätigung machte es plötzlich real. Ihre Knie begannen zu zittern.
    „O Gott“, flüsterte sie, „Gott, was soll ich nur tun?“
    „Du wirst dich entspannen. Bleib ganz ruhig. Ich weiß nicht viel über Amnesie, aber ich glaube nicht, dass sie normalerweise allzu lang anhält.“
    „Sie hat bereits zu lange angehalten“, versuchte sie zu scherzen, auch wenn ihr gar nicht danach zumute war.
    „Wir stehen das gemeinsam durch, habiba . Gib dem Ganzen ein wenig Zeit, und dann wird deine Erinnerung sicherlich zurückkehren.“
    „Warum nennst du mich so? Habiba. Du sagtest doch, mein Name wäre Grace. Grace Hudson.“
    „ Habiba ist … einfach ein Spitzname in meiner Sprache. Er hat keine wirkliche Bedeutung.“
    Salim erwartete, dass seine Nase wachsen würde. Seine Worte waren eine glatte Lüge. Habiba bedeutete Liebling. Sweetheart. Liebste. Früher hatte er den Kosenamen benutzt, weil sie zu ihm gehörte. Seit gestern tat er es nur aus Sarkasmus. Jetzt … jetzt wusste er nicht, warum er sie so nannte, nur dass es ihm ganz leicht über die Lippen ging.
    „Und dein Name ist Salim. Salim und wie weiter?“
    Irgendwie schien es weder die richtige Zeit noch der richtige Ort, um seinen Titel zu benutzen. Es war beinahe, als wären sie sich nie zuvor begegnet.
    „Salim al Taj.“ Er ergriff ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „Nett, dich kennenzulernen, Grace Hudson.“
    Sie lächelte, ganz so, wie er es gehofft hatte. „Es ist auch nett, dich kennenzulernen.“
    Eine Seebrise zerzauste ihr Haar. Es war zu einer wilden Lockenmähne getrocknet. Ohne darüber nachzudenken, streckte Salim eine Hand aus und wickelte sich eine seidige Strähne leicht um den Finger. Der Rest von ihr, genauso wie er selbst, war immer noch nass, und die Wunde an ihrer Schläfe leuchtete mittlerweile in einem Violettrot, das vermutlich nicht mal Gauguin so hinbekommen hätte.
    Sie war nicht die elegante Grace, die in New York seine Geliebte gewesen war, aber sie war schön. Unglaublich schön. Dann noch die Art, wie sie ihn anlächelte, ohne Groll, ohne Kälte oder Arglist …
    Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, weil er daran dachte, wie es einst zwischen ihnen gewesen war.
    Salim überlegte nicht, er plante nicht, er zog sie einfach an sich, beugte den Kopf und streifte sanft ihre Lippen.
    „Es wird alles gut werden, habiba “, flüsterte er, und zum ersten Mal seit Monaten fühlte sich das Kosewort absolut richtig an.
    Grace wollte nicht am Strand warten, während er die Insel erkundete.
    Wollte nicht? Salim hätte beinahe gelacht.
    Sie weigerte sich rundheraus. Und das war gut. Er nahm es als Zeichen, dass seine Grace zurück war – nun, nicht seine Grace, das nicht. So würde er nie wieder von ihr denken, aber die Grace, von der er wusste, dass sie niemals den leichten Weg wählte.
    „Also?“
    Er blinzelte. Grace stand ungeduldig vor ihm – ihre ganze Haltung drückte Trotz aus.
    „Ich bleibe nicht hier, während du

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