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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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ich einen fliegenden Wurm und komme hierher. Das dauert keine halbe Stunde! Hier verdiene ich mein Taschengeld und außerdem will ich mal Naturkreislauf-Forscher werden. Dieser Garten hier ist einmalig, weißt du? Einige dieser Pflanzen gibt es nur hier und sonst nirgends auf der Welt.“
    Thuna mochte seine Begeisterung. „Ja, darüber will ich auch noch viel lernen“, sagte sie. „Aber das ist erst mein erster Schultag hier. Vorher habe ich nur Lesen und Schreiben gelernt.“
    Nun schwiegen sie beide und das war etwas komisch. Darum drehte sich Thuna schnell um und zeigte auf die fluoreszierenden Seerosenblätter auf dem dunkelblauen Teich.
    „ Wie kommt das da?“, fragte sie. „So was habe ich noch nie gesehen!“
    „ Dieses Leuchten gibt es sonst nur bei Pflanzen im gumbrischen Urwald“, erklärte der Junge. „Man vermutet, dass eine Pflanze von dort magikalisch verändert und hier eingepflanzt wurde. Allerdings muss das auf sehr einfache Weise geschehen sein, denn diese Seerosen gibt es schon seit 900 Jahren – und vor 900 Jahren war die Wissenschaft noch nicht so weit fortgeschritten.“
    „ Ah!“, rief Thuna. „Das ist ja interessant!“
    „ Ja, es gibt aber noch eine andere Geschichte“, erzählte der Junge. „Von einer Fee, die vor Tausenden von Jahren in diesen Teich geflohen ist. Sie flüchtete vor dem Herrscher, der diese Festung erbaute. Nachdem die Fee und ihr Volk die Wälder verlassen hatten, wurden die Wälder rundum so dunkel und gefährlich, wie sie es heute sind. Angeblich leuchten die Blätter durch den Feenstaub, den sie am Teichgrund zurückließ.“
    „ Das ist eine traurige Geschichte“, sagte Thuna. „Ist sie denn wahr?“
    Der Junge hob die Schultern.
    „ Wer weiß das schon? Ein bisschen was Wahres ist fast an jeder Geschichte. Mir fällt gerade der Name der Fee nicht ein … Sonst könntest du dir in der Bibliothek die ganze Geschichte durchlesen. Sie ist spannend, ich habe das gemacht, als ich hier angefangen habe.“
    „ Estherfein!“, rief Thuna. „Hieß sie so?“
    „ Richtig! Genauso hieß sie! Woher weißt du das?“
    „ Ach“, meinte Thuna. „Es ist komisch. Ich habe heute Nacht von ihr und dem Teich geträumt.“
    Der Junge hob erstaunt die Augenbrauen. „Wirklich? Das hat bestimmt etwas zu bedeuten!“
    Thuna wurde rot, zumindest glaubte sie das, denn ihr Kopf wurde ganz heiß. Hier stand sie und unterhielt sich mit einem so gut aussehenden, netten Jungen, als würden sie sich schon lange kennen. Dabei war Thuna eigentlich sehr schüchtern, wenn es um nette Jungen ging.
    „ Wie heißt du eigentlich?“, fragte sie nun.
    „ Lars“, sagte der Gärtnerjunge. „Und du?“
    „ Thuna.“
    Sie lächelten einander noch mal kurz an und dann machte sich Lars wieder eifrig an seine Rosen, während Thuna noch eifriger in die Bibliothek zurückkehrte. Würde sie sich noch öfter mit Lars unterhalten? Sie wagte es kaum zu hoffen. Was sollte er auch an ihr finden? Thuna hatte unscheinbare dunkelblonde Haare und ein langweiliges schmales Gesicht. Nichts an ihr war außergewöhnlich. Höchstens ihre Augen, die ein bisschen schräger standen als die der anderen Mädchen. Ob das schön war, wusste sie nicht zu sagen. Sie war auch nicht besonders gut angezogen. Sie besaß einen braunen Rock, eine graue Hose und zwei geflickte Kittel aus dem Waisenhaus. Bisher hatte ihr das immer genügt. Aber heute, für einen kurzen Moment zwischen Garten und Bibliothek, wünschte sie, sie hätte etwas Hübscheres zum Anziehen gehabt.
    Kaum betrat sie den Raum mit den vielen, vielen Büchern vergaß sie diesen plötzlichen Anfall von Eitelkeit und wurde wieder von Wissensdurst gepackt. Die Bibliothek hatte sich mittlerweile geleert. Die meisten Schüler hatten ihre Hausaufgaben erledigt und die allermeisten dieser Schüler blieben in keinem Raum voller Bücher, wenn sie nicht dazu gezwungen waren. Thuna fand eine Lexikon-Reihe, sie nahm sich den Band ‚Erbsenflügel – Etzlingskraut’ und setzte sich damit an ihren Tisch am geöffneten Fenster.
     
    Sie erfuhr, dass Estherfein der Legende nach eine Königin unter den Feen gewesen war. Sie regierte in dem Wald, der heute Sumpfloch umgab. Damals war es ein heller, freundlicher Wald voller Weisheit gewesen. Doch dann fiel ein finsteres Volk aus dem Nordwesten ein, das im Bunde mit einer Heerschar von Crudas die Herrschaft an sich riss und die Feen verfolgte. Als sich Wargar, der Ungelenke, in den Sümpfen eine Festung baute,

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