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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Schüler gesund gemacht, die von der schrecklichen Rosenblatt-Schlange gebissen worden waren. Wenn sie so etwas Schwieriges vermochte, dachte Maria, dann konnte sie sicher auch Berry helfen. Natürlich hatte Maria Angst, in der Nacht alleine durch die dunklen Gänge zu gehen. Und vor Estephaga Glazard hatte sie auch Angst, die hatte nämlich eine lange, blaue Zunge, die manchmal ganz plötzlich vorschnellte. Es war fast der einzige Hinweis darauf, dass Estephaga einige Reptilien-Verwandte hatte.
    „ Du musst nicht alleine gehen“, sagte Lisandra. „Ich komme mit.“
    Scarlett hielt diese Maßnahme für vollkommen überflüssig. Aber wie hätten die beiden anderen auch wissen können, dass sie für das Fieber verantwortlich war? Die Freundinnen hatten ja keine Ahnung von Scarletts böser Veranlagung. Scarlett drehte sich auf die Seite und schaute aus einem der offenen Fenster. Da sah sie, wie ein kleiner, pummeliger Schatten hereingeklettert kam, der husch, husch, unter Thunas Bett verschwand. Ein kleiner Unhold aus dem Wald. Es sah nicht so aus, als ob er das erste Mal hier wäre. Denn kaum war er unter Thunas Bett verschwunden, hörte man sehr leise, leicht brummende Schlummergeräusche. Scarlett lächelte und fühlte sich gleich ein bisschen besser. Sie war also nicht das einzige böse Geschöpf, das versuchte, harmlos zu sein.
     
    Estephaga Glazard machte um Berry nicht viel Aufhebens.
    „ Fieber“, sagte sie. „Das kommt schon mal vor in so einer Jahreszeit. Wenn es morgen nicht besser ist, soll sie im Bett liegen bleiben. Ich gebe ihr einen Schlaftrunk und damit soll es gut sein.“
    Das mit dem Schlaftrunk kam Scarlett sehr entgegen. Doch leider wusste sie immer noch nicht, wo das Spiegelfon steckte. Nun neigten viele Leute dazu, Maria für ein bisschen einfältig zu halten. Viele verwechselten ihre grenzenlose Gutmütigkeit mit Dummheit. Doch diese Leute unterschätzten sie. Das erkannte nun auch Scarlett, als Estephaga Glazard fort war und die Wirkung des Schlaftrunks noch auf sich warten ließ. Maria kniete sich neben Berrys Bett und nahm ihre Hand.
    „ Möchtest du mit deinen Eltern sprechen, Berry?“, fragte Maria. „Ich könnte das Spiegelfon für dich holen. Vielleicht schläfst du besser, wenn sie dich getröstet haben?“
    „ Nein, nein“, flüsterte Berry. „Sie sollen sich keine Sorgen machen.“
    „ Ja, du hast recht“, erwiderte Maria, „daran habe ich gar nicht gedacht. Aber wenn es dir morgen schlechter geht, dann sollten sie auf jeden Fall Bescheid wissen! Sag mir doch vorsichtshalber, wo das Spiegelfon ist, damit ich sie anrufen kann, falls es nötig wird. Du weißt ja, die Lehrer hier werden deine Eltern erst rufen, wenn alles zu spät ist!“
    Berry schüttelte nur den Kopf. Sie war schon zu müde, um zu antworten.
    „ Schon gut“, meinte Maria. „Ich werde es auch so finden. Du hast es doch sicher hier im Zimmer versteckt?“
    Wieder schüttelte Berry den Kopf.
    „ Gut, dann sehe ich in deinem Fach in der Bibliothek nach. Oder in deinem Sportschrank. Ich finde es schon, mach dir keine Sorgen.“
    „ Nein“, murmelte Berry unter Anstrengung. „Da ist es nicht … Such im Hungersaal … bei den Fenstern …“
    Berry drehte den Kopf auf die andere Seite und dann war sie eingeschlafen.
    „ Das ist doch gelogen“, wisperte Lisandra Scarlett zu.
    „ Ja und nein“, antwortete Scarlett. „Ich weiß jetzt, wo ich suchen muss. Es ist bestimmt in der Bibliothek oder im Sportschrank. Sonst hätte sie sich nicht dazu aufgerafft, Maria zu widersprechen.“
    Als Scarlett in dieser Nacht durch Sumpfloch schlich, um das Spiegelfon zu suchen, verlief sie sich endlich mal nicht. Sie konnte sogar einige nützliche Zaubereien anwenden – Geräuschlosigkeit, Nachtsicht, Spurenwitterung – da sie ja einen Diebstahl plante, eindeutig ein böses Vorhaben, das ihre Zauberkräfte freisetzte. Sie fand das Spiegelfon hinter einem Stapel von Büchern in Berrys Fach in der Bibliothek. Nun musste sie es nur noch an einem anderen Ort verstecken, an dem es ganz sicher niemand finden würde. Da ihr nichts Besseres einfiel, lief sie nach draußen in den Garten und vergrub das Spiegelfon am Fuß eines Ungenießbaren Apfelbaums in der Erde.
     
    Am nächsten Morgen ging es Berry schon viel besser. Doch sie sagte zu ihren Freundinnen, sie wolle lieber noch im Bett liegen bleiben, damit sie nicht plötzlich einen Rückfall bekäme. Also gingen Maria, Lisandra und Scarlett alleine zum Frühstück, wo

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