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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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begonnen hatte, stach er zu.
    Doch Scarlett konnte so viel Kirschkompott essen, wie sie wollte, es tat ihren bösen Kräften keinen Abbruch. Es musste etwas anderes sein, das sie wehrlos macht, doch sie hatte keine Ahnung, was es war. Viego lag ihr in den Ohren, dass sie es unbedingt so schnell wie möglich herausfinden musste, doch Scarlett verdrängte dieses Problem sehr gerne.
    „Ich hab mir schon hundertmal den Kopf zerbrochen“, sagte Scarlett zu ihrer Verteidigung. „Aber ich kann mich an keine Situation erinnern, in der ich jemals gemerkt hätte, dass ich keine Kraft habe!“
    „Vielleicht merkst du es ja gar nicht, das ist das Tückische.“
    Viego sah sie an, faltete die Hände und gab einen leisen Seufzer von sich.
    „Wir werden dieser Frage mit mehr Aufwand auf den Grund gehen müssen. Ich lasse mir etwas einfallen.“
    Scarlett zog die Augenbrauen zusammen.
    „Muss das sein?“
    Die Mundwinkel des Halbvampirs wanderten auseinander und die langen Schneidezähne kamen zum Vorschein – es war Viegos gruselige Art zu lächeln.
    „Wenn ich dich nicht zu deinem Besten quäle, wer tut es dann?“, sagte er. „Aber genug für heute, ich möchte ja nicht, dass du zu spät zu deinen zahlreichen Verabredungen kommst.“
    Scarlett erwiderte sein Lächeln mit einem für ihre Verhältnisse freundlichen Strahlen. Dann stand sie auf und verließ ohne ein weiteres Wort das düstere Studierzimmer ihres Lieblingslehrers.
     
    Maria ging zur Schule, seit sie fünf Jahre alt war, und vom ersten Tag an lag eine Art Fluch auf ihr: Sie brachte immer nur schlechte Noten nach Hause, in ihrem Kopf blieb scheinbar nichts hängen und manche Lehrer wurden angesichts ihrer Unfähigkeit so wütend, dass sie sich weigerten, sie noch länger zu unterrichten. Dabei war Maria alles andere als dumm. Das Rätsel ihrer schlechten Leistungen lag auch nicht allein in ihrer fehlenden Zauberkraft begründet. Es war vielmehr so, als wollte man einen Schwamm nass machen, der zuvor mit einem Trockenzauber belegt worden war. Sie war verträumt und abgelenkt und wenn sie von einem Lehrer etwas gefragt wurde, was sie eigentlich wusste, dann fand sie in ihrem Gehirn nicht die richtige Schublade. Ihr Wissen war unauffindbar, sobald es geprüft wurde. Im normalen Leben bewegte sie sich mit schlafwandlerischer Sicherheit durch das Chaos in ihrem Kopf. Sie fand alles, was sie suchte. Doch wenn jemand sie zur Ordnung rief, vor allem ein Lehrer, der etwas von ihr erwartete, fand sie nichts mehr. Anfangs hatte sie das noch sehr betrübt, doch mit jedem Schulwechsel und jedem Privatlehrer, der entnervt das Handtuch warf, war sie sorgloser geworden. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie schlechte Noten schrieb, weil sie es nicht ändern konnte. Ihr Kraut-und-Rüben-Gehirn ließ nichts anderes zu.
    Thuna sah das anders. Sie vermutete, dass es gerade das Chaos in Marias Kopf war, das es ihr erlaubte, Dingen Leben einzuhauchen. So kam sie auf die Idee, dass Maria eine andere Technik anwenden müsste, um erfolgreich zu sein: Statt verzweifelt in ihrem unaufgeräumten Gehirn zu wühlen, wenn sie ein bestimmtes Wissen brauchte, sollte sie das Gegenteil probieren. Zum Beispiel abwarten, bis das Wissen von alleine bei ihr vorbeikam. Oder es rufen. Oder ein imaginäres Lebewesen losschicken, um ihr das Gesuchte zu holen. Maria fand diese Ideen komisch, probierte aber eine nach der anderen aus. Der Erfolg war spärlich, doch als Maria in ihren Gedanken einem kleinen Affen in Uniform den Auftrag erteilte, die Namen der abtrünnigen Reiche anzuschleppen (Herr Winter, der Geschichtslehrer, wollte das nämlich unbedingt von ihr wissen), da passierte etwas Erstaunliches: Der Affe kam mit einem dicken Wälzer in goldenem Einband zurück (all das passierte in Marias Fantasie – ich hoffe, du kannst es dir vorstellen) und schlug vor Marias innerem Auge die erste Seite auf. Was Maria sah, war leider nicht die riesige Landkarte von Amuylett mit den angrenzenden Reichen, sondern der Stadtplan einer Stadt namens Augsburg. Von so einer Stadt hatte sie noch nie gehört und überhaupt sah der Plan so seltsam aus, dass sie daran zweifelte, ob es sich überhaupt um einen Plan handelte und nicht um das Strickmuster einer Greisin mit Sehstörungen.
    „Ich höre, Maria?“
    Herr Winter wurde ungeduldig und deutete ihren Gesichtsausdruck als betont unwillige Grimasse.
    „Also … die abtrünnigen Reiche … die …“
    Verzweifelt wartete Maria darauf, dass der Affe in ihren

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