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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Glück keinen Schmerz. So ungeschickt, wie er war, konnte das nur von Vorteil sein, denn er fiel und stieß und klemmte sich andauernd irgendwo.
    Obwohl er immer wieder in die Schublade geschickt werden musste, hatte der ungezogene Rackiné auch gute Momente. Vor allem dann, wenn er Geschichten aus dem bösen Wald erzählte, und ihm alle Mädchen gespannt dabei zuhörten. Es war erstaunlich, wie gewählt und hübsch sich der Hase ausdrücken konnte und wie weich seine Stimme dabei wurde. Er war ein begabter Erzähler, denn er konnte gut beschreiben, er machte es spannend und immer wieder baute er etwas Lustiges ein, sodass die Mädchen überrascht auflachten. Wenn er von wandernden Pilzen, hinterhältigen Schneebrütern, scheuen Wunschholden, ekligen Spinnsaugern und lauten Unholdpartys erzählte, dann war es Thuna, die am sehnsüchtigsten zuhörte.
    Das lag auch daran, dass Rackiné behauptete, der Wald sei lange nicht so böse wie sein Ruf. Rackiné fand alle Wesen darin „in Ordnung“, „cool“ oder „verrückt“. Mit seinem Freund, dem Unhold, hatte Rackiné die kälteste Zeit des Winters in einem riesigen unterirdischen Bau verbracht, wo all diejenigen Waldwesen, in deren Adern Blut oder etwas Ähnliches floss, sich aneinandergedrückt und gewärmt hatten. Man hatte sich Geschichten erzählt, gemeinsam Vorräte geplündert (mit Vorliebe Vergorenes), gesungen und viel geschlafen. Ab und zu, wenn es das Wetter zuließ, waren Rackiné und sein Freund aus dem Bau gekrochen und durch den Wald gestreift. Sie waren auch an einem Ort gewesen, wo unterirdische heiße Quellen entsprangen. An diesem Ort lag auch im tiefsten Winter kein Schnee und die Bäume und Pflanzen, die dort wuchsen, waren von einer seltsamen Art, wie große Fächer und grüne Riesenblumen. Der Stamm der Trommelgnome regierte über dieses Gebiet. Die waren total durchgeknallt, fand Rackiné, aber nett. Die ganze Zeit trommelten sie und gaben einen brummigen Singsang von sich. Diese struppigen und eher untypisch pummeligen Gnome behaupteten, dass sie den Feen dienten, deren Rückkehr in den Wald angeblich bevorstand. Denn die Trommelgnome und auch andere Wesen, die Rackiné im unterirdischen Bau getroffen hatte, wussten von blauen Stellen zu berichten. Das waren Orte im Wald, an denen sich ein schwaches blaues Leuchten ausbreitete. Nicht jeder konnte es sehen. Man musste besondere Augen dafür haben.
    Seit Thuna von diesen blauen Orten erfahren hatte, träumte sie davon, in den Wald zu gehen und das alles mit eigenen Augen zu sehen. Als sie diese Idee einmal äußerte, waren ihre Freundinnen entsetzt und warnten sie eindringlich. Auch wenn Rackiné so tat, als wäre der Wald eher harmlos, wusste man doch, dass im Wald immer wieder Schüler verloren gingen und dass man dort an mörderische Wesen geraten konnte, die alles andere als nett waren.
    Aber der Wunsch verließ Thuna nicht, was dazu führte, dass sie mit Rackiné heimlich Pläne schmiedete, wie sie es anstellen könnten, unbemerkt einen Ausflug in den Wald zu machen. Für Rackiné war das sowieso kein Problem, er verschwand immer wieder tageweise, um seinen Kumpel zu treffen und „Abenteuer zu erleben“, wie er es nannte. Doch Thuna wollte abwarten, bis das Hochwasser abgelaufen war und sich eine günstige Gelegenheit ergab.
     
    Das Wasser stieg und stieg, bis es eines Tages sogar den Hungersaal erreichte. Das war der Höhepunkt, der vom Auftauchen eines krokodilartigen Reptils mit Glubschaugen gekrönt wurde, das kreuz und quer durch die Festung schwamm und durch die Flure klatschte und platschte, panisch nach einem Ausgang suchend. Irgendwann erklomm es eine Fensterbank und stürzte sich durchs offene Fenster in den äußeren Sumpf, wo es untertauchte und fortan nicht mehr gesehen wurde. Nach diesem Ereignis sank das Wasser wieder und die Schüler wurden zum Aufräumen und Putzen eingeteilt, denn das Sumpfwasser hatte eine stinkende, eklige Unordnung hinterlassen. So kam es, dass selbst die größten Schulmuffel den Tag herbeisehnten, an dem es wieder normalen Unterricht geben würde.
    Als dieser Tag anbrach, waren alle Schneereste verschwunden und die Gefräßigen Rosen öffneten ihre ersten dunkelroten Blüten. Die fluoreszierenden Seerosenblätter zeigten sich in ihrer ganzen smaragdfarbenen, leuchtenden Schönheit und die Ungenießbaren Apfelbäume dufteten nach süßer Fäulnis, um die Aasbienen anzulocken, ohne die kein Ungenießbarer Apfelbaum Früchte tragen konnte. Im Tal der

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