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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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ließ.
    „Ich will dir was sagen. Du darfst es aber nicht falsch verstehen …“
    Berry sagte das sehr leise. Sie sah jetzt auch gar nicht mehr geistesabwesend aus.
    „Ja, gut. Ich höre.“
    „Dieser Hanns … ich dachte, du hättest aufgehört, dich mit ihm zu treffen.“
    „Er hat aufgehört. Er war sauer auf mich, aber jetzt hat er mir wohl vergeben.“
    Berry zögerte, bevor sie weitersprach. Sie rang mit sich.
    „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll …“
    „Was?“
    „Du solltest ihm nicht vertrauen.“
    „Warum?“
    Berry schien zu überlegen, wie sie es am besten erklären könnte.
    „Er tut doch so, als wäre er arm, nicht wahr?“, sagte sie dann endlich.
    „Ja, ist er auch. Ich habe seine Zieh-Eltern gesehen. Das sind ganz arme, alte Leute.“
    „Alt sind sie. Aber arm? Wenn es die beiden Leute sind, mit denen ich ihn mal gesehen habe, dann sind sie nicht arm. Das ist schon ein paar Jahre her. Ich hab sie beim Einkaufen auf der Ladenstraße in Tolois gesehen. Sie kamen aus einem sehr teuren, vornehmen Laden. So waren sie auch angezogen.“
    „Vielleicht war es ein ähnlicher Junge“, sagte Scarlett. „Hanns ist nicht gerade unverwechselbar. Es gibt viele blonde Jungen, die so aussehen wie er.“
    Berry schüttelte den Kopf.
    „Glaub mir, ich weiß es, dass er’s war.“
    Sie sagte es so eindringlich und überzeugend, dass Scarlett der Verdacht kam, dass Berry noch viel mehr wusste als das.
    „Du darfst ihm aber bitte nicht sagen, dass ich dir das erzählt habe“, sagte Berry. „Das ist wichtig!“
    „Warum?“
    „Weil ich Angst vor ihm habe“, sagte Berry so direkt, dass Scarlett erschrak. „Ich hab Angst um mich und Angst um dich. Wenn es einen Grund gibt, warum er sauer auf dich sein könnte, bist du nicht sicher!“
    Der Schrecken, der Scarlett befallen hatte, wollte nicht weichen. Eigentlich sah Scarlett nicht ein, warum sie Angst haben sollte, doch sie spürte, dass da etwas war, das nach ihr griff. Etwas Bedrohliches.
    „Berry, du weißt doch, dass ich selbst gefährlich bin.“
    „Du bist nicht das einzige gefährliche Wesen auf dieser Welt“, sagte Berry und ihre Stimme zitterte, als sie es sagte. „Du wirst immer ebenbürtige Feinde haben, unterschätz das nicht. Und wenn diese Feinde Verbündete haben – viele Verbündete – dann hast du alleine keine Chance.“
    Scarlett starrte Berry eine Weile an.
    „Willst du damit sagen“, fragte Scarlett, „dass Hanns gefährlich ist und Verbündete hat?“
    Berry antwortete nicht, aber ihrem Blick sah Scarlett an, dass Berry genau das gemeint hatte.
    „Bitte bring nie meinen Namen ins Spiel“, sagte Berry schließlich, „wenn du mir keinen großen Schaden zufügen willst. Ich wollte nur, dass du das weißt. Er ist nicht das, was er vorgibt zu sein. Jetzt können wir weiterfahren.“
    Wie benommen nahm Scarlett die Ruder wieder auf. Sie kamen beide zu spät in den Unterricht. Von der ersten Schulstunde nach der Hochwasserpause bekam Scarlett nicht viel mit. Krotan Westbarsch schrieb Formeln an die Tafel und der schlaue Schafskopf Ponto Pirsch meldete sich in einem fort, um Krotans komplizierte Fragen zu beantworten, die sonst kein Mensch verstand. Ab und zu reichte Scarlett Briefchen durch, die von der ersten in die letzte Reihe und wieder zurück geschickt wurden.
    Sie nahm wahr, wie Lisandra an ihrer neuen Uhr herumspielte, einer Nettigkeit von Gerald, der der Meinung war, dass Erdenkinder zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen mussten. Maria und Thuna hatte er Ringe gegeben, die magikalisches Fluidum speicherten, doch Thuna war gegen ihren Ring allergisch. Maria bot an, die Ringe zu tauschen, doch auch Marias Ring verursachte Thuna einen juckenden, brennenden Schmerz am Finger. Maria wiederum träumte die lebhaftesten, verrücktesten Träume, wenn sie den Ring nachts anbehielt. Tagsüber machte er sie nur ein bisschen konfuser als sonst. Doch jegliche Versuche, mit dem gespeicherten Fluidum zu zaubern, waren ihr bisher misslungen.
    Lisandra stürzte sich mit Feuereifer auf ihr neues Spielzeug und machte gewaltige Fortschritte. Als sie mit Geicko einen Raum schrubben sollte, dessen Boden nach dem Hochwasser mit einer schmierigen Schicht überzogen war, zauberte sie ihn im Handumdrehen sauber und trocken. Das Blöde war nur, dass es kein anhaltender Zauber war. Nach drei Stunden war der Raum wieder dreckig und Lisandra und Geicko bekamen mächtig Ärger wegen Putzdienstverweigerung. Die drei Extraräume,

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