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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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die sie dafür putzen mussten, nahm zumindest Lisandra gelassen in Kauf.
    „Aus Fehlern lernt man“, sagte sie würdevoll, als ihre Freundinnen sie auslachten. „Ich werde mich jetzt mit Haltbarkeitszaubern beschäftigen.“
    „Wie wäre es mit einem Wiedergutmachungszauber?“, fragte Geicko. „Ich lerne nämlich nichts aus deinen Fehlern, außer dass ich in Zukunft besser einen Bogen um dich machen sollte.“
    Natürlich machte er keinen Bogen um sie. Lisandra und Geicko waren inzwischen ein eingeschworenes Team. Seine Fähigkeit, sich alles Mögliche bis in die kleinste Einzelheit zu merken, und ihr Geschick im Instrumentenzauber waren eine gute Kombination. Außerdem mochten sie sich. Zwischen den beiden herrschte ein besonderes Einverständnis und nach allem, was Scarlett so hörte, hatten sie sich noch nie ernsthaft gestritten. Nicht mal nach der Putzpleite, die Geicko einige Zusatzanstrengungen gekostet hatte.
    All das spukte in Scarletts Hinterkopf herum, als sie in Krotans Unterricht saß und eine Furcht verspürte, die sie nicht wahrhaben wollte. Es war doch alles so schön gewesen! Sie war so glücklich mit ihren Freundinnen, mit ihrem Unterricht bei Viego, mit dem Frühling und vor allem mit Gerald. Die Vormittage, die sie in Herr Winters Wohnung verbrachten, die Nachmittage in abgelegenen Winkeln der Festung, die Abendspaziergänge am Waldrand entlang, wo sich sonst keiner hintraute, waren das Beste, was Scarlett bisher in ihrem Leben erlebt hatte. Denn alle Sorgen flogen dann fort und sie fühlte sich mindestens so lebendig und blühend wie der Garten mit den beseelten Bäumen, den Schuhtulpen und den Unvergessenen Verwegenen. Warum fiel jetzt ein Schatten auf ihr Glück? Es war ein großer Schatten, wenn Berry recht hatte.
    Scarlett hatte mittlerweile einigen Respekt vor Berry. Manchmal fiel es Scarlett schwer, sich an ihren früheren Hass gegen Berry zu erinnern. Denn dieses Mädchen kämpfte einen stillen Kampf in ihrem Inneren, genauso wie es Scarlett schon oft getan hatte. Warum Berry so litt, wollte sie niemandem verraten. Doch es sprach sehr für Berry, dass sie ihren Kummer an niemandem ausließ, sondern ihn tapfer ertrug. Berry hatte sich verändert. War sie im letzten Halbjahr noch weinerlich gewesen, weil ihre Eltern plötzlich verarmt waren, so kam in diesem Halbjahr keine Klage über ihre Lippen. Sie schwärmte nicht von früher, sie erzählte nicht von ihrer Katze und dem tollen Haus, in dem sie einmal gewohnt hatte. Sie erwähnte nicht die Angestellten, die sie einmal bedient hatten, oder den Park um das Haus, in dem alleine fünf Gärtner regelmäßig gearbeitet hatten. All diese Geschichten schienen für Berry gestorben zu sein. Was passiert war – Scarlett wusste es nicht und konnte es auch nicht erraten.
    Jedenfalls war Berry ernst, vernünftig und still geworden. Zu vernünftig und zu still. Scarlett und ihre Freundinnen merkten, dass Berry nichts mehr Spaß machte und sie sich von Tag zu Tag quälte. Helfen konnten sie ihr nicht. Das einzige, was sie tun konnten, war, ihre eisige Haltung Berry gegenüber aufzugeben. Sie hatten es nie vereinbart, sondern es war einfach passiert: Jede einzelne von ihnen hatte aufgehört, Berry zu schneiden. Sie redeten mit ihr über harmlose Dinge wie das Wetter, die Schule, das Essen oder den schwierigen Rackiné. Berry nahm die verhaltenen Freundlichkeiten ihr gegenüber dankbar auf.
    Zwischen Scarlett und Berry war es zu einer besonderen Form des Friedens gekommen: Seit Berry Scarlett geholfen hatte, den Unfall mit den blauen Haaren im Hungersaal wieder ins Reine zu bringen, hatte Scarlett versucht, ihr das zu danken. Es waren nur kleine Aufmerksamkeiten. So wie diese, dass sie mit Berry auf das nächste Boot wartete, weil das andere voll war. Oder wie an dem Tag, als Viego den Unterrichtsausfall nicht länger mit ansehen wollte und eine praktische Naturkreisläufe-Übung in der Bibliothek ansetzte. Scarlett hatte sich bereiterklärt, mit Berry einen Lupomaten zu teilen. Bei der Gelegenheit stellte Scarlett wieder einmal fest, dass Berry sehr viel wusste und eine begabte Schülerin war. Zusammen lösten sie die von Viego Vandalez gestellte Forschungsaufgabe in der kürzesten Zeit und kassierten zwei Einser mit Sternchen. Was natürlich insofern blöd war, als Scarlett sich in dem Fach ja dumm stellen musste. Aber sie behauptete einfach, dass Berry alles alleine gemacht hätte, und Berry bestätigte dies, obwohl es nicht stimmte.
    Ereignisse

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