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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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uns nach der Stunde darüber, wie es mit dir weitergehen soll. Setzen!“
    Thuna setzte sich und wusste zumindest, dass ihr bis zum Ende der Stunde kein weiteres Unheil drohte, während der Rest der Klasse (Lisandra und Maria ausgenommen) fürchtete, Viego werde gleich den nächsten Schüler in die Mangel nehmen, um seine schlechte Laune an ihm auszulassen. Selbst Scarlett duckte sich ein wenig. Viego war gerade nicht zu trauen! Aber er nahm keinen weiteren Schüler an die Reihe, sondern hielt für den Rest der Stunde einen Vortrag über die perfiden Jagdmethoden der untoten Marder von Gorginster, den er mit den Worten abschloss:
    „Ich gebe euch eine Woche Zeit, die Hausaufgaben nachzuholen, die ich euch für heute aufgegeben hatte. Wer diese letzte Frist nicht nutzt, kann schon mal seine Koffer für Finsterpfahl packen!“
    Thuna, Maria und Lisandra sahen mit gemischten Gefühlen zu, wie sich das Klassenzimmer nach der Stunde leerte. Sie durften nicht gehen, sie mussten abwarten, was der grimmige Naturkreisläufe-Lehrer ihnen zu sagen hatte.
    „Wann habt ihre eure letzte Stunde?“, fragte er, während die letzten Schüler zur Tür eilten.
    „Eintracht und Freundschaft bei Frau Eckzahn“, antwortete Thuna, da ihre beiden Freundinnen schwiegen. „Die zweite Stunde nach dem Mittagessen.“
    „Gut“, sagte Viego Vandalez. „Nach dieser Stunde erscheint ihr in meinem Studierzimmer zum Nachsitzen.“
    Die drei Mädchen schauten ihn entsetzt an. Musste das sein?
    „Bringt Scarlett mit“, fügte er hinzu. „Ich kenne kein Wort, das den Aufsatz, den sie mir abgeliefert hat, angemessen vernichtend beschreiben könnte.“
    Ohne eine Antwort oder ein Nicken der Mädchen abzuwarten, verließ er den Raum.
    „Aber …“, begann Maria, als er verschwunden war.
    „Ja?“, sagte Lisandra. „Sprich dich aus!“
    „Scarlett bekommt doch gar keine richtigen Nachhilfestunden, oder?“
    Thuna runzelte die Stirn.
    „Das stimmt“, sagte sie. „Womöglich müssen wir auch nicht richtig nachsitzen. Aber ob das was Gutes heißt?“
    „Es wäre mir schon lieb, wenn er nachher ein bisschen freundlicher wäre“ sagte Maria.
    „Das kannst du abhaken“, sagte Lisandra. „Die schlechte Laune war echt!“
     
    Das Arbeitszimmer des Halbvampirs lag im vierten Stock des Haupthauses und war dem Hof zugewandt. Zu dieser Tageszeit verirrte sich kein einziger Strahl des satten Sonnenlichts von draußen in den kleinen Raum voller Bücher. Das Zimmer war schattig und kühl und in seiner Düsternis erinnerte es an eine Fledermaushöhle. Es waren aber keine Fledermäuse, die von der Decke hingen, sondern Ketten mit Kreuzen und Steinen und anderen Merkwürdigkeiten. Sogar ein Vogelschädel war dabei.
    Scarlett war der Raum, der stark nach altem Papier und ein wenig nach dem Rauch von Herbstfeuern duftete, sehr vertraut. Viego war kein Raucher, zumindest hatte sie ihn noch nie rauchen sehen, und doch gab es immer diesen Hauch von Verbranntem in der Luft. Vermutlich war es der Geruch von Zauber der gefährlichen Sorte.
    Thuna, Maria und Lisandra betraten das Studierzimmer des Vampirs zum ersten Mal. Sie waren eingeschüchtert nach der morgendlichen Vorstellung, obwohl Scarlett ihnen versichert hatte, dass Viego bestimmt nur ihr Wohl im Auge hatte. Der Vampir stand in der dunklen Ecke neben dem Fenster und war erst auf den zweiten Blick zu sehen, während Gerald unübersehbar offensichtlich auf dem Schreibtisch hockte und die vier Mädchen anstrahlte, als sie eintraten.
    „Jetzt wird’s aber eng“, sagte er und tatsächlich schaffte es Scarlett kaum, die Tür hinter ihnen zu schließen, so knapp war der Platz.
    Viego machte eine Handbewegung zur Tür hin. Selbst wenn sich jemand an der Tür das Ohr platt drückte – er würde nichts hören, denn kein Geräusch aus diesem Zimmer würde nach außen dringen.
    Lisandra überließ Thuna und Maria die Stühle vorm Schreibtisch, sie selbst blieb stehen, an die Wand zwischen Bücherregal und Tür gelehnt. Scarlett nahm im Schneidersitz auf dem Boden Platz und Gerald thronte weiterhin auf dem Schreibtisch, drehte sich aber nun zu Viego um, der vorm Fenster stand und gleich zur Sache kam:
    „Im Laufe des Tages werden fünf Lehrer in Sumpfloch eintreffen, die an einem landesweiten Projekt teilnehmen, in dem Unterrichtsmethoden erforscht werden. Das ist die offizielle Version. In Wirklichkeit handelt es sich aber um Zauberer der Regierung, die den Vorkommnissen an dieser Schule auf den Grund

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