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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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eine Wahnsinnshöhle! Mit all dem Tropfstein und diesen wilden Formen an den Wänden.“
    „Das eigentliche Wunder“, sagte er, „liegt wie so oft in der Tiefe.“
    Er zog unter seiner Bank eine nasse Ledertasche hervor. Die öffnete er und holte einen kleinen, schweren Gegenstand heraus, der aus Eisen und Glas bestand und an einem Seil befestigt war. Jetzt drehte Hanns an einem kleinen Knopf an der Seite und im Inneren begann etwas zu glühen. Man sah es durch die Glasscheibe.
    „Eine Unterwasserlampe“, erklärte er. „Mit magikalischer Verstärkung, sonst kämen wir hier nicht weit.“
    Er versenkte die schwere Lampe im Wasser und ließ sie am Seil tiefer sinken. Das schwache Licht, das die Lampe unter Wasser abgab, verbreitete einen türkisfarbenen Schimmer, der fast unsichtbar wurde, als Hanns die Lampe noch tiefer hinabließ. Als das ganze Seil aufgebraucht war und am Rand des Bootes spannte, war vom Licht nichts mehr zu sehen.
    „Pass auf!“, sagte Hanns und warf Scarlett einen Blick zu, der so wach und aufmerksam war wie nie zuvor. „Ich benutze jetzt die magikalische Verstärkung!“
    Er hielt das Seil in der einen Hand und hielt die andere Hand ausgestreckt übers Wasser. Langsam, aber stetig begann das Wasser zu leuchten, immer heller und grüner. Das Licht, das aus dem Wasser kam, wanderte über die Grottenwände und tauchte die seltsamen Tropfsteinformationen in flackernde Blautöne. Das Wasser glühte jetzt türkis, ebenso wie der Teich im Garten es tat, wenn die fluoreszierenden Seerosen in der Nacht erblühten. Scarlett wollte schon sagen: ‚Ah, das war es, was du mir zeigen wolltest’, doch da glitt ihr Blick in die Tiefe und dabei fiel ihr gar nichts mehr zu sagen ein!
    Es war, als ob sie über einem Palast schwebte: In der Tiefe des Wassers gab es Säulen und gemusterte Böden und Treppenstufen und Durchgänge in andere unterirdische Räume. Wie ein versunkener Ballsaal sah das aus, überwachsen von Grottengestein. Scarlett konnte die Pracht, die sich unter ihr ausbreitete, kaum fassen.
    „Ist das alles echt?“
    „Echt und uralt!“, sagte Hanns. „Die Feen konnten unter Wasser atmen. Dieser Saal gehörte zu ihrem großen Reich. Siehst du den Durchgang dort? Und den da? Und den anderen da drüben? Das hier ist der Einstieg in ein Labyrinth unter Wasser.“
    „Das ist ja wirklich unglaublich! Aber warum haben sie unter Wasser Paläste gebaut?“
    Hanns lachte.
    „Das ist kein Palast!“, sagte er.
    „Was ist es denn sonst?“
    „Es ist der Eingang zu einem Gefängnis.“
    „Oh, nein!“, rief Scarlett. „Nicht schon wieder ein Gefängnis!“
    „Doch“, sagte Hanns, „es ist eins. Natürlich sehen die Gefängnisse von Feen schöner aus als die von Crudas!“
    Es war ihr, als hätte er diesen Vergleich mit Absicht gewählt. Doch als sie ihn ansah, wirkte sein Lachen völlig arglos.
    „Kennst du die Geschichte vom Riesen und der Urmutter aller Feen?“
    „Moment“, sagte Scarlett, „da hat uns Thuna mal was erzählt.“
    Scarlett starrte in die blaue Tiefe unterm Boot und versuchte sich zu erinnern.
    „Der Riese und diese Frau waren ein Liebespaar“, sagte sie. „Sie hieß Lichtblut.“
    „Ja, das stimmt. Und weiter?“
    „Tja, was war da noch? Es gab einen Gewittergott, der Ärger gemacht hat. Richtig?“
    „Torck, der Gewittergott. Er war Lichtbluts Bruder. Er hat dem Riesen einen Zahn ausgeschlagen.“
    „Danach hat sie ihn rausgeworfen aus dieser Welt. Stimmt’s? Das konnte ich mir merken.“
    „Aber er schickte seine Töchter, um sie zu bekämpfen“, berichtete Hanns. „Er selbst kam auch zurück, eines Tages, obwohl ihm Lichtblut verboten hatte, Amuylett jemals wieder zu betreten. Er kämpfte gegen Lichtbluts Kinder, doch sie besiegten ihn. Zur Strafe sperrten sie ihn ein. Was du da unten siehst, ist sein Verlies. Das Gefängnis von Torck, dem mächtigen Gewittergott!“
    „Aber wer glaubt denn noch an Götter?“, fragte Scarlett. „Das sind Märchen!“
    „Den Riesenzahn gibt es auch.“
    „Glaubst du wirklich, dass er mal einem Riesen gehört hat?“
    Hanns schaute ins Wasser, in den blau leuchtenden Saal unter seinem Boot, und zuckte mit den Achseln.
    „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass diese Märchen der Schlüssel zur Wahrheit sind. Etwas ist dort unten, etwas sehr Gefährliches.“
    „Das denkst du?“, fragte Scarlett.
    „Ich weiß es“, sagte Hanns. „Ich weiß auch, wie man den Gewittergott befreit.“
    „Wie denn?“
    „Man muss dem

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