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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Füße am Boden festgewachsen waren und sie gar nicht hätte fliehen können, selbst wenn sie es versucht hätte.
    „Der Löwe von Frau Glazard“, erklärte Thuna, obwohl sie dachte, dass Grohann genau wusste, wer Pollux war.
    „Er wächst schnell“, sagte Grohann. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    „Ja“, sagte Thuna. „Tut er wohl. Das könnte irgendwann ein Problem werden.“
    „Kommt darauf an.“
    „Worauf?“
    Er hielt es nicht für nötig, ihr darauf eine Antwort zu geben. Thuna fühlte sich verunsichert. Der Zauberer sah nicht so aus, als ob er es böse mit ihr meinte. Doch es konnte gut sein, dass er ihr eines Tages die Behörden oder den Geheimdienst auf den Hals hetzte. Er war eine Bedrohung, für Thunas Kopf stand das fest. Doch ihr Gefühl vermeldete etwas anderes: Sie war neugierig und verspürte ein interessantes Kribbeln im Bauch.
    „Darf ich sehen, was du da in deiner Tasche mit dir herumträgst?“, fragte er.
    Thuna betastete ihre Rocktaschen. In einer war ein benutztes Stofftaschentuch, in der anderen zwei Haargummis. Wollte er wirklich das benutzte Taschentuch ansehen?
    „Ich meine die Brusttasche“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken lesen können.
    Ach ja, die gab es ja auch noch. Thunas Bluse hatte da eine Tasche und sie hatte dort vor ewiger Zeit ein kleines Papierbriefchen mit Sternenstaub hineingesteckt. Sternenstaub – das klang toller als die Wirklichkeit. Eigentlich war es nur Staub aus Sumpfloch, den sie eine Nacht lang aufs Dach ins Sternenlicht gestellt hatte. Das Nebelfräulein glaubte, Thuna könne mit diesem Staub zaubern, aber davon hatte Thuna noch nichts gemerkt. Sie hatte sogar vergessen, dass sie den Staub mit sich herumtrug.
    „Ach, das ist nur ein Lesezeichen. Ein Stück Papier.“
    „Du würdest mich doch nicht anlügen?“, fragte er.
    Die tiefe Stimme schien Bescheid zu wissen. Thuna wagte es weder, Ja noch Nein zu sagen. Stattdessen holte sie das zusammengefaltete Papierbriefchen mit dem Staub aus ihrer Brusttasche und hielt es Grohann hin. Er nahm es nicht, er beugte sich nur vor und schnüffelte daran. Gleichzeitig umwölkte Thuna ein Duft von Steinbockmann. Von einem sehr ungewöhnlichen Steinbockmann, der ein gefährlicher Zauberer sein sollte. Sie konnte nicht anders, es verschlug ihr kurz den Atem. In ihrem Kopf löste dieser Duft alles Mögliche aus, die wildesten, magischsten Durcheinander-Vorstellungen! Ob Grohann das wusste? Es war ihr ein bisschen peinlich.
    „Das ist Feen-Magie“, stellte er fest und richtete sich wieder auf. Die Wolke von Steinbockmann-Duft verflüchtigte sich. Zum größten Teil.
    „Feen-Magie?“
    Sie fragte es so unbedarft wie möglich.
    „Kein magikalisches Fluidum, sondern eine andere Form von Magie. Es gibt wenige Zauberer, die sie wahrnehmen können. Aber ich kann das.“
    „Ah.“
    „Ah“, wiederholte er.
    Sie wusste nicht, ob er sie nachäffte oder was er damit bezwecken wollte.
    „Wenn Sie darauf bestehen, dann ist das so. Aber ich kann nichts damit anfangen. Es ist eigentlich nur Staub, der über Nacht draußen stand.“
    „Sternenstaub“, sagte er auf eigentümliche Weise. Als erinnerte ihn das an etwas, das schon lange Zeit zurücklag und bemerkenswert gewesen war. Doch im nächsten Moment kehrte sein intensiver Blick zu Thuna zurück. „Du kannst nichts damit anfangen?“
    „Nein.“
    „Gab es noch keine Gelegenheit, bei der dieser Staub … sagen wir mal … ungewöhnlich ausgesehen hat?“
    „Doch, schon“, sagte Thuna. „Als Lisandra bei der Schlacht von Sumpfloch schwer verwundet wurde, habe ich den Staub auf ihre Wunde fallen lassen. Er hat kurz geglitzert!“
    „Das war das einzige Mal, dass etwas mit dem Staub passiert ist?“
    „Ja.“
    Er nickte.
    „Dein blinder Fleck, hm?“
    Thuna verstand nicht.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Jede Magie, auch Feen-Magie ist stark von der Persönlichkeit des Zauberers abhängig. Wenn man etwas nicht kann, das man eigentlich können müsste, deutet es auf ein Versäumnis hin. Auf einen Winkel in dir selbst, der unangetastet bleibt, weil du absichtlich einen Bogen darum machst. Du übersiehst, was du nicht sehen willst. Dafür gibt es einen Grund. Diesen Grund solltest du erforschen. Irgendwann, eines Tages. Du stößt wahrscheinlich von alleine darauf, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Bleib einfach wachsam, damit es dir nicht entgeht.“
    Thuna starrte den Steinbockmann an. Sie starrte hinauf in seine Augen mit den merkwürdigen Pupillen

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