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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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hatte.
    Als sie die kleine, unscheinbare Tür erreichten, die Maria vor vier Tagen geöffnet und gleich wieder geschlossen hatte, war Maria nicht im Mindesten überrascht. Sie hatte geahnt, dass der Löwe genau hierher unterwegs gewesen war. Es war die Tür, hinter der das merkwürdige Nichts lauerte. Ein Ort, den Maria niemals unter keinen Umständen betreten würde. Selbst der Tod erschien ihr verlockender als das, was sie dort erwarten würde.
    „Diese Tür hat er durchquert!“, stellte der General fest und zeigte dabei auf einen weiteren Blutspritzer am Türrahmen. „Jetzt können wir nur abwarten.“
    „Warum?“, fragte Maria, die gerne kehrtgemacht und den Löwen vergessen hätte. „Er wird doch nicht zurückkommen, oder?“
    „Normalerweise würde ich das auch annehmen, Hoheit. Ich glaube, niemand, der durch diese Tür geht, kommt jemals zurück. Doch wir haben es mit einem außergewöhnlichen Wesen zu tun. Es würde mich nicht wundern, wenn es ursprünglich aus dem Ort jenseits der Tür stammte!“
    Maria starrte die Tür an.
    „Er … kommt von dort?“
    „Womöglich ja.“
    „Das verstehe ich nicht. Warum kommt er dann hierher? Warum bleibt er nicht einfach drüben?“
    „Lasst uns einen besseren Ort zum Abwarten suchen“, sagte der General und sah sich suchend um. „Dort in dem Durchgang können wir uns verstecken.“
    Maria ließ sich vom General in eine Nische zwischen zwei Fluren führen, wo sie an die Wand gedrückt stillstanden und warteten, dass der Löwe zurückkehrte.
    „Er könnte Tage wegbleiben“, sagte Maria nach fünf Minuten.
    „Nein“, erwiderte der General. „Er ist schnell.“
    „Schnell bei was? Was hat er vor?“
    „Es gibt nur eine Erklärung. Jemand – und ich möchte zu gerne wissen, wer – hat den Löwen gerufen und beauftragt, etwas zu holen. Etwas, das sich jenseits dieser Tür befindet. Es muss etwas sehr Wertvolles sein!“
    In diesem Moment kehrte der Löwe zurück. Wieder war es zuerst der Kopf, den sie auftauchen sahen. Wieder hielt er etwas im Maul. Doch diesmal war es kein totes Tier, sondern ein kleines, hölzernes Kästchen, das er vorsichtig mit den Zähnen festhielt. Maria hatte die Luft angehalten und hoffte inständig, dass der Löwe, der bald in seiner ganzen Größe aus der Tür getreten war, nicht bemerkte, dass sie ihn beobachteten.
    Sie atmete erleichtert aus, als ihnen der Löwe den Rücken zudrehte und Anstalten machte, zur Treppe zurückzulaufen. Doch sie hatte nicht mit dem Wagemut des Generals gerechnet. Dieser sprang aus seinem Versteck und schleuderte seinen Säbel in Richtung des Löwen. In dessen Maul, um genau zu sein. Die Säbelspitze traf mit einer solchen Wucht genau in die Mitte des hölzernen Kästchens, dass dieses aus dem Maul des Löwen geschleudert wurde und mitsamt dem Säbel über den ganzen Flur schlitterte. Dabei öffnete sich der Deckel und ein Fläschchen, dunkel und kugelrund, kullerte über den Boden und über den Treppenabsatz außer Sichtweite. Man hörte nur, wie es Stufe um Stufe in die Tiefe polterte.
    Der Löwe riss wütend den Kopf herum. Dass er dem General die Kehle durchbeißen und Maria anschließend in Stücke reißen würde, stand außer Frage. Doch der General hob die Arme, als könne er den Löwen damit einschüchtern, und der Löwe zögerte. Maria sah das Unvermeidbare kommen – und schrie auf, als sich der Löwe bewegte.
    Der Löwe fauchte den General an und dabei sandten seine Augen einen bitterbösen Blick aus, dessen magische Gewalt jeden Menschen, den er traf, hätte umbringen müssen. Doch der General schien mit seinen Armen und Händen einen Schutzschild zu errichten. Jedenfalls glaubte Maria zu sehen, wie all das Böse, das auf sie zugeflogen kam, abprallte und sich verflüchtigte, bevor es Unheil anrichten konnte. Vielleicht war das auch Unsinn, aber nur so war es zu erklären, dass der Löwe zu fauchen aufhörte und irritiert aussah. Er überlegte kurz, dann erinnerte er sich an das Fläschchen, das mittlerweile am Fuß der Treppe angekommen sein musste. Er sprang die Treppe hinab, schnell wie der Wind, und als Maria und der General, die ihm folgten, den Treppenabsatz erreichten, sahen sie nur noch, wie der Löwe mit der Flasche im Maul durch eine der gewöhnlichen Türen verschwand.
    „Wo rennt er jetzt hin?“, fragte Maria.
    „Zu seinem Herrn.“
    „Um ihm die Flasche zu bringen?“
    Der General nickte.
    „Und was machen wir jetzt?“
    „Hoffen“, sagte

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